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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sichern.«
    »Alle meine Sachen sind hier!« protestierte Selena. »Alle meine Möbel, meine Bettwäsche, meine Kleider!«
    »Das ist das Schöne daran, eine Stadt in Eile zu verlassen, liebes Kind«, belehrte ich sie vergnügt »Du bekommst neue Sachen. Ich werde dir alles kaufen, was du brauchst wenn wir in Kotu sind. Offen gestanden, würde ich die ganze Stadt niederbrennen, um den Murgo abzulenken.«
    »Ich glaube nicht daß das funktionieren wird, Altehrwürdiger«, meinte Darion zweifelnd. »Ich bin hier in Sulturn sehr bekannt und irgend jemand wird uns bemerken, wenn wir die Stadt verlassen.«
    »Ich werde euch hinten im Wagen verbergen«, erklärte ich. »Alles, was die Leute sehen werden, ist ein gutgelaunter Bursche in einem wackeligen Karren.«
    »Wird das möglich sein?«
    »Früher hat es jedenfalls funktioniert Ich gehe mein Pferd holen, während ihr fertig packt.« Ich ging hinunter auf die Straße und zurück zur Schenke. Auf dem Weg zum Stall warf ich noch einen kurzen Blick in die Schankstube. Der Murgo befand sich noch dort, und der beschwipste Sendarier unterhielt sich mit ihm. Der Murgo war offensichtlich der Information, die er bekommen hatte, nicht nachgegangen. Alles lief wunderbar.
    Polgara hatte meinen Plan während meiner Abwesenheit noch ausgefeilt Sie war sehr geschickt vorgegangen, und da ich nichts gehört hatte, hatte gewiß auch der Murgo – oder Grolim, oder was immer er war – nichts bemerkt. Drei menschliche Skelette lagen in verkrümmter Haltung vor einem der Fenster.
    »Gut gemacht, Pol«, lobte ich.
    »Das wird den Murgo noch mehr verwirren, Vater. Wenn er glaubt, daß Darion, Selena und ich in dem Feuer umgekommen sind, wird er nicht nach uns suchen.«
    »Ich bin sicher, daß Ctuchik über diese Nachricht hocherfreut sein wird – zumindest so lange, bis er wieder in seinen Prophezeiungen liest. Dann wird er unserem Murgo vermutlich das Fell über die Ohren ziehen.«
    »Wie schrecklich.«
    Ich ließ die drei hinten im Wagen Platz nehmen und legte einige Decken über sie; dann fuhr ich mit dem Wagen hinaus auf die Straße. Ich wartete, bis wir das Nordtor erreicht hatten, ehe ich Darions Laden in Flammen aufgehen ließ. Ich legte kein großes Feuer, nur ein ganz winziges in einer Ecke. In der Werkstatt lagerten große Mengen mit trockenem Holz, und Hobelspäne häuften sich in den Ecken; so hatte mein kleines Feuer genug Nahrung. Es dauerte eine Weile, aber es wuchs.
    Die Tore waren unbewacht. Die Sendarier nahmen es nicht so ernst mit den Sicherheitsmaßnahmen; deshalb konnten wir unbemerkt die Stadt verlassen. Wir hatten Sulturn schon weit hinter uns und befanden uns auf der Straße, die zum Medalia-See führte, als eine Feuersäule uns verkündete, daß meine kleine Brandstiftung mehr als erfolgreich gewesen war.
    Wie ich bereits erwähnt hatte, war es Herbst und eine wolkige, windige Nacht als ich den Karren nordwärts nach Medalia lenkte und von dort nach Darin, wo wir ein Schiff nahmen, das uns nach Kotu in Drasnien brachte.
    Hier wiederholte sich schon wieder etwas, Garion. Erinnerst du dich an die Nacht, als wir Faldors Hof verließen? Abgesehen von den Rüben, verlief alles genauso.
    Unsere Reise nach Darin dauerte etwa zwei Wochen, vor allem, weil wir uns von den Hauptstraßen fernhielten und ich nicht sonderlich in Eile war. Das hatte ich von meinem Meister gelernt. Wenn man nicht auffallen will, darf man keine schnellen Bewegungen machen. Er benutzte diese Verkleidung viele Male, und ich glaube nicht, daß jemand sich länger als zehn Minuten an ihn erinnert hatte, sobald er vorbeigefahren war.
    Als wir in Darin eintrafen, verkaufte Darion das Pferd und den Karren, und wir fanden Plätze auf dem Schiff eines sendarischen Händlers, das nach Kotu segelte.
    In Drasnien gab es keine Murgos, doch entlang der Nördlichen Karawanenstraße wurde noch immer Handel getrieben – nachdem die Nadraker sich von ihrem katastrophalen Abenteuer an der Grenze im fünfundzwanzigsten Jahrhundert erholt hatten; deshalb gab es einige nadrakische Händler in Kotu. Um die Nadraker machte ich mir keine so großen Sorgen wie um die Murgos; aber ich war trotzdem vorsichtig. Darion protestierte, als ich ihm ein Geschäft als Holzschnitzer statt als Möbeltischler einrichtete, bis ich es ihm erklärte. »Wenn du Möbel fertigen kannst, wird dir auch das Schnitzen nicht schwerfallen, Darion«, sagte ich zu ihm. »Dieser Bursche, dem wir in Sulturn entkommen sind, wird gewiß all seinen

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