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Belials Braut

Belials Braut

Titel: Belials Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angelina. Von ihr habe ich bis heute noch nichts gehört. Können Sie mir mehr über die Person sagen?«
    »Person ist genau treffend«, erwiderte er mit leiser Stimme. »Ich sehe sie nicht mehr als Mensch an, denn für mich ist sie übermenschlich. Was mit mir und auch mit ihr passierte, dafür habe ich keine Erklärung. Das kann ich nicht begreifen. Das muss ich hinnehmen, denn sie hat mich aus der normalen Welt herausgeholt. Was mit mir passierte, das geschah nicht in dieser Welt, und das müssen Sie mir glauben. Wir befanden uns in einer fremden Sphäre, Mr. Sinclair. Ein anderer Ausdruck fällt mir dazu wirklich nicht ein. Das ist so verrückt und an den Haaren herbeigezogen. Ich bin Ihnen auch nicht gram, wenn Sie mich jetzt auslachen, aber es entspricht den Tatsachen.«
    »Keine Sorge, ich glaube Ihnen. Mich würde nur brennend interessieren, wie Sie in diese andere Welt hineingelangt sind. Das ist etwas, worauf ich scharf bin.«
    Er überlegte. Und während er nachdachte, ging er wieder zurück zu seinem Stuhl, wo er sich setzte. Abermals verkehrt herum und mich trotzdem anschauend. »Es ist in diesem Treffpunkt passiert, zu dem mich Angelina hinbestellt hat.«
    »Im Freien oder...«
    »Nein, nein, nicht im Freien. In einem Lokal. Es liegt in Paddington. Unweit des großen Kanals. Es heißt Angel’s Corner.« Er räusperte sich. »Kennen Sie es?«
    »Nein, nie gehört.«
    »Dort bin ich hingegangen. Ich war allein, abgesehen von diesem hellblonden Keeper hinter der Bar. Nie hätte ich in diesen Mauern ein solches Ambiente erwartet. Glänzender Stahl. Die Tische ebenso wie die Stühle und die Theke. Und es gab Spiegel.«
    »Ah, ich verstehe. Sie haben also einen Spiegel genommen, um in die andere Welt oder auf die andere Seite zu gelangen. Er war dann so etwas wie ein Tor.«
    »Ja, das war er.«
    »Wie sah die Welt aus?«
    »Leer, aber blau. Eigentlich schön und trotzdem so kalt. Aber das war mir egal. Ich sah nur Angelina, bis sie mir dann ihren Geliebten vorstellte. Eine furchtbare Erscheinung.«
    »Warum drehte er Ihnen den Kopf auf den Rücken?«, forschte ich nach.
    »Er wollte doch ein Zeichen setzen, Mr. Sinclair. Er will sich etwas aufbauen. Er braucht Menschen, die ihm zur Seite stehen. Er will sie haben, verstehen Sie? Es ist verrückt, das weiß ich selbst, aber ich kann es eben nicht ändern.«
    »Ist schon klar. Ich begreife es. Er will wieder mehr an die Menschen heran. Aber warum dreht er ihnen die Köpfe auf den Rücken? Warum tut er das?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich existiere, aber ich lebe nicht mehr. Ich fühle mich manchmal wie tot, und ich habe schon versucht, mich umzubringen.«
    »Was?«, rief der alte Pfarrer, der uns zugehört hatte. »Das hast du getan, Frank?«
    »Ja, denn in dieser meiner Welt war ich so verzweifelt. Auf dem Weg zu dir habe ich es versucht, aber es ist mir leider nicht gelungen. Ich konnte es nicht.«
    »Wie haben Sie es versucht?«, fragte ich.
    »Ich wollte mich von einer Brücke stürzen!«
    »Und?«
    Er begann zu schwitzen. Sein Mund bewegte sich, aber er gab keine Antwort. Er stand unter Stress, es war alles ernst gemeint, doch auf der anderen Seite klang seine Antwort wie ein in diesem Fall schlechter Witz. »Ich hab mich verflogen. Ja, ja, ich kam nicht unten an. Auf halber Strecke war jemand da, der mich abfing. Danach stellte er mich wieder auf die Brücke zurück.«
    »War es Belial oder Angelina?«
    »Das weiß ich nicht, weil ich nichts gesehen habe. Ich fühlte nur die Unterstützung, das ist alles gewesen. Meine Güte, ich bin jemand, der nicht sterben kann. Ich will auch so nicht weiterleben. Bitte.« Er schaute mir flehend ins Gesicht. »Bitte, können Sie denn nichts dagegen tun?«
    »Sie meinen, ich soll Sie töten?«
    »Auch das.«
    »Aber mein Kopf. Es ist das Schlimmste. Ich will ihn wieder normal haben und nicht wie ein Ausstellungsstück durch die Gegend laufen. So etwas wie mich gibt es doch nicht noch mal auf der Welt, das denke ich jedenfalls.«
    »Da kann ich Ihnen auch nicht raten«, sagte ich. »Aber ich habe noch eine andere Frage. Glauben Sie denn, dass dieser Belial oder auch Angelina wissen, wo Sie sich aufhalten? Könnte es sein, dass sie schon in der Nähe lauern?«
    »Ich habe nichts gesehen.«
    »Auch nichts gespürt?«
    »Nein. Warum fragen Sie mich danach?«
    »Weil man mich angegriffen hat. Es war eine Attacke aus dem Unsichtbaren. Ich weiß bis jetzt noch nicht, wer dahinter steckt. Aber es ist ein

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