Bell ist der Nächste
Spesenkonto vom National Current .«
Ich hatte die Vision, dass sie auf ihrem Hotelbett saß. Sah ihre nackten Beine vor mir. Einen Drink in ihrer Hand. Schreiben Sie es meiner lebhaften Einbildungskraft zu. »Ich glaube, das ist keine so gute Idee«, sagte ich.
»Ich meine es ernst. Ich kriege die Kosten erstattet.«
»Das ist nicht das Problem.«
»Was dann –?« Sie brauchte einen Moment, um es zu kapieren. »Sie haben Angst, zu mir aufs Zimmer zu kommen.«
»Ich habe keine Angst«, sagte ich.
»Doch, das haben Sie. Das ist süß. Und puritanisch. Wie wär’s, wenn wir uns in der Hotellobby treffen?«
Ich blätterte das Manuskript durch. Noch sechs Seiten.
»Ich glaube, ich muss passen«, sagte ich. »Ich habe hier etwas, das ich fertig kriegen will.«
»Puritanisch«, sagte sie noch einmal. »Also gut, Loogan. Dann sprechen wir uns morgen.«
Wir verabschiedeten uns, und ich kehrte wieder zum Detektiv und der Erbin zurück. Die beiden hatten sich zusammen eine Masche ausgedacht, wie sie ihrem Vater eine halbe Million Dollar abschwindeln konnten. Ich brachte zwei weitere Seiten hinter mich und schrieb meine Korrekturen und Anmerkungen in den weißen Zwischenraum zwischen den gedruckten Zeilen. Sie lachten und zählten die Beute ab. Ich hatte das Ganze schon mal gelesen und wusste, dass sie im nächsten Absatz eine hübsche kleine verchromte Zweiundzwanziger zücken und ihm in den Unterleib schießen würde.
Ich warf meinen Bleistift auf den Schreibtisch. Die beiden konnten bis zum nächsten Morgen warten. Ich war neugieriger auf die Geschichte von Callie Spencer und Lucy Navarro.
Ich machte das Fenster zu, verließ das Büro und schloss die Tür hinter mir ab. Ich ging die Treppe am Ende des Korridors hinunter, trat durch den Lieferanteneingang ins Freie und gelangte auf die Straße hinter dem Gebäude. Ich stieg in mein Auto und fuhr zu Lucys Hotel.
Lark beobachtete, wie die Frau ihr Telefon zuklappte und den Weg zurückging, den sie gekommen war. Das leiser werdende Geräusch ihrer Schritte drang durch das offene Wagenfenster.
Er sicherte Delacortes Pistole mit dem Daumen und legte sie auf den Beifahrersitz zurück. Die Fenster des Gartenhauses waren jetzt alle dunkel.
Das Bier war inzwischen kälter geworden. Er leerte die Flasche mit drei Schlucken. Die Frau hatte ihr Auto erreicht. Lark hörte, wie der Motor gestartet wurde, sah die Scheinwerfer aufflammen. Der Wagen fuhr vom Kantstein weg und bog dann rechts auf den Arlington Boulevard.
Lark drehte den Schlüssel im Zündschloss und ließ das Fenster hochfahren. Fuhr am Gartenhaus vorüber und schaltete, nachdem er abgebogen war, die Scheinwerfer an.
Ihr zu folgen war einfach. Ein gelber Beetle ist nicht zu übersehen.
Sie fuhr in südwestlicher Richtung und erreichte die State Street. Vertrautes Gelände für Lark, nicht weit von seiner Wohnung.
Als sie auf den Parkplatz des Winston Hotels fuhr, befanden sich drei Autos zwischen ihnen. Er verlor sie einen Augenblick lang aus den Augen, und als er den Beetle wieder erblickte, parkte er am einen Ende des Parkplatzes, in einiger Entfernung zum Hotel. Dort befanden sich auf einer Rasenfläche Picknicktische und eine Reihe hochgewachsener immergrüner Bäume, die dazu dienten, den Lärm der Schwerlaster zu dämpfen, die auf dem Highway in der Nähe vorüberdonnerten.
Lark rollte auf einen Stellplatz, der näher am Hotel lag. Von dort aus konnte er sie beobachten und nachdenken. Weil er sich nicht im Klaren darüber war, was er ihretwegen unternehmen sollte. Sie hatte sich vor Callie Spencers Haus herumgetrieben. Er fragte sich immer noch, ob eine Kugel hier nicht die beste Lösung war.
Ein blauer Kleinbus fuhr an der Wagenreihe vor ihm entlang – langsam, als suchte der Fahrer nach einer Parklücke. Er verdeckte den Blick auf die Frau, aber als er vorbeigefahren war, sah Lark, dass sie aus dem Auto gestiegen war. Sie hatte Plastikflaschen und Fast-Food-Schachteln in der Hand und trug sie zu einem Mülleimer in der Nähe der Picknicktische.
Sie ging ein weiteres Mal: noch mehr Flaschen und Pappbecher. Offenbar verbrachte sie eine Menge Zeit in ihrem Auto. Eine der Flaschen fiel zu Boden und rollte davon.
Lark holte sein Notizbuch und den Watermanfüller seines Vaters heraus. Er kannte ihren Namen nicht, also nahm er eine leere Seite und schrieb: die Frau aus dem Eightball Saloon. Die Buchstaben sahen in seinen Augen orange aus. Ein blasses Orange, nicht so schlimm wie Rot, nicht so
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