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Bell ist der Nächste

Bell ist der Nächste

Titel: Bell ist der Nächste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Dolan
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kontaktfreudig.
    Wintergreen hatte Lucys Handybetreiber kontaktiert, in der Hoffnung, sie über ihr Handysignal lokalisieren zu können, aber das Telefon musste abgestellt oder beschädigt worden sein oder der Akku war leer. Es sendete kein Signal. Mitchum hatte Lucys Eltern ausfindig gemacht, eine Aufgabe, die sich als weitaus schwieriger entpuppte als gedacht.
    Jetzt stand er lässig neben dem Schreibtisch seines Chefs, hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und berichtete, dass sie auf einem Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer seien. Sie hätten in den vergangenen drei Wochen, seit sie unterwegs waren, nicht mit ihrer Tochter gesprochen.
    »Sie machen sich natürlich Sorgen«, sagte Mitchum. »Sie wollen so schnell wie möglich nach Hause kommen.«
    Lucys Redakteur beim National Current konnte auch nicht helfen. Er erzählte Mitchum, er habe seit einer Woche nichts von ihr gehört.
    Die Liste mit Lucys Verbindungsdaten wies Anrufe im Gefängnis, vermutlich im Zusammenhang mit Terry Dawtrey, sowie Anrufe bei Henry Kormoran und Sutton Bell nach. In den Tagen vor ihrem Verschwinden tauchte mehrmals David Loogans Nummer auf – sowohl seine Handynummer als auch die bei Gray Streets . Lucys letzter Anruf am Mittwoch hatte Loogans Büro gegolten.
    »Abgesehen davon gab es noch ein paar Anrufe nach Kalifornien«, sagte Mitchum. »Sie hatte Kontakt zu Freunden zu Hause. Aber keiner von ihnen hat seit Mittwochabend von ihr gehört.«
    Eine Durchsuchung von Lucys Hotelzimmer hatte nichts erbracht, was von Nutzen war. Mitchum und Wintergreen hatten das Hotelpersonal und Gäste befragt, aber niemand hatte bemerkt, was Mittwochnacht mit Lucy geschehen war. Wintergreen hatte Kontakt zu einem Manager bei Coleman Trucking aufgenommen, und nach einigem Hin und Her bekam er den Fahrer des Schwerlasters an die Strippe, den Loogan auf dem Parkplatz des Hotels gesehen hatte.
    »Er heißt Sullivan«, berichtete Wintergreen. »Er sprach gerade mit seiner Frau auf dem Handy und fuhr deshalb von der Interstate ab. Seine Frau hatte sich beschwert, weil er so oft von Zuhause weg war, wegen der Kinder und all der Rechnungen. Er kann sich an ein gelbes Auto erinnern und an einen Mann, der ihm Zeichen gab, weiterzufahren. Auf den Mann passt die Beschreibung von Lark. Aber das war’s dann auch schon. Er war von dem Anruf seiner Frau völlig in Beschlag genommen. ›Wenn Sie je von meiner Frau in die Mangel genommen worden wären, würden Sie mich verstehen‹, sagte er.«
    Wintergreen zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihn überprüft. Es liegt nichts gegen ihn vor. Soweit ich das beurteilen kann, hat er nichts mit Lucy Navarro zu tun. Das ist eine Sackgasse.«

    Gegen zwei Uhr war die Zusammenkunft in McCalebs Büro zu Ende gewesen. Jetzt trat Elizabeth, während Shan seinen Bericht tippte, vom Fenster weg und ging zu ihrem Schreibtisch. Dort lag die Namensliste, die Larks Mutter ihr am Vortag gegeben hatte. Larks Freunde und Bekannte. Shan und sie hatten bereits mit einigen von ihnen gesprochen, und der Plan war, wieder nach Dearborn zu fahren und die Liste weiter abzuarbeiten.
    Als sie aus der Eingangshalle nach draußen in die Hitze traten, sah Elizabeth, dass der schwarz gekleidete Mann immer noch bei der alten Feuerwache herumlungerte. Sein Rucksack lag zu seinen Füßen.
    Sie sagte zu Shan, sie komme gleich nach, und überquerte die Straße. Der junge Mann sah ihr entgegen und strich sich mit der Hand über sein zurückgekämmtes Haar. Er trat über seinen Rucksack, als sie sich ihm näherte. Als wollte er ihn verbergen.
    »Warten Sie auf jemanden?«, fragte Elizabeth.
    »Nein.«
    »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    Er sah an ihr vorbei auf die City Hall. »Sind Sie Polizistin?«
    Sie nickte.
    »Ich hatte mich schon entschieden«, sagte er.
    Sie wartete. Shan stand ein paar Schritte entfernt. Er war ihr gefolgt, statt zum Wagen zu gehen.
    »Aber jetzt, wo ich hier bin, bin ich mir nicht mehr sicher«, sagte der junge Mann.
    Er schubste den Rucksack in Richtung der Feuerwache.
    »Gibt es etwas, worüber Sie sprechen müssen?«, fragte Elizabeth.
    »Das kommt darauf an. Arbeiten Sie an dem E. L.-Navarro- Fall?«
    Elizabeth betrachtete die feine Schweißschicht auf seiner blassen Stirn.
    »Sie meinen Lucy Navarro?«
    Ein seltsames Licht leuchtete in den Augen des Mannes auf. »Sie sollten sie nicht Lucy nennen«, sagte er. »Das ist nicht sehr respektvoll.«
    »Wissen Sie irgendetwas über sie?«, fragte Elizabeth.
    Der

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