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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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bringen. Urvon besaß eine Abschrift, doch Torak ließ, sie in Flammen aufgehen.« Er kratzte seinen Bart. »Zedar ist in Ashaba, und wir kennen ihn beide gut genug, um zu wissen, daß er eine Abschrift haben wird. Wenn Torak ihn je gehen läßt wird er sie wohl mitnehmen. Das wird die einzige weitere Niederschrift der Prophezeiungen sein, von der Einauge keine Ahnung hat. Eines Tages werde ich Zedar treffen; dann werde ich seinem Kadaver diese Texte abnehmen.« Er blickte mich finster an. »Warum hast du ihn nicht getötet als du die Gelegenheit hattest?«
    »Es war mir nicht erlaubt Auch du solltest deine mörderischen Instinkte unterdrücken, sollte er dir je über den Weg laufen. Wir werden ihn später noch brauchen.«
    »Macht es dir etwas aus, deutlicher zu werden?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Mehr wurde auch mir nicht gesagt.«
    Er schnaubte verärgert. »Ich könnte eine Abschrift der ›Malloreanischen Glaubenslehren besorgen – wenn ich nur wüßte, wie ich in einem Stück nach Kell und zurück kommen kann.«
    »Was sind die ›Malloreanischen Glaubenslehren‹?« fragte Pol.
    »Mit Prophezeiungen durchsetztes religiöses Geschwafel«, erwiderte er. »Es ist äußerst unverständlich. Die Dalaser schrieben diese Texte nieder, wie sie ihnen zu Ohren kamen. Ach, übrigens, Belgarath, Ctuchik ist umgezogen.«
    »Ja, ich hörte davon. Er ist nun an einem Ort namens Rak Cthol.«
    Er nickte. »Ich flog auf dem Heimweg darüber hinweg. Sein neues Heim wirkt nicht sehr einladend. Es wurde auf der Spitze eines Felsens errichtet der sich inmitten einer Wüste erhebt Ich habe einige Gerüchte gehört Offensichtlich verbreitet sich die Fähigkeit Prophezeiungen zu machen, wie eine ansteckende Krankheit. Einige von Ctuchiks Grolims sind auch davon befallen. Er hält sie in Rak Cthol mehr oder weniger gefangen und läßt sie von Schreibern belagern. Ich bezweifle, daß ihre Prophezeiungen so genau sind wie die Toraks, aber es lohnt sich vielleicht, eine Abschrift in die Hände zu bekommen. Ich bleibe aber lieber fern von Ctuchik und überlasse das dir. Ich habe schon zu oft meinen Geist an dem seinen gerieben, und er fühlt mein Kommen gewiß über viele Meilen hinweg. Wir wollen Informationen, keine Faustkämpfe.«
    »Die Murgos machen sich nun auch auf den Weg«, erzählte ihm Pol. »Sie ziehen in die südliche Hälfte des Kontinents und versklaven auf ihrem Weg die westlichen Dalaser.«
    »Ich habe großen Respekt vor den geistigen Fähigkeiten der Dalaser, aber sie haben nicht viel Kampfesgeist, nicht wahr?«
    »Ich glaube, das alles ist Täuschung«, sagte ich. »Sie haben gewiß keine Probleme damit, Urvons Grolims von Kell fernzuhalten.« Ich lehnte mich zurück. »Vielleicht sollte ich Ctuchik in Rak Cthol besuchen«, überlegte ich. »Er ist ein Neuankömmling in diesem Teil der Welt, und jemand sollte ihn willkommen heißen – oder zumindest nachsehen, wie er aussieht wenn er kein Hund ist.«
    »Das wäre wirklich ein Nachbarschaftsdienst«, meinte Beldin mit bösem Grinsen.
    »Wirst du nach Mallorea zurückkehren?«
    »Nicht in nächster Zeit. Ich möchte mir zuerst mal deinen Enkelsohn ansehen.«
    »Würdest du ein Auge auf Polgara haben, während ich fort bin?«
    »Ich brauche keinen Aufpasser, Vater«, erklärte sie mir.
    »Doch, den brauchst du«, widersprach ich. »Deine Erziehung befindet sich gerade in einer kritischen Phase. Du denkst, daß du mehr weißt als es wirklich der Fall ist Ich möchte nicht daß du ohne Aufsicht experimentierst.«
    »Ich achte auf sie«, versprach Beldin. Dann schaute er sie wieder an. »Hast du das Frühstück ganz vergessen, Pol? Nur weil du dich entschlossen hast, auf deine Linie zu achten, heißt das nicht daß wir anderen ebenfalls fasten müssen.«
    Ich verließ das Tal in nordöstlicher Richtung und wandelte meine Gestalt als ich die algarische Ebene erreichte. Ich ziehe nicht gern als Wolf durch das Tal. Die Rehe und Hasen könnten sich erschrecken. Sie sind alle mehr oder weniger zahm, und es ist nicht höflich, Nachbarn Angst einzujagen.
    Ich schwamm durch den Aldurfluß und erreichte am nächsten Morgen die östlichen Steilhänge. Ich folgte ihnen eine Weile, bis ich an eine der Schluchten kam, von denen Algar uns auf Rivas Insel erzählt hatte. Der Meister und Belar mußten die Steilhänge errichten, um den Ozean einzudämmen, den Torak beim Auseinanderbrechen der Welt erschaffen hatte. Die Gebirgskette, die sich aus der Erde emporschob, brach an ihrer

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