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Bell ist der Nächste

Bell ist der Nächste

Titel: Bell ist der Nächste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Dolan
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freundlich wie Grün. Sie kräuselten sich und schwankten hin und her, als sähe er sie durch flirrende Luft, die von heißem Asphalt aufstieg.
    Er wusste nicht, was das bedeutete.
    Er sah von seinem Notizbuch auf und bemerkte wieder den blauen Kleinbus, der in diesem Moment neben dem Beetle hielt.
    Interessant.
    Als er wieder auf die Seite blickte, waren die Buchstaben immer noch orange. Von hier kam keine Orientierung. Lark klappte das Notizbuch zu und ließ es auf dem Sitz liegen. Er griff nach Delacortes Pistole.
    Als er die Tür öffnete, war das Grollen eines Dieselmotors zu hören. Einer der Schwerlaster war vom Highway abgefahren und rollte auf den Hotelparkplatz. Er wandte automatisch den Kopf und sah sich nach dem Lkw um. Große Blockbuchstaben über die ganze Länge des Anhängers: COLEMAN TRUCKING.
    Die Bremsen des Lasters quietschten, als dieser zehn Meter von Lark entfernt zum Stehen kam und den Blick auf beide, den gelben Beetle und den blauen Kleinbus, versperrte.
    Lark steckte Delacortes Pistole in seine Tasche, trat in die Nacht hinaus auf den Laster zu. Der Lastwagenfahrer hatte ein Handy am Ohr. Lark rief ihm zu und winkte, um ihm zu verstehen zu geben, dass er weiterfahren solle. Der Fahrer starrte ihn nur finster an und telefonierte weiter.
    Lark lief zwischen zwei geparkten Autos hindurch und dann in einem weiten Bogen nach links um die Vorderseite des Lkw herum. Er spürte in seinen Fußsohlen das Vibrieren des Motors, der im Leerlauf lief. Der gelbe Beetle kam in Sicht. Niemand saß drinnen, niemand war in der Nähe.
    Der blaue Kleinbus war fort.
    Der mächtige Rumpf des Lasters nahm Lark die Sicht auf den restlichen Parkplatz. Rasch trat er um das Heck des Anhängers herum und sah das Leuchten von Bremslichtern in der Ferne: der blaue Kleinbus, der vor der Ausfahrt vom Parkplatz abbremste und dann auf die State Street einbog.

    Parkplätze haben mir immer schon Angst eingeflößt, besonders nachts.
    Auf Parkplätzen sind die Menschen stets in Bewegung. Der Typ, der auf dich zukommt, will wahrscheinlich bloß zu seinem Auto. Er will dir vermutlich überhaupt nichts tun. Aber das weißt du erst, wenn er direkt neben dir ist. Wenn er dir seine Waffe zwischen die Rippen drückt und dein Portemonnaie haben will.
    Man muss nur einen Blick in die Zeitung werfen und die Fälle auswerten, bei denen jemand erschossen, erstochen, ausgeraubt oder verprügelt worden ist. Nach Abzug der Gewaltverbrechen, die bei jemandem zu Hause passiert sind, bleiben wie viele übrig, die sich auf einem Parkplatz ereignet haben?
    Es war nach Mitternacht, als ich auf den Parkplatz des Winston Hotels fuhr. Er sah friedlich aus. Unter dem klaren Licht der Bogenlampen ordentliche Reihen mit Pkws und Geländewagen.
    Kein Geräusch bis auf das Klopfen eines Dieselmotors. Ein riesiger Lkw. COLEMAN TRUCKING stand in Blockbuchstaben hinten auf dem Anhänger. Es war kein Platz, um links an dem Laster vorbeizufahren. Also fuhr ich rechts an ihm vorbei und erblickte Lucy Navarros gelben Beetle.
    Die Scheinwerfer waren an, und die Fahrertür stand weit offen. Lucy sah ich nirgendwo, aber jemand war in ihrem Wagen. Allerdings war das Einzige, was ich tatsächlich sah, einer seiner Schuhe. Er ragte aus dem Inneren des Wagens heraus.
    Ich hörte, wie sich der Klang des Dieselmotors veränderte und der Lkw vorwärts zu rollen begann.
    Ich trat auf die Bremse und blieb einige Meter vom Beetle entfernt stehen. Legte die Parkstellung ein und stieg aus. Ich erinnere mich noch daran, wie meine Füße auf den Asphalt traten. Das Schweizer Armeemesser hatte ich schon in der Hand.
    Ich rannte zu Lucys Wagen und klappte im Laufen die Klinge heraus. Das Rumpeln des Dieselmotors überdeckte das Geräusch meiner Schritte.
    Er saß halb, halb lag er auf dem Fahrersitz und griff hinüber zum offenen Handschuhfach. Sein graues Hemd hing ihm über der Hose. Er sah überhaupt erst in meine Richtung, als ich ihn schon am Arm gepackt hatte und aus dem Auto zu zerren begann.
    Er trat mit den Beinen, und als ich ihn schon zur Hälfte aus dem Wagen hatte, traf er meinen Oberschenkel. Es tat nicht allzu weh, ärgerte mich aber, und ich trat zurück und knallte ihm die Fahrertür gegen das Schienbein. Dann packte ich wieder seinen Arm und zog ihn heraus. Schleuderte ihn gegen die Fahrzeugseite. Ich klemmte ihn dort mit meiner Hüfte fest und presste ihm meinen linken Unterarm an die Kehle. Das Messer lag in meiner rechten Hand, die Klinge an seiner Wange.
    Ich

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