Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Weiterkommen wesentlich. Die hilfsbereiten Tolnedrer hatten sogar eine Brücke über den Mallerinfluß geschlagen, und so konnte ich ihn überqueren, ohne mir die Füße naß zu machen.
    Der Große Arendische Markt wurde an der Kreuzung der Großen Weststraße und jener Straße abgehalten, die an der westlichen Grenze Ulgolands entlangführte. Den Markt gab es seit der Zeit der Ersten Horbite-Dynastie, und seine Lage an der Großen Weststraße bedeutete, daß er von tolnedrischen Legionären kontrolliert wurde, was das Blutvergießen ein wenig eindämmte. Tolnedrer lassen es nicht zu, daß irgend etwas ihren Handel behindert, nicht einmal ein Bürgerkrieg. Ich beschloß, hier ein paar Tage Rast zu machen und mich umzuhören.
    Der Arendische Markt glich einer provisorisch errichteten Ansammlung fröhlich farbiger Zelte, aber tatsächlich stand er schon seit etwa tausend Jahren hier und war ein Handelszentrum, das dem Rindermarkt in Muros in Sendarien nicht unähnlich war. Da ich Informationen suchte, sah ich mich nach Drasniern um.
    Ja, damals schon. Der drasnische Geheimdienst war nicht lange nach der alornischen Expedition nach Nyissa ins Leben gerufen worden und verließ sich, ebenso wie noch heute, weitgehend auf die Kaufleute. Jeder drasnische Händler außerhalb der Grenzen Drasniens hat gewiß etwas mit dem Geheimdienst zu tun. Er ist natürlich daran interessiert, Geld zu verdienen, aber er interessiert sich auch für Informationen. Die drasnischen Könige weisen stets darauf hin, daß das Sammeln von Informationen eine patriotische Pflicht ist; deshalb müssen die führenden Köpfe des Geheimdienstes in Boktor meist nicht einmal dafür bezahlen. Das ist sehr nützlich, wenn man das Budget ausgleichen muß.
    In vieler Hinsicht gleicht der Arendische Markt einer Stadt Es gibt Geschäfte, Tavernen und selbst Gasthäuser für die Händler, die keine eigenen Zelte bei sich haben. Er ist auch wie eine Stadt angelegt, mit schlammigen Straßen und, ähnlich wie Muros, mit genau abgegrenzten Bezirken. Die Tolnedrer, die den Markt überwachen, sind klug genug, die unterschiedlichen Rassen zu trennen. Mit jemandem Geschäfte zu machen, den man haßt, ist eine Sache, neben ihm zu lagern, eine andere.
    Die drasnische Enklave liegt im nordöstlichen Quadranten des Marktes, und dorthin lenkte ich mein Pferd. Ich sah nicht wie ein Händler aus; deshalb schien es, als würden die Drasnier mich nicht beachten, doch in Wahrheit entgeht einem Drasnier nichts. Vielleicht vereinfachte es ihnen die Tatsache, daß ich Erkennungssignale verstreute wie eine Brautjungfer Rosenblätter.
    Schließlich trat ein kleiner Händler mit scharf geschnittenen Gesichtszügen und einer langen spitzen Nase aus seinem Zelt »Garath!« rief er. »Seid Ihr es wirklich? Ich habe Euch seit zehn Jahren nicht mehr gesehen! Was macht Ihr in Arendien?« Seine Finger verrieten mir, daß er ein berufsmäßiger Spion war und kein Amateur und daß sein Name Khaldan lautete.
    Ich zügelte mein Pferd. »Wenn das nicht mein alter Freund Khaldan ist!« sagte ich mit einer guten Portion Enthusiasmus. Ich war ihm noch nie begegnet kannte aber seinen Vater und hatte gewisse Pläne, was seine Familie betraf. Aus einer Heirat zwischen Khaldans Familie und dem drasnischen Königshaus würde ein Sproß entwachsen – zwar mit einer spitzen Nase, aber auch einigen bemerkenswerten Talenten gesegnet. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, war es wohl kein Zufall, daß dieser spitznasige Knabe Khaldan so sehr ähnelte.
    »Kommt herein«, lud Khaldan mich ein »Laßt uns ein paar Humpen Bier leeren. Dabei könnt Ihr mir erzählen, was Ihr all die Jahre getrieben habt.«
    Ich stieg ab und folgte ihm in sein Zelt. »Garath?« fragte ich ungläubig. »Woher weißt du von diesem Namen?«
    Verschmitzt berührte er die Nase mit einem Finger -offensichtlich eine Eigenart seiner Familie. »Staatsgeheimnis«, erwiderte er. »Der Geheimdienst weiß eine Menge über Euch, Altehrwürdiger. Wie kann ich Euch helfen?«
    »Ich suche nichts Bestimmtes, Khaldan«, erwiderte ich. »Ich reise nach Süden, das ist alles. Ich mache hier Rast um zu erfahren, ob es irgend etwas gibt von dem ich wissen sollte.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es gibt nichts, was für Arendien ungewöhnlich wäre, Altehrwürdiger.«
    Ich warf einen fragenden Blick auf seine halb offene Zeltplane.
    »Macht Euch keine Sorgen, Garath«, versicherte er mir. »Niemand, der hier nichts zu suchen hat, kommt in die Nähe meines

Weitere Kostenlose Bücher