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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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aus der Haut fahren.
    Ich habe es nicht gern, wenn man mich so erschreckt Das erklärt vielleicht, was ich daraufhin tat »Schlaf weiter, Torak«, sagte ich zu ihm. Seine eigenen Worte schleuderte ich ihm entgegen. »Einen Rat gebe ich Euch, Bruder meines Meisters, um mich für den unbeabsichtigten Dienst zu bedanken, den Ihr mir heute erwiesen habt Sucht nicht nach dem Orb. Mein Meister ist von sanfter Natur. Ich bin es nicht. Wenn ich Euch in der Nähe des Orb antreffe, verspeise ich Euch zum Frühstück.«
    Das war natürlich reine Prahlerei, aber irgend etwas mußte ich sagen, und meine boshafte Rede hatte gewiß auch eine Wirkung erzielt. Als Torak schließlich aufwachte, war er sprachlos vor Wut und verschwendete eine Menge Zeit damit die Angarakaner zu strafen, die hätten verhindern sollen, daß ich den Turm erreichte. Das verschaffte den Alornern und mir einen guten Vorsprung.
    Wir schlichen die Treppe hinunter zum Fuß des Turmes und lauschten, ob sich Grolims näherten, doch wir vernahmen nur eine unheimliche Stille. Als wir unten angekommen waren, blickte ich hinaus auf den verschneiten Platz. Er war noch immer leer. Das Glück blieb mir hold.
    »Laßt uns gehen!« forderte Dras uns ungeduldig auf. Prinz Kheldar und ich unterhielten uns vor Jahren ausgiebig über dieses Thema. Er vertrat die Meinung, daß Einbrecher stets unter dieser Ungeduld litten, und das mache die Flucht gefährlicher als den Einbruch selbst Nachdem man etwas gestohlen hat befiehlt einem der Instinkt, die Beine in die Hand zu nehmen; aber wenn man nicht gefaßt werden will, sollte man diesen Instinkt tunlichst unterdrücken.
    Der von meiner Begegnung mit den Hunden verbliebene Gestank war an Toraks Haustür noch sehr stark wahrzunehmen. Wir bemühten uns, nicht zu tief einzuatmen, bis wir den Schutz der engen Gasse erreicht hatten, durch die wir zuvor zum Platz gekommen waren.
    »Was meint Ihr?« flüsterte Cherek mir zu, als wir durch die Gassen zurück zur Stadtmauer schlichen. »Ist es ratsam, denselben Weg zurückzugehen?«
    Ich dachte ebenfalls darüber nach, hatte aber noch keine Antwort darauf. Egal, wie vorsichtig wir auf unserem Weg von der Küste bis hierher gewesen waren, irgendwelche Spuren mußten wir hinterlassen haben. Ich kannte Torak gut genug, um zu wissen, daß er die Suche nicht persönlich leiten würde. Er überließ es seinen Befehlsempfängern Urvon und Ctuchik. Nach dem, was Beldin berichtet hatte, machte ich mir um Urvon keine großen Sorgen. Über Ctuchik wußte ich jedoch nichts. Aber dies war wohl nicht der beste Zeitpunkt, etwas über seine Fähigkeiten herauszufinden.
    Nordwärts zu ziehen kam nicht in Frage. Torak hatte bereits Leute an der Landbrücke postiert, und ich wollte mich dort nicht durchkämpfen müssen – vorausgesetzt, daß es überhaupt möglich war. Westwärts zu ziehen war gewiß nicht weniger gefährlich. Ich mußte davon ausgehen, daß Ctuchik alles konnte, was auch ich konnte, und ich wäre sicherlich imstande gewesen, diese Spuren zu finden, die ich bereits erwähnte. Und nach Osten zu gehen, zog ich noch nicht einmal in Betracht. Es war nicht sinnvoll, tiefer ins Landesinnere vorzudringen, wenn die Sicherheit in der anderen Richtung lag.
    Uns blieb nur der Süden. »Meine Herren«, wandte ich mich an Cherek und seine Söhne, »was haltet ihr von einer kleinen Rauferei?«
    »Was habt Ihr vor?« fragte Cherek.
    »Warum fangen wir mit den Wachen am Nordtor nicht einen Streit an?«
    »Ich kann Euch ein Dutzend Gründe dafür nennen, warum wir das nicht tun sollten«, sagte Riva verunsichert.
    »Aber ich nenne euch einen besseren Grund, der dafür spricht. Wir wissen nicht wie lange Torak noch schläft, und er wird den Verlust des Orb nicht einfach hinnehmen. Sobald er bei Sinnen ist wird er die Verfolgung aufnehmen.«
    »Das ist zu erwarten, nehme ich an«, stimmte Eisenfaust zu.
    »Wenn wir es so einrichten können, sollten wir dafür sorgen, daß die Verfolger in die falsche Richtung ziehen. Ein Haufen toter Grolims am Nordtor wäre doch ein gutes Zeichen dafür, daß wir diesen Weg genommen hätten, meint ihr nicht auch?«
    »Ich würde das so sehen.«
    »Gehen wir also und schlachten ein paar Grolims ab.«
    »Einen Augenblick«, wandte Cherek ein. »Wenn wir denselben Weg nehmen, auf dem wir gekommen sind, sollten wir die Aufmerksamkeit nicht auf das Nordtor richten.«
    »Aber wir werden nicht denselben Weg nehmen.«
    »Welchen nehmen wir dann?«
    »Wir gehen südwärts –

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