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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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soll. Es könnte von Nutzen sein, wenn es uns gelingt einige dieser Botschaften abzufangen.«
    »Werdet Ihr hierbleiben und zuhören?«
    »Dafür besteht keine Notwendigkeit Ich habe herausgefunden, was ich wissen wollte. Laß deine Schreiber alles notieren, und schickt es mir ins Tal.«
    »Ich werde mich darum kümmern. Möchtet Ihr jetzt zurück nach Kotu?«
    »Nein, ich glaube nicht. Versuch jemanden zu finden, der ein Boot durch das Marschland steuern kann. Pol und ich werden uns nach Algarien begeben und von dort aus nach Hause Weiterreisen. Es gibt keinen Grund, denselben Weg zurück zu nehmen.«
    »Kann ich sonst noch irgendwas tun?«
    »Geh zurück nach Boktor und heirate. Du brauchst einen Sohn, der nach dir die Krone tragen wird.«
    »Ich habe keine Krone, Belgarath.«
    »Dann besorg dir eine. Eine Krone hat keine wirkliche Bedeutung; aber die Leute lieben sichtbare Symbole.«
    Polgara sah mich finster an.
    »Was ist?« fragte ich sie.
    »Durch das Marschland, Vater? Du willst, daß ich durch das Marschland reise?«
    »Betrachte es als eine Lektion deiner Erziehung, Pol. Laß uns jetzt unsere Sachen holen. Ich will zurück ins Tal.«
    »Warum so eilig?«
    »Vielleicht habe ich Heimweh.«
    Sie verdrehte die Augen und schenkte mir ihren bemitleidenden Blick.
    Der Bursche mit dem Boot hieß Gannik; er war ein gesprächiger, gutmütiger Kerl. Sein Boot war lang und schlank – mehr wie ein Kanu als ein Ruderboot Gelegentlich paddelte er uns durch den Sumpf; die meiste Zeit jedoch stakte er das Boot Es gefiel mir nicht sonderlich, daß jemand in diesem schmalen Gefährt aufrecht stand, aber er schien zu wissen, was er tat; deshalb behielt ich meine Meinung für mich.
    Ich wollte wirklich so rasch wie möglich zurück ins Tal, doch mein Hauptgrund, Braca so überstürzt zu verlassen, war der Wunsch, Polgara von diesem jungen Mann zu trennen, der ihr die Geheimsprache beigebracht hatte. Ich konnte zwar meinen Gleichmut bewahren, solange Pols Anbeter sich in Gruppen um sie scharten, aber wenn ich zusehen mußte, wie sie allein mit einem dieser jungen Männer zusammensaß, machte mich das nervös. Pol hatte einen ausgeprägt guten Menschenverstand, aber…
    Ich bin sicher, ihr versteht, was ich meine.
    Ich grübelte darüber nach, während Gannik uns durch das sumpfige Marschland stakte. Polgara war jetzt achtzehn, und es war höchste Zeit, daß ich mich mit ihr unterhielt Sie und Beldaran waren ohne Mutter aufgewachsen; deshalb hatte es auch niemanden gegeben, der ihr gewisse Dinge erklärte. Beldaran wußte von diesen Dingen; aber ich war mir nicht sicher, ob Pol sie ebenfalls wußte. Enkelkinder sind eine feine Sache; aber wenn sie unerwartet kommen, kann das ein wenig peinlich sein.
    Die Grenze zwischen Drasnien und Algarien war im Marschland nicht klar gekennzeichnet. Die Drasnier nannten diesen riesigen Sumpf Mrin Marsh, und die Algarer sprachen von den Aldurfens. Es war jedoch ein und derselbe Morast. Wir befanden uns drei Tagesreisen südlich von Braca, als Pol eines der Wasserwesen erspähte, die an solchen Orten lebten. »Ist das ein Otter oder ein Biber?« fragte sie Gannik, als ein kleiner, runder glatter Kopf im Wasser vor uns auftauchte.
    »Das ist ein Fenling«, erwiderte er. »Sie ähneln den Ottern, sind aber etwas größer. Es sind recht verspielte kleine Strolche. Einige Leute fangen sie wegen ihres Fells; aber davon halte ich nichts. Es erscheint mir nicht richtig. Ich sehe ihnen lieber beim Spielen zu.«
    Der Fenling hatte große Augen, und er beobachtete uns neugierig, als Gannik sein Boot durch den großen Tümpel stakte, der das Zuhause des Tieres zu sein schien. Dann keckerte er, und es klang, als würde er uns ausschimpfen. Gannik lachte. »Wir verschrecken die Fische«, sagte er, »und er läßt es uns wissen. Manchmal scheint es, als könnten sie reden.«
    Vordai, die Hexe des Marschlandes, kam ein paar Jahre später zu derselben Erkenntnis, und sie zwang mich, etwas zu unternehmen.
    Schließlich gelangten wir in jenen Teil des Morastes, der von Kanälen durchzogen war, die der Aldurfluß speiste, und Gannik brachte uns auf das höher gelegene Gebiet am Ostende des Sumpfes. Pol und ich dankten ihm und gingen an Land.
    Es war gut, wieder auf trockenem Boden zu stehen.
    »Werden wir wieder unsere Gestalt wandeln?« fragte Pol.
    »Bald. Zunächst müssen wir über etwas sprechen.«
    »Über was?«
    »Du wirst erwachsen, Pol.«
    »Ja, ich glaube, du hast recht.«
    »Macht es dir etwas aus,

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