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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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näher an. Obwohl Geran mit sandfarbenem Haar geboren worden war, wie die meisten Mitglieder seiner Familie, wurden seine Haare dunkler. Er würde nie so groß werden wie Eisenfaust aber er hatte einige Ähnlichkeit mit ihm.
    An dieser Stelle möchte ich zur Vorsicht mahnen. Wenn man weiß, daß etwas geschehen wird, beginnt man geradezu überall Zeichen zu sehen, die darauf hinzuweisen scheinen. Versucht euch stets vor Augen zu halten, daß die meisten Dinge, die geschehen, keine Zeichen sind. Sie geschehen, weil sie geschehen, und ihre einzig wahre Bedeutung liegt in der normalen Ursache und Wirkung. Du würdest verrückt, wenn du hinter jedem Windhauch und Regenguß eine Botschaft witterst. Allerdings gibt es gewiß auch Zeichen, auf die man achten sollte. Es kommt darauf an zu wissen, was ein Zeichen ist und was nicht.
    Ich habe stets gern einige Zeit mit meinen Enkeln verbracht Ihre Ernsthaftigkeit gefallt mir. Damit will ich nicht sagen, daß sie nicht auch gelegentlich Leichtsinniges tun oder sogar Gefährliches – Garions Erlebnis mit dem Keiler im Wald von Val Alorn kommt mir da in den Sinn –, doch wenn man hinzunehmen gewillt ist daß sie manchmal Situationen falsch einschätzen, erkennt man, daß ihre Handlungsweise zumindest vor sich selbst durchaus zu rechtfertigen ist. Die Abkömmlinge von Beldaran und Eisenfaust waren stets ernste kleine Jungen. Ein wenig Sinn für Humor hätte ihnen zwar nicht geschadet, aber man kann ja nicht alles haben.
    Ungeachtet der Tatsache, daß Polgara mich gezwungen hatte, auf Geran aufzupassen, gebe ich zu, daß ich diese Monate mit ihm genoß. Ich werde nie ein so versierter Angler sein wie Durnik, aber ich beherrsche die Grundlagen - damit will ich sagen, daß ich den Köder am Haken befestigen kann. Doch Geran war damals in dem Alter, in dem kleine Jungen das Angeln mit Leidenschaft betreiben. Jahrelange Beobachtung hat mich gelehrt, daß diese Leidenschaft aufkeimt kurz bevor der Junge plötzlich entdeckt daß es zwei Arten von Menschen auf der Welt gibt – Jungen und Mädchen. Im großen und ganzen gesehen, wissen die meisten Jungen das zu schätzen.
    Wenn sie sich nur nicht so benähmen, als hätten sie es erfunden.
    Nun, Geran und ich verbrachten den Sommer auf der Jagd nach der gerissenen Forelle. Natürlich gibt es noch andere Fische, doch die größte Herausforderung ist der Forellenfang. Außerdem kann man sich gut unterhalten, während man darauf wartet, daß sie beißen, und dabei nicht zuviel Lärm verursacht.
    Ich erinnere mich besonders gut an einen schrecklichen und gleichzeitig wundervollen Tag, den mein Enkel und ich an einem kleinen Bergsee auf einem zusammengezimmerten Floß verbrachten und an dem um uns herum der Regen niederprasselte. Ich weiß zwar nicht warum, aber die Forellen bissen an diesem Tag wie verrückt Geran und ich fingen mehr Forellen als sonst in einer Woche. Am Mittnachmittag, als wir beide bis auf die Haut durchnäßt waren und der Weidenkorb, den wir bei uns hatten, »falls das Glück uns hold sein sollte«, randvoll war mit silbrig schillernden Forellen, ließ die Fischflut ein wenig nach. »Das macht richtig Spaß, Großvater«, stellte mein Angelgefährte fest. »Ich wollte, wir könnten das öfter tun.«
    »Geran«, erwiderte ich, »wir gehen seit drei Wochen jeden Tag fischen. Noch öfter geht gar nicht.«
    »Das stimmt schon, aber heute fangen wir welche.«
    Ich lachte. »Das macht allerdings einen Unterschied«, gab ich zu.
    »Wir sind nicht wie andere Leute, nicht wahr?« fragte er.
    »Weil wir beide gern angeln? Es gibt viele Angler auf der Welt Geran.«
    »Das meine ich nicht Ich spreche von unserer Familie. Es kommt mir so vor, daß irgendwas an uns ein wenig anders ist – ein wenig seltsam und… außergewöhnlich.«
    Er schnitt eine Grimasse und wischte sich mit dem Ärmel das Wasser von der Nase. »Ich habe das nicht sehr gut beschrieben, stimmt’s? Ich will damit nicht sagen, daß wir wichtig sind, aber wir sind nicht wie andere Leute - jedenfalls erscheint es mir so. Tante Pol spricht mit mir nie darüber, aber manchmal höre ich, wie sie sich nachts mit meinem Vater in der Küche darüber unterhält, ehe ich zu Bett gehe. Sie kennt viele Leute, nicht wahr?«
    »Deine Tante? 0 ja, Geran. Deine Tante kennt Leute in nahezu jedem Königreich des Westens.«
    »Ich verstehe aber nicht, wie sie alle diese Könige und Adeligen kennengelernt hat Sie geht fast nie irgendwohin. Weißt du, was ich glaube?«
    »Was denn,

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