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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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im Auge. Es könnte Zedar einfallen, frühzeitig anzufangen.«
    »Ich kümmere mich darum, Vater. Würde dich ein Vorschlag kränken?«
    »Das hängt von dem Vorschlag ab.«
    »Wähle die Gestalt einer Eule. Der Falke sieht im Dunkeln nicht gut, und vielleicht hat Zedar seine Leute angewiesen, nach Wölfen Ausschau zu halten.«
    »Ich werde darüber nachdenken. Vermutlich bin ich am Morgen zurück. Falls ich länger aufgehalten werde, mußt du dich hier eine Weile um die Dinge kümmern. Laß nicht zu, daß Mandor das Tor noch einmal öffnet.«
    »Keine Sorge. Guten Flug, Vater.« Ich glaube, Polgara ist der einzige Mensch auf der Welt, der so etwas sagen kann, ohne daß es lächerlich wirkt.
    Ich nahm ihren Rat bezüglich der Eule an, wählte aber nicht die Gestalt von Poledras Lieblingseule, sondern die eines Uhus. Doch als ich Toraks Armee hinter mir gelassen hatte, verwandelte ich mich in den Wolf. Eulen fliegen nicht sehr schnell, und ich war in Eile.
    Ich weckte Cho-Ram und Rhodar, und sie schickten nach Brasa, dem Ulgo, der die Gorim-Truppen befehligte. »Laßt euch nicht von Toraks Armee sehen«, warnte ich sie. »Er weiß, daß ihr hier seid. Aber er wird nichts gegen euch unternehmen, solange er nicht dazu gezwungen ist.«
    »Wird Vo Mimbre dem Ansturm standhalten?« fragte Rhodar.
    »Ich glaube schon. In den Mrin-Texten steht geschrieben, daß Torak drei Tage lang vor der Stadt kämpfen wird. Dort steht nichts darüber, daß er sich in der Stadt aufhält.«
    »Das ist eine Frage der Auslegung, Belgarath«, warf Cho-Ram ein. »Alles in den Prophezeiungen kann so oder so ausgelegt werden, Cho-Ram. Aber ich glaube, ein Ereignis wie der Fall von Vo Mimbre wäre nicht unerwähnt geblieben. Sammelt eure Leute. Beim ersten Tageslicht sollen die Truppen sich in Bewegung setzen. Haltet aber mindestens fünf Meilen Abstand zu Toraks linker Flanke! Die Mimbrater müssen noch einen weiteren Tag allein zurechtkommen.«
    Von diesem Lager aus begab ich mich in nordwestliche Richtung, und es war schon fast Morgen, als ich die Rivaner, die Sendarier und die asturischen Bogenschützen fand. »Es ist Zeit, loszumarschieren, meine Herren«, sagte ich zu Brand, Ormik und Eldallan. »Ich möchte, daß ihr morgen abend in Angriffsposition seid. Laßt euch aber noch auf keine Kampfhandlungen ein. Am dritten Tag werde ich jeden Mann brauchen.«
    Brand hielt den Schild, in den der Orb meines Meisters eingebettet war. Vermutlich, ohne daß er sich dessen bewußt war, fuhr er mit der Hand sanft über das Juwel. »Spiele nicht mit dem Orb, Brand«, warnte ich ihn. »Er kann seltsame Dinge mit deinem Geist vollbringen, wenn deine Hand zu lange auf ihm ruht Hat dein Freund dir schon erklärt, was du zu tun hast?«
    Er schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ich werde es erfahren, wenn die Zeit gekommen ist.«
    »Du scheinst das alles ziemlich gelassen hinzunehmen«, stellte Ormik fest.
    »Es wäre sinnlos, sich aufzuregen.« Brand schaute mich an. »Ihr wart bereits ein oder zweimal das Kind des Lichts, nicht wahr, Belgarath?« fragte er.
    »Einmal«, erwiderte ich. »Zumindest einmal, von dem ich weiß. Dein Freund mag mir diese Rolle öfter zugespielt haben, ohne mich darüber zu informieren. Warum fragst du?«
    »Wie habt Ihr Euch dabei gefühlt? Irgendwie… entfernt von allem, was um Euch herum geschah? Ich habe mich während der vergangenen Tage ein wenig geistesabwesend gefühlt. Es scheint mir fast, als wäre ich nicht persönlich betroffen, wenn ich Torak gegenübertrete.«
    »Das ist das Werk der Macht des Unabänderlichen. Und du hast zumindest mit einer Vermutung recht. Wenn es ernst wird, wird dein Freund übernehmen.«
    »Und wird Toraks Freund auch ihn übernehmen?«
    »Darüber weiß ich nicht Bescheid, Brand. Die beiden Mächte des Unabänderlichen sind von unterschiedlichem Wesen, und sie handeln vielleicht auch auf verschiedene Weise. Unsere Macht greift einfach ein und übernimmt die Kontrolle. Toraks Macht verhält sich möglicherweise anders. Torak ist ohnehin nicht der Mann, so etwas gelassen hinzunehmen. Vielleicht finden wir es heraus, wenn das EREIGNIS sich nähert. Laßt eure Mannen nun südwärts ziehen, meine Herren. Ich werde mich lieber wieder zurück nach Vo Mimbre begeben und nachsehen, was Zedar ausheckt.«
    Zedar hatte offenbar nichts Gutes im Sinn. Als ich zurückflog, erspähte ich etwa ein Dutzend Palintona, die um die Stadt herum aufgestellt waren, gerade außerhalb der Reichweite der asturischen

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