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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Graben durch den Kontinent Daraufhin suchten die Karandeser höher gelegenes Land. Unglücklicherweise war das Land, das sie fanden, in den Händen der Angarakaner.«
    »Das würde ich nicht unglücklich nennen«, meinte Belmakor. »Solange die Angarakaner mit den Karandesern beschäftigt sind, werden sie uns nicht belästigen.«
    »Der unglückliche Teil kam später«, erklärte Beldin.
    »Solange die Generäle sich mit den Grolims stritten, hatten sie keine Zeit, sich mit den Karandesern zu befassen. Als Torak dieses spezielle Problem beigelegt hatte, zog die Armee der Generäle an die Grenzen des karandesischen Königreichs Pallia. Von dort fielen sie ins Land ein. Die Karandeser hatten ihnen nichts entgegenzusetzen, und Pallia wurde binnen eines Monats erobert. Die Grolims begannen ihre Opferdolche zu schärfen, doch die Generäle wollten Pallia unangetastet lassen – natürlich mußte es Tribut zahlen. Sie schlugen vor, daß die Karandeser in Pallia fortan Torak anbeten sollten. Das machte die Grolims wütend. Was sie betraf, war jede andere menschliche Rasse gerade gut genug, als Sklaven oder Opfer zu dienen. Ich will es kurz machen: Torak dachte darüber nach und schlug sich auf die Seite des Militärs. Zum einen versorgt ihn diese Lösung mit mehr Anbetern, zum anderen vergrößert es die Armee für den Fall, daß Belar jemals einen Weg findet und seine Alorner auf den malloreanischen Kontinent führt. Die Alorner machen Torak aus irgendeinem Grund nervös.«
    »Weißt du«, sagte Belmakor, »auf mich haben sie die gleiche Wirkung. Vielleicht liegt das an ihrer Angewohnheit, beim geringsten Ärger Tobsuchtsanfälle zu bekommen.«
    »Torak ging noch weiter«, fuhr Beldin fort. »Er war mit Pallia allein nicht zufrieden. Er befahl den Grolims, loszuziehen und ganz Karanda zu missionieren. ›Ich will alle haben‹, teilte er den Grolims mit. Jeder, der im grenzenlosen Mallorea lebt, soll sich vor mir verbeugen, und jeder von euch, der sich dieser Aufgabe zu entziehen gedenkt, wird meinen Zorn zu spüren bekommen.‹ Das genügte den Grolims als Ansporn, hinauszuziehen und die Heiden zu missionieren.«
    »Das ist beunruhigend«, sagte Aldur. »Solange mein Bruder nur seine Angarakaner hatte, waren wir ihnen zahlenmäßig überlegen. Sein Entschluß, andere Rassen zu akzeptieren, ändert die Umstände.«
    »Er hat nicht eben sehr viel Erfolg, Meister«, warf Beldin ein. »Es gelang ihm, die Karandeser zu missionieren, hauptsächlich, weil seine Armee den grölenden Barbaren überlegen war. Doch als die Generäle an die Grenzen des melcenischen Reiches kamen, stießen sie auf die berittenen Elefantentrupps. Es war ein schreckliches Gemetzel, ließ ich mir sagen. Die Generäle zogen sich zurück und überfielen statt dessen Dalasien.« Er schaute Belmakor an. »Du sagtest doch, die Dalaser hätten inzwischen Städte, nicht wahr?«
    »Das hatten sie auch – zumindest war es so, als ich das letztemal dort war.«
    »Nun, jetzt gibt es dort keine Städte mehr – abgesehen von Kell natürlich. Als die Angarakaner kamen, gab es nichts mehr außer Bauerndörfern und Lehmhütten.«
    »Warum haben sie das getan?« fragte Belmakor verblüfft. »Sie hatten wunderschöne Städte. Tol Honethite wirkt daneben wie ein Elendsviertel.«
    »Sie hatten ihre Gründe«, versicherte Aldur ihm. »Vermutlich zerstörten die Dalaser ihre Städte, damit die Angarakaner nicht herausfinden sollten, wie hoch entwickelt sie als Gesellschaft tatsächlich waren.«
    »So hoch entwickelt erschienen sie mir gar nicht«, sagte Beldin. »Sie pflügen ihre Felder noch immer mit Grabstöcken und haben ungefähr so viel Verstand wie Schafe.«
    »Auch das alles dient der Tarnung, mein Sohn.«
    »Die Angarakaner hatten auch keine Mühe mit ihrer Missionsaufgabe, Meister. Der Gedanke, nach dieser Ewigkeit endlich einen Gott zu haben – selbst einen Gott wie Torak –, ließ sie zu Tausenden herbeiströmen. Diente auch das nur der Tarnung?«
    Aldur nickte. »Die Dalaser werden nichts unversucht lassen, ihre Geheimnisse vor Unwissenden zu verbergen.«
    »Haben die Generäle noch einen Vorstoß ins melcenische Reich versucht?« fragte Belmakor.
    »Nein, nicht nach diesem ersten Mal«, erwiderte Beldin.
    »Wenn man ein paar von Elefanten zertrampelte Bataillone gesehen hat, verspürt man nicht den Wunsch nach einem neuerlichen Erlebnis dieser Art. Die Angarakaner und Melcener treiben ein wenig Handel miteinander, aber weiter reichen ihre Kontakte

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