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Belial

Belial

Titel: Belial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu sprechen.
    »Musik«, sagte er wieder und diesmal lauter.
    »Welche?« fragte Suko.
    »Sie ist sehr laut. Auch schrill und hart. Kein Klavier, keine Geigen, aber…«
    »Techno?«
    »Hab ich mal von gehört.«
    »Weißt du denn, was das ist?«
    »Nicht genau, aber es ist keine Musik für einen Heiligen.« Er glaubte wohl noch immer daran, daß Belial ein Heiliger war. Wir widersprachen ihm auch nicht und warteten ab.
    »Sie wird lauter…«
    »Gut«, sagte Suko lobend. »Kannst du uns denn sagen, aus welcher Richtung sie kommt?« Billy hob die Schultern.
    »Laß dir Zeit, oder sollen wir stoppen?«
    »Wäre gut.«
    Ich hatte das Gespräch mitbekommen und suchte bereits nach einer Parklücke. Vergeblich. Deshalb stellte ich mich in die zweite Reihe und schaltete die Warnblinkanlage ein, deren Schein den Rover geisterhaft umhuschte.
    Wieder warteten wir.
    Billy Wilson senkte den Kopf und preßte die Hände seitlich dagegen.
    Dann flüsterte er: »Zum Wasser – ja, zum Wasser…«
    »Gut, dann werde ich gleich nach rechts fahren.«
    Ich hatte die Warnblinkleuchte noch nicht ausgeschaltet, als Billy schon weitersprach. »O nein«, flüsterte er, »O nein…«
    »Was ist denn?«
    Er schüttelte wild den Kopf. Suko wollte ihn ruhig halten, doch Billy bewegte sich noch in seinem Griff. »Der Heilige… der Heilige… er… er tut es!«
    »Was tut er?« rief Suko.
    Billy starrte ihn an und fing an zu weinen…
    ***
    Die schwebende Kabine war tatsächlich schalldicht, so hatte der DJ. gehört, daß jemand hinter ihm die Tür geöffnet hatte. Er selbst hatte sich hingestellt, die Hände auf den Rand der Konsole gestützt und sich so vorgebeugt, daß er nach unten schauen und alles überblicken konnte.
    Seine Augen waren starr auf das Gewimmel der Tanzenden gerichtet, das sich aus zuckenden Frauen- und Männerleibern zusammensetzte und voll auf die Musik abfuhr.
    Belial betrat die Kabine und schloß die Tür.
    Der DJ. drehte sich erst gar nicht um. Er sagte nur zwei Worte: »Hau ab!«
    Genau das tat Belial nicht. Er war gekommen, um abzuräumen, um seinem Namen alle Ehre zu machen, und ein normaler Mensch wie dieser DJ. konnte ihn nicht aufhalten.
    »Bist du noch nicht weg?«
    »Nein!« erwiderte Belial. Zugleich streifte er seinen grauen Kittel ab.
    Die Antwort hatte den Mann mit der Glatze erstarren lassen. Er wartete noch einen Moment ab, dann drehte er sich langsam um, und Belial gab ihm auch die Zeit.
    »Ohhh«, keuchte BA. Jackson, der Plattenaufleger und Anmachstar.
    »Das darf doch nicht wahr sein!« Er hatte schon unzählige schräge Vögel in seinem Reich, doch der Typ, der vor ihm stand, setzte allem die Krone auf. Das war der absolute Hammer. Ein nacktes, geschlechtsloses Wesen mit einem mageren, bleichen Körper und langen, grauen Haaren, die sogar die Schultern wärmten, einem grauen Gesicht mit Furchen und Falten, einem breiten Mund und Augen, die nachdenklich, glanzlos und auch bösartig zugleich aussahen. Über die Schultern hinweg ragten die abgerundeten Kanten irgendwelcher Gegenstände, die durchaus mit den Enden von zwei Flügeln vergleichbar waren.
    BA. Jackson war entsetzt. Er selbst sah ja nicht gerade uniform aus mit seiner Glatze und den beiden Drachen-Tattoos darauf. Über den nackten Oberkörper hatte er eine knallrote Weste gestreift, und an seinen Handgelenken klimperten zahlreiche Armreifen aus Metall und Plastik.
    Um den Hals hatte er sich eine Kette aus Zähnen gehängt. Seine Beine, die Hüften und noch einiges mehr wurden von einer schwarzen Samthose umschlossen, und ebenso schwarz wuchs das Bärtchen wie ein Dreieck an seinem Kinn. Auf Körperschmuck hatte er verzichtet, dabei eignete sich die lange Nase bestens, um dort einige Ringe hineinzudrücken. Die Augenbrauen hatte er sich bis auf zwei dünne Striche abrasiert, er war eben ein Freak und zugleich jemand, der plötzlich eisige Furcht bekam.
    Das war kein Spaß. Bisher hatte es noch niemand geschafft, an dem Aufpasser dort unten, der nur Dogge genannt wurde, vorbeizukommen.
    Diesem komischen Typen war es gelungen, und was mit Dogge geschehen war, konnte sich Jackson an zwei Fingern ausrechnen.
    »Was willst du hier?«
    Belial grinste nur. Er schaute sich um, vor allen Dingen durch die vordere Glasscheibe nach draußen, aber nicht auf den Boden. Mehr interessierte ihn der Disco-Himmel und die Lichtreflexe.
    Die Masse der Gäste wogte tiefer, und auf sie kam es Belial an.
    »Ich habe dich was gefragt.«
    »Das weiß ich!«
    »Dann gib

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