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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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nur zwei Stunden dank freier Autobahn und Bleifuß. Dann gingen sie nach der Wohnungsbesichtigung sogleich zur Polizei. Dort mussten sie die Geschichte drei Mal wiederholen. Der Einbruch, so etwas kam dauernd vor. Und der unformierte Beamte hielt es für wahrscheinlicher, dass Amelia von zu Hause ausgerissen war, als dass ein paar Piraten sie entführt hatten. Dabei hatte Papa Gordon diplomatisch ausgelassen, dass es sich nicht um normale Piraten handelte, sondern um Karibikpiraten von vor dreihundert Jahren, Piratensegelschiff, Säbel und Pluderhosen inklusive. Vermutlich hätte er die Geschichte sonst zehn Mal erzählt, das letzte Mal dann vor einem Psychiater in der Klapsmühle.
    »Vielleicht wäre es eine gute Idee, den Gouverneur der Inselgruppe Belisla anzurufen?« Mama hatte eine gute Idee als sie merkte, dass Papa nicht weiter kam.
    »Und was fragt man einen Gouverneur?«, fragte der Beamte neugierig.
    »Er kann bestätigen, dass unser Sohn Johannes vor einer Woche von Piraten entführt wurde.«
    Der Kommissar hob die Hand. »Moment, Gnädigste Frau, hatten sie nicht ihre Tochter Amelie...«
    »A-me-li-a« Mama wurde ungeduldig mit diesem lahmen Beamten.
    »...‘Tschuldigung: Ameli-a... als vermisst gemeldet?«
    »Entführt, wir haben sie als entführt gemeldet. Hören sie uns überhaupt zu?«
    Dann passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Ein Polizist kam mit mehreren Zetteln vorbeigelaufen und legte zwei auf den Tisch des aufnehmenden Beamten. »Muss gleich an die schwarzen Bretter!« Der Flyer war wie ein Steckbrief aufgemacht. ‚Vermisst: Amelia Gordon‘ und dann eine gute Beschreibung und ein Foto Amelias vom Frühjahr von ihrer Social Network Seite im Internet.
    »Da, da, da... Das ist unsere Tochter!«, schrie Mama Gordon.
    Im Hintergrund kamen Richard und Kommissar Pfennig aus dem Besprechungszimmer in den Reviervorraum gerollt.  
    »Richard, was machst du denn hier?«, fragte Papa Gordon.
    Der einfältige Polizeibeamte drehte sich zum Kommissar Pfennig um und meinte: »Die hier haben eine Tochter und einen Sohn, die beide von Piraten entführt wurden. Wollen sie sich dem Fall annehmen, Chef?«
    Alle gingen wieder zurück in das Besprechungszimmer. Die Gordons gaben eine Kurzversion ihrer Belisla Abenteuer zum Besten, und Richard der Dritte erzählte die Erlebnisse in der Blumenstraße. Kommissar Pfennig stellte nur einige wenige Fragen.  
    »Glauben sie uns nicht, oder was?«, fragte Mama nachdem Kommissar Pfennig ihnen schweigend gegenüber saß.  
    »Die Fragen stelle ich, Gnädigste. Sie sind die besorgten Eltern, ich bin der Detektiv hier. Ich frage, sie antworten.« Kommissar Pfennig atmete schwer ein und aus. Die Geschichte war überzogen und schräg, eine tolle Abwechslung. »Warum wurde ihr Sohn Johannes ebenfalls entführt?«
    »Er wurde letzte Woche entführt. Und dann freigelassen, war doch keine echte Entführung«, interpretierte Papa freihändig und weitwahrheitlich.  
    »Keine echte Entführung bei ihrem Sohn, eine echte Entführung bei ihrer Tochter. Beides Mal von echten Piraten?« Pfennig ließ die Worte auf seiner Zunge zergehen und schluckte jegliche spitze Bemerkung hinunter. »Letzte Woche in der Karibik und heute Mittag in unser Stadt?« Pfennig sah ohne Lachen auf Mama und Papa, die beide gleichzeitig nickten. »Und der Gouverneur der Karibikinselgruppe Belisla kann mir den ersten Teil der Geschichte bestätigen?« Wieder nicken. Pfennig seufzte und schaute auf die Uhr. Neun Uhr abends war ungefähr drei Uhr nachmittags in der Karibik. Auf jeden Fall besser als der nächste langweilige Fall einer zerkratzten Autotür im Schnöselviertel.
    »Würden sie für ein paar Momente in die Kantine gehen? Dort können sie belegte Brote essen und einen Kaffee trinken.« Mit Blick auf Richard: »Oder eine Cola. Ich versuche derweil, den Gouverneur der Karibikinsel an die Strippe zu bekommen.«
    Mama und Papa sahen sich an als ob sie überlegten, ob sie der Kommissar los werden wollte. Aber dann standen sie auf, schoben Richard mit sich und die Assistentin Kommissar Pfennigs brachte sie Richtung Kantine.
    Der Kommissar startete das Internet, gab »Belisla Gouverneur Telefonnummer« ein und bekam nach drei, vier Versuchen tatsächlich den Namen des Gouverneurs und die Nummer des Amtssitzes. Er wählte auf seinem Apparat.
    Pfennig räusperte sich, es war nicht alle Tage, dass man einen Gouverneur mir nichts dir nichts anrief. »Guten Tag, mein Name ist Pfennig, Kommissar Pfennig der

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