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Belials Braut

Belials Braut

Titel: Belials Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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untermalt, das sich für mich wie ein Sirren oder ein schrilles Summen anhörte. Jedenfalls fühlte ich mich gestört.
    Suko ebenfalls, denn er rief ein paar Mal meinen Namen.
    »Okay, ich bin da.«
    »Das ist eine beschissene Verständigung. Von wo aus rufst du überhaupt an?«
    »Ich bin nicht mal weit von London weg.«
    »Klar, du wolltest zu diesem Priester.«
    »Genau. Da bin ich auch jetzt. Ich möchte, dass du mir jetzt zuhörst. Dieser Fall hat sich zu einem monströsen Etwas entwickelt, in dem auch Belial eine Rolle spielt. Ich habe hier einen Mann vorgefunden, dem der Kopf auf den Rücken gedreht wurde und der trotzdem noch lebt. Es ist wie ein Zeichen des Lügenengels. Immer das Gegenteil von dem tun, was normal ist.«
    Obwohl die Verständigung schlecht war, teilte ich Suko noch mit, was ich wusste. Ich schaffte es soeben noch, ihm die genaue Adresse durchzugeben, dann war das Handy tot. Es gab nichts mehr zu hören. Selbst das schrille Rauschen war verschwunden.
    Ich ging davon aus, dass es keine normale Störung war. Hier hatte jemand die Technik manipuliert. Es wäre mir außerdem nicht zum ersten Mal widerfahren. Die Gegenseite gab nicht auf. Sie behielt die Kontrolle schon bei.
    Inzwischen waren auch der alte Pfarrer und Frank Duffy eingetroffen. Noch immer hatte ich es schwer, mich an diesen Anblick zu gewöhnen. Er war einfach zu schrill. Da ging jemand vor, wurde geführt, aber ich schaute nicht auf sein Gesicht, sondern sah nur den Hinterkopf. Das war der absolute Hammer.
    Dominik führte den Veränderten zu einer Couch, wo er sich hinsetzte. Er bat etwas trinken zu dürfen, und der Pfarrer brachte ihm ein Glas Wasser.
    Ihm war aufgefallen, wie nachdenklich und auch ernst ich aussah. So lag ihm die Frage auf der Zunge. »Stimmt etwas nicht, Mr. Sinclair? Haben Sie es sich anders überlegt?«
    »Nein, das nicht. Ich hatte nur vorhin Schwierigkeiten mit meinem Telefon. Ist Ihnen das auch schon passiert, dass Sie eine sehr schlechte Verbindung hatten?«
    »Nein, eigentlich noch nicht. Mein Telefon hier hat immer funktioniert.«
    »Ich habe mit dem Handy telefoniert.«
    Dominik schüttelte den Kopf. »So etwas besitze ich gar nicht. Ich will es auch nicht mehr haben. Ich bin eben noch ein Relikt aus der Alten Welt.«
    »Was nicht das schlechteste ist. Damals handelte man noch menschlicher, denke ich.«
    »Hin und wieder schon. Aber haben Sie denn die Verbindung zu Ihrem Freund herstellen können?
    »Zum Glück.«
    »Kommt er?«
    »So rasch wie möglich.«
    Der Pfarrer war zufrieden und ließ sich auf den Stuhl sinken, auf dem er auch bei meinem Eintritt gesessen hatte. Er lehnte seine linke Gesichtshälfte gegen die Handfläche, stöhnte leise auf und fragte: »Wie soll das noch alles enden, Mr. Sinclair?«
    »Daran denke ich gar nicht. Ich habe eher das Gefühl, dass es noch nicht richtig begonnen hat.«
    »Greift der Tod nach uns?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen. Zumindest die Veränderung eines Lebensteils. Wenn wir nicht Acht geben.«
    Er nickte vor sich hin. »Ich habe schon gedacht, dass es besser gewesen wäre, wenn dieser Belial mich als Opfer genommen hätte. Ich bin alt, mein Leben liegt hinter mir. Ich bin ein Mensch ohne Zukunft, in den restlichen Tagen. Was danach kommt, ist etwas anderes. Da habe ich Hoffnung.«
    Ich sprach auch nicht dagegen, denn ich war froh, dass es Menschen gab, die dermaßen stark in ihrem Glauben verwurzelt waren. Es war still zwischen uns geworden. Jeder von uns hing seinen eigenen Gedanken nach, die sich bestimmt nur um ein Thema drehten.
    Etwas huschte außen am Fenster vorbei.
    Ich hatte es gesehen, weil ich günstig saß. Ich glaubte nicht an eine Einbildung. Da war schon etwas vorbeigehuscht, und es war nur mir aufgefallen und keinem anderen.
    Ein Blitz war es nicht. Das Gewitter war längst weitergezogen. Ich hörte auch keinen Donner, und sei er noch so weit entfernt.
    Wieder blitzte es auf. Diesmal zuckte die Helligkeit nicht von oben nach unten, sondern huschte waagerecht von links nach rechts und dabei auch in einer Zickzack-Kurve.
    Ich stand auf.
    »Haben Sie das gesehen, Mr. Sinclair?«, fragte der Pfarrer.
    »Ja.«
    »Ein Gewitter kann es nicht sein.«
    »Eben.«
    Ich ging auf das Fenster zu.
    Mich beschäftigte auch ein bestimmter Verdacht, den ich allerdings für mich behielt. Es gab keine Gardine, die ich zur Seite ziehen musste. Wenn man es dunkel haben wollte, mussten die Außenläden geschlossen werden.
    Mein Blick fiel nach draußen in die

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