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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zu unseren dalasischen Vettern längst nicht mehr bestünde, doch die Dalaser sind nicht wie andere. Seit unserem letzten Kontakt sind Äonen vergangen, doch die Dalaser erinnerten uns daran, daß wir nach wie vor verwandt sind.«
    »Ist einer der Seher tatsächlich hierher nach Prolgu gekommen? Kell liegt doch fast am anderen Ende der Welt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es war eine Illusion, Altehrwürdiger. Die Seher besitzen Fähigkeiten, die nicht einmal wir begreifen können. Eines Morgens erwachte ich und fand einen Mann vor, der auf meinem Tisch saß und eine Augenbinde trug. Hinter ihm stand ein riesiger Stummer. Der Mann mit der Augenbinde wies mich an. Euch zu sagen, daß die Vereinigung Malloreas nun fast zur Gänze vollzogen ist. Die Herrscher sind Angarakaner, und ihr Thron befindet sich in Mal Zeth, doch der Kontinent wird weitgehend von Melcene aus verwaltet. Selbst die Dalaser werden in die Angelegenheiten des malloreanischen Imperiums miteinbezogen. Der Seher trug mir auf, Euch die Warnung zu überbringen, daß Torak seine Abgeschiedenheit verlassen und seine alte Autorität wieder übernehmen wird.«
    Ich nickte. »Zu dieser Erkenntnis sind auch wir gekommen. Aber es ist gut, eine Bestätigung zu haben. Es hat uns verwundert, daß Torak nicht gleich nach der Ermordung des rivanischen Königs seine Invasion begonnen hatte. Doch der Einäugige Gott plant offensichtlich lange im voraus. Er wartete in Ashaba, bis die angarakanischen Herrscher ihre Stellung in Mallorea gefestigt hatten. Sobald das geschehen ist, wird er das Kommando übernehmen und eine Invasion beginnen.«
    »Trefft Ihr Vorbereitungen?«
    »Mein Freund, was Torak angeht, treffe ich seit dem Tag Vorbereitungen, da er die Welt zerbrach. Ich habe für ihn einige Überraschungen im Ärmel.«
    »Der Seher trug mir auch auf. Euch zu warnen, daß Ctuchik Rak Cthol verlassen hat. Was kann er nur vorhaben?«
    »Er sucht nach Polgara. Seine Murgos suchen seit Jahrhunderten im Westen nach ihr. Offensichtlich versucht er sich nun selbst als Jagdhund. Ihr wißt, was sie tut?«
    Er nickte. »UL hält mich informiert.«
    »Das dachte ich mir.« Ich runzelte die Stirn. »Warum bekommen wir plötzlich diese Hilfe von den Dalasern? Seit Anbeginn der Zeit haben sie sich strikt neutral verhalten.«
    »Wir müssen annehmen, daß es ihrer Sache dienlich ist Auf irgendeine Weise werden sie am letzten EREIGNIS teilnehmen.«
    Ich nickte nachdenklich. »Das fehlt uns noch – jemand, der die Wässerchen trübt. Sie sind ohnehin schon trübe genug.«
    Ich blieb einen Monat lang in Prolgu; dann zog ich weiter nach Arendien, um nach einigen Familien zu sehen, die ich über die Jahrhunderte hinaus beobachtet hatte. Die Prophezeiungen standen fest; deshalb mußte ich mir wahrscheinlich keine Gedanken machen. Aber ich versichere mich gern persönlich über den Stand der Dinge. Selbst die beste Maschine kann einmal ausfallen, und ich bin der einzige Mechaniker in der Gegend, der weiß, wie man sie repariert.
    Gemäß den Anweisungen aus Vo Astur, hatte sich der mimbratische Herzog selbst zum König von Arendien ausgerufen, doch Proklamationen gehen selten mit der Wirklichkeit Hand in Hand. Das mimbratische ›Herrscherhaus‹ war nur eine Marionettenregierung, die Außenpolitik wurde in Tol Honeth gemacht und das Straßensystem von tolnedrischen Legionären kontrolliert. Allerdings blieb ihnen nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Trotz Zerstörung der asturischen Städte und Dörfer waren der asturische Adel und die Freibauern noch am Leben – wenngleich sie große Verluste hinnehmen mußten. Sie zogen sich in die Wälder zurück und übten sich im Bogenschießen. Sie schossen auf Bäume; sie schossen auf Wild. Meistens jedoch schossen sie auf mimbratische Steuereintreiber. Sie aßen das Wild; die Mimbrater aber ließen sie einfach liegen. Ihr könnt euch gewiß vorstellen, daß die Mitglieder der Wildantor-Familie gern gesehene Gäste dieser Jagdgesellschaften waren.
    Ich sah mich ein wenig um, und nachdem ich mich versichert hatte, daß Lelldorins Familie dort war, wo sie sein sollte, und mehr oder weniger das tat, was sie tun sollte, kaufte ich mir ein Pferd und ritt in südlicher Richtung weiter nach Vo Mandor.
    Der Sommer war ins Land gezogen, und sobald ich die düsteren Waldgebiete, die das nördliche Arendien bedecken, hinter mir gelassen hatte, konnte ich dieser Reise einige durchaus angenehme Seiten abgewinnen. Die Große Weststraße erleichtert das

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