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Bell ist der Nächste

Bell ist der Nächste

Titel: Bell ist der Nächste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Dolan
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Dann kam er im letzten Mai nicht mehr mit seiner Mutter klar – sie war sauer auf ihn, weil er das Boot seines Vaters verkauft hat. Ich sagte ihm, dass er hier wohnen kann. Mir kam etwas Unterstützung bei der Miete gerade recht.«
    »Wie war es denn, mit ihm zusammenzuwohnen?«
    Gough warf seine aufgerauchte Zigarette in einen Becher auf dem Couchtisch. »Ganz ehrlich? Er war ein ziemlicher Faulpelz.«
    Elizabeth sah auf das schäbige Mobiliar und den riesigen Flachbildfernseher. Auf Goughs ungekämmtes Haar und seine krumme Haltung. »Ach so?«
    »Ja, der ist nie irgendwo hingegangen. Außer zur Arbeit.«
    »Hat er je über Susanna Marten gesprochen?«
    Gough schüttelte den Kopf. »Ich hab es einmal versucht, weil ich wusste, dass sie bis zu ihrem Tod eng befreundet gewesen waren. Aber er hat darauf sehr kalt reagiert, als hätte ich keinerlei Recht, irgendetwas über sie zu sagen.«
    »Was ist mit Callie Spencer?«, fragte Elizabeth. »Hat er je über sie gesprochen?«
    »Das Mädel, das für den Senat kandidiert? Nein. Aber sobald sie in den Nachrichten war, hat sich sein Gesicht angespannt. Und wenn er seine Kopfschmerzen bekam, hat er immer nach ihr gesucht und rumgezappt, als würde es ihm helfen, wenn er sie im Fernsehen sah.«
    »Hatte er oft Kopfschmerzen?«, mischte sich Shan ein.
    »Andauernd.«
    »Hat er irgendwas dagegen genommen?«
    »Manchmal hat er Eis in ein Handtuch eingewickelt und sich das an die Stirn gehalten.«
    »Aber Sie haben nicht gesehen, dass er irgendwelche Tabletten genommen hat?«
    »Klar, er hat Tabletten genommen, aber ich könnte Ihnen jetzt nicht sagen, welche das waren. Sie sollten seinen Arzt fragen.«
    Das erregte Elizabeths Aufmerksamkeit. »Er hatte einen Arzt?«
    »Einen Psychiater. Manchmal erzählte Anthony was von seinem Psychogeschwätz – dass wir alle wissen wollen, wer wir wirklich sind. So ein Zeug eben.«
    »Anthonys Mutter hat erzählt, dass sie versucht hat, ihn dazu zu bringen, dass er eine Therapie macht«, sagte Elizabeth, »dass er aber nur ein paarmal hingegangen ist.«
    Gough zuckte mit den Schultern. »Würden Sie zu einem Psychiater gehen, den Ihre Mutter für Sie ausgesucht hat?«
    »Wie hieß denn sein Arzt?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Der Name fing, glaube ich, mit einem K an.«
    »Wir brauchen mehr als das. Es ist wichtig.«
    »Ich weiß es nicht mehr«, sagte Gough. »Aber vielleicht über das Boot?«
    Elizabeth neigte neugierig ihren Kopf. »Wie, über das Boot?«
    »Anthony hat es verkauft. Es muss doch einen Vertrag geben. Sein Psychiater ist derjenige, der es gekauft hat.«

    Das Boot stand auf einem Anhänger in der Einfahrt. Das Sonnenlicht warf die Schatten von Birkenblättern auf den Rumpf, und der Wind setzte die Schatten in Bewegung. Anthony Lark strich im Vorbeigehen mit den Fingern über den Rumpf, er hatte seinen Chevy an einer Straße geparkt, die von hier aus nicht zu sehen war.
    Ein Steinpfad führte um die Garage herum zur Rückseite von Dr. Matthew Kenneallys Haus. Moos spross in den Ritzen zwischen den Steinen. Der Pfad weitete sich zu einer Terrasse aus. Vier Metallstühle standen um einen Tisch mit einer Glasplatte herum. Eine Schubkarre enthielt Gartengeräte. Ein Fußball und Inlineskates lagen achtlos im Gras.
    Am anderen Ende der Terrasse führte eine Treppe auf eine kleine Holzveranda. Lark ging die Stufen hoch und sah sein Spiegelbild im Glas der Schiebetüren. Der Wind öffnete seine Anzugjacke, und er konnte Paul Rhiners Pistole sehen, die an seiner linken Seite im Hosenbund steckte.
    Er trat näher an die Scheibe und hob beide Hände, um das Sonnenlicht abzuschirmen, damit er hineinsehen konnte. Ein großer Raum mit hoher Decke. Rote Kissen auf einem schwarzen Ledersofa. Eine Obstschale auf der gekachelten Platte eines Beistelltisches. Keine Bewegung. Vielleicht ist niemand zu Hause, dachte Lark.
    Er kam wieder von der Veranda herunter und ging über die Steinterrasse zurück, bis er eine unscheinbare Tür erreichte. Sie war verschlossen, aber sie saß locker im Rahmen. Er brauchte einen Hebel, um sie aufzustemmen. Eine Heckenschere aus der Schubkarre machte es möglich.
    Es gab kaum ein Geräusch, nur das Splittern von Holz.
    Lark trat in einen Raum mit vielen Büchern. Dr. Kenneallys Arbeitszimmer. Lark war schon mal hier gewesen. Seine erste Sitzung mit dem Arzt hatte in dessen Praxis in der Nähe der Universität stattgefunden. Aber später hatten sie ihre Sitzungen hier abgehalten. Lark war immer durch die

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