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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Belmakor. »Was tat er?«
    »Er rief die militärischen Befehlshaber und alle, die bei den Grolims etwas zu sagen haben, nach Cthol Mishrak und stellte sie vor die Wahl. Wenn sie ihren geheimen kleinen Krieg nicht beendeten, würden sie zusammenpacken und nach Cthol Mishrak ziehen müssen, wo er sie alle im Auge behalten konnte. Damit hatte er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. In Mal Zeth und Mal Yaska konnten sie zumindest teilweise frei und unabhängig leben, und das Klima in den beiden Städten ist gar nicht so übel. Cthol Mishrak jedoch ist wie der Vorhof zur Hölle. Es wurde am südlichen Rand eines arktischen Sumpfes erbaut und liegt so weit nördlich, daß die Tage im
    Winter nur etwa zwei Stunden dauern – falls man das, was nach dem Morgengrauen kommt, ›Tag‹ nennen kann. Torak senkte eine allzeit gegenwärtige Wolkenbank über den Ort; deshalb wird es dort nie richtig hell. ›Cthol Mishrak‹ bedeutet ›die Stadt der Ewigen Nacht‹; das beschreibt sie sehr gut. Kein Sonnenstrahl berührt je den Boden; deshalb wächst dort nichts außer Schwämmen und Pilzen.« Beltira schauderte. »Warum tut er denn das?« fragte er verwirrt.
    Beldin zuckte mit den Schultern. »Warum tut Torak irgend etwas? Er ist verrückt. Vielleicht versucht er, sein Gesicht zu verbergen. Was die Generäle und die Grolims schließlich zur Einsicht brachte, war der Umstand, daß Toraks Jünger Ctuchik in Cthol Mishrak die Geschäfte führt. Ich habe Urvon getroffen, und er kann einer Schlange das Blut in den Adern gefrieren lassen, indem er sie nur ansieht Ctuchiks Ruf ist sogar noch schlechter.«
    »Hast du herausgefunden, wer der dritte Jünger ist?« fragte ich ihn.
    Beldin schüttelte den Kopf. »Keiner ist bereit über ihn zu sprechen. Ich habe den Eindruck, daß er kein Angarakaner ist.«
    »Das sieht meinem Bruder gar nicht ähnlich«, überlegte Aldur. »Torak empfindet für die anderen menschlichen Rassen tiefste Verachtung.«
    »Ich könnte mich auch irren, Meister«, gab Beldin zu, »aber die Angarakaner selbst scheinen zu glauben, daß er nicht einer der ihren ist Wie dem auch sei, die Aussicht, sein Dasein in Cthol Mishrak fristen zu müssen, ließ Urvons friedvolle Seite zum Vorschein kommen, und es ist ja Urvon, der Mal Yaska beherrscht Sofort begann er, den Generälen Friedensangebote zu machen.«
    »Besitzt Urvon tatsächlich so viel Unabhängigkeit?« fragte Belkira. »Bis zu einem gewissen Punkt ja. Torak konzentriert sich auf den Orb und überläßt die Einzelheiten der Verwaltung seinen Jüngern. Ctuchik ist der absolute Herrscher in Cthol Mishrak, und Urvon sitzt in Mal Yaska auf dem Thron. Er liebt es, bewundert zu werden. Das einzige weitere Machtzentrum im angarakanischen Mallorea ist Mal Zeth. Dort müßte, logischerweise, der dritte Jünger zu finden sein -vermutlich agiert er hinter den Kulissen. Wie dem auch sei,
    nachdem Urvon und die Generäle Frieden miteinander geschlossen hatten, legte Torak ihnen gutes Benehmen nahe und schickte sie nach Hause. Ober die Einzelheiten einigten sie sich später. Die Grolims haben das Sagen in Mal Yaska und die Generäle in Mal Zeth. Alle anderen Ortschaften und Bezirke werden gemeinsam regiert. Keiner der beiden Seiten gefällt das besonders gut, aber sie haben keine große Wahl.«
    »Ist das der gegenwärtige Stand der Dinge?« fragte Belkira.
    »Die Dinge haben sich noch ein wenig weiterentwickelt. Kaum waren die Generäle die Grolims los, hatten sie Zeit, ihre Aufmerksamkeit den Karandesern zuzuwenden.«
    »Häßliche Kerle«, bemerkte Belmakor. »Als ich zum erstenmal einen sah, konnte ich kaum glauben, daß er menschlich ist.«
    »Sie sind jetzt annähernd menschlich«, erläuterte Beldin. »Der Ärger der Angarakaner mit den Karandesern begann unmittelbar, nachdem sie aus den dalasischen Bergen kamen. Die Dalaser leben in einer Art loser Konföderation von sieben Königreichen im nordöstlichen Quadranten des Kontinents. Toraks neuer Ozean hat das Klima dort oben radikal verändert. Damals herrschte in Karanda eine Eiszeit – viel Schnee, viele Gletscher und so weiter. Aber der viele Dampf, der kochend aus dem Riß in der Welt kam, ließ über Nacht praktisch alles schmelzen. Es gab einen kleinen Fluß, den Magan, der aus den karandesischen Bergen in südöstliche Richtung floß und unten in Gandahar in den Ozean mündete. Als die Gletscher mit einemmal schmolzen, wurde er zum reißenden Strom. Auf etwa Dreiviertel seines Laufes fraß der Magan einen riesigen

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