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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Grenze wissen, ehe der Sommer zu Ende geht.«
    »Meine Kriegsschiffe können sie nach Kotu bringen, wenn du willst«, bot Eldrig an.
    »Ich danke dir, Eldrig, aber Drasnier sind keine guten Seefahrer. Ich bin sicher, daß meine Lanzenträger lieber zu Fuß gehen.«
    Dann sandte Brand nach Korodullin und Mayaserana. Sie erröteten beide, als sie vor ihn geleitet wurden. »Habt ihr beide eure Meinungsverschiedenheiten beigelegt?« fragte er sie.
    »Wir sollten uns wirklich entschuldigen, Fürst Brand«, sagte Mayaserana mit einem rosigen Erröten. »Wir haben uns beide sehr schlecht benommen, als ihr uns diesen Vorschlag unterbreitet habt.«
    »Oh, ich verstehe, Mayaserana«, entgegnete Brand. »Ich nehme an, Ihr habt Eure Meinung geändert.«
    »Das süße Licht der Vernunft öffnete uns die Augen, Fürst Brand«, versicherte ihm der ebenfalls errötende Korodullin, »und unsere Pflicht Arendien gegenüber berührte unsere Herzen und ließ die Feindseligkeit verblassen. Obwohl noch Differenzen bestehen, sind wir beide bereit, sie zum Wohle unseres Heimatlandes beizulegen.«
    »Ich war mir fast sicher, daß Ihr es so sehen würdet«, meinte Polgara mit einem Lächeln.
    Mayaserana errötete erneut. »Und wann wollt Ihr uns verheiraten, Fürst Brand?« fragte sie.
    »Oh, ich weiß nicht«, erwiderte Brand. »Habt Ihr morgen schon etwas Wichtiges vor?«
    »Warum nicht heute?« konterte sie. Geduld schien nicht zu ihren starken Seiten zu gehören.
    »Ich glaube, das kann arrangiert werden«, meinte Brand. »Jemand soll einen Priester Chaldans holen.«
    »Da könnte es ein Problem geben, Fürst Brand«, meinte Wildantor zweifelnd. »Unsere Priester sind ebenso Partisanen wie wir alle auch. Der Priester könnte sich weigern, die Zeremonie durchzuführen.«
    »Nicht lange«, widersprach Mandor, »wenn er um seine Gesundheit besorgt ist.«
    »Du würdest tatsächlich einen Priester schlagen?« fragte Wildantor.
    »Meine Pflicht Arendien gegenüber würde es fordern«, meinte Mandor, »aber mir würde natürlich das Herz bluten.«
    »Oh, natürlich. Laß uns gehen und einen suchen. Du kannst ihm alles erklären, während wir ihn hierherschleifen.«
    So wurden Korodullin und Mayaserana verheiratet, und Arendien war nach außen hin vereint. Es gab natürlich noch eine Menge Zank zwischen Mimbratern und Asturiern, doch die offenen Schlachten hatten ein Ende.
    Nach der Trauung zogen sich die Könige des Westens zurück. Schließlich waren wir alle lange von zu Hause fort gewesen. Pol und ich ritten mit Brand nordwärts bis zum großen Arendischen Markt; dann verabschiedeten wir uns und nahmen die Straße, die zur ulgonischen Grenze führte. »Wirst du Gelane nach Aldurford zurückbringen?« fragte ich sie, nachdem wir einige Meilen geritten waren.
    »Nein, Vater. Das halte ich für keine gute Idee. Viele algarische Soldaten haben uns beide in Vo Mimbre gesehen, und einige von ihnen kommen aus Aldurford. Jemand könnte Zusammenhänge erkennen. Ich werde lieber irgendwo neu beginnen.«
    »Woran hast du denn gedacht?«
    »Ich werde zurück nach Sendarien gehen. Nach der Schlacht von Vo Mimbre wird es dort wohl keine Grolims mehr geben, um die man sich Sorgen zu machen braucht.«
    »Es ist deine Entscheidung, Pol. Du bist für Gelane verantwortlich; deshalb werde ich mich nicht in deine Pläne einmischen.«
    »Oh, danke, Vater!« sagte sie mit leiser Ironie. »Ach, noch etwas.«
    »Ja?«
    »Mische dich nicht ein, alter Wolf. Diesmal meine ich es ernst.«
    »Was immer du willst, Polgara.« Ich meinte das natürlich nicht ernst, aber ich sagte es trotzdem. Das war einfacher, als mich mit ihr zu streiten.

TEIL SECHS
    GARION

    43. K APITEL
    n der Natur fast jedes Menschen, der sich Historiker nennt, kann man eine gewisse Spaltung erkennen. Diese Gelehrten versichern uns fromm, daß ihre Berichte der Wahrheit entsprechen. Nimmt man jedoch einen beliebigen Historiker und durchleuchtet ihn, entdeckt man den Geschichtenerzähler, und ihr könnt mir glauben, daß kein Geschichtenerzähler je eine Geschichte ohne Ausschmückungen zum besten gibt Dazu kommt, daß wir alle verschiedene politische und theologische Meinungen vertreten, die das beeinflussen, was wir niederschreiben. Ihr werdet nun verstehen, daß kein Bericht über irgendein Geschehen verläßlich ist – nicht einmal dieser. Was ich euch soeben über die Schlacht von Vo Mimbre erzählte, entspricht mehr oder weniger der Wahrheit, doch ich überlasse es euch, die Wahrheit von der

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