Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
»Kopfschmerzen.«
»Du kriegst von Bella Kopfschmerzen?«
»Ja.«
Ich runzelte die Stirn. Für Rätsel war ich jetzt auf jeden Fall zu müde. Ich drehte das Gesicht wieder zu der frischen Luft und schloss die Augen.
»Eigentlich nicht von Bella«, sagte sie. »Sondern von dem ⦠Fötus.«
Aha, da war also noch jemand, der so empfand wie ich. Es war ziemlich offensichtlich. Sie sprach das Wort genauso widerwillig aus wie Edward.
»Ich kann ihn nicht sehen«, sagte sie, als spräche sie mit sich selbst. Sie dachte wohl, ich wäre schon eingeschlafen. »Ich kann nichts sehen, was mit ihm zu tun hat. Es ist genau wie bei dir.«
Ich zuckte und biss die Zähne zusammen. Ich wollte nicht mit dem Ding verglichen werden.
»Bella ist im Weg. Sie ist um das Wesen herumgeschlungen, und dadurch ist alles ⦠verschwommen. Wie schlechter Empfang im Fernsehen â als wenn man versucht, die grieseligen Leute auf dem Bildschirm zu erkennen. Es ist Gift für meinen Kopf, wenn ich sie ansehe. Und ich kann im Moment ohnehin nicht mehr als ein paar Minuten in die Zukunft sehen. Der ⦠Fötus ist zu sehr Teil der Zukunft. Als sie beschlossen hat ⦠als sie wusste, dass sie es haben wollte, da wurde sie sofort verschwommen. Ich hab mich zu Tode erschreckt.«
Einen kurzen Augenblick schwieg sie, dann fügte sie hinzu: »Ich muss zugeben, dass es guttut, dich in der Nähe zu haben â trotz des Gestanks nach nassem Hund. Alles verschwindet. Als hätte ich die Augen geschlossen. Es betäubt den Kopfschmerz.«
»Freut mich, zu Diensten sein zu können, Maâam«, murmelte ich.
»Ich frage mich, was es mit dir gemein hat ⦠warum ihr in der Hinsicht gleich seid.«
Eine plötzliche Hitze flammte in meinen Knochen auf. Ich musste die Fäuste ballen, um das Zittern unter Kontrolle zu bringen.
»Ich habe mit diesem Parasiten nichts gemein«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
»Tja, irgendwas ist da aber.«
Ich gab keine Antwort. Die Hitze verging bereits wieder. Ich war zu erschlagen, um länger wütend zu sein.
»Es macht dir doch nichts aus, wenn ich hier neben dir sitze, oder?«, fragte sie.
»Nicht direkt. Stinken tut es sowieso.«
»Danke«, sagte sie. »Ich glaube, das ist das Beste, was ich tun kann. Aspirin kann ich nämlich nicht nehmen.«
»Gehtâs auch ein bisschen leiser? Ich möchte schlafen.«
Sie gab keine Antwort, sie verstummte sofort. Wenige Sekunden später war ich weggetreten.
Ich träumte, ich hätte groÃen Durst. Vor mir stand ein groÃes Glas Wasser â ganz kalt, das Kondenswasser lief am Glas herunter. Ich nahm das Glas und trank einen groÃen Schluck, als ich merkte, dass es gar kein Wasser war â es war pures Bleichmittel. Ich spuckte es aus, prustete es überallhin, und ein Strahl kam mir durch die Nase. Meine Nase brannte â¦
Von dem Schmerz in der Nase wachte ich auf, und sofort wusste ich, wo ich eingeschlafen war. Der Geruch war ziemlich heftig dafür, dass meine Nase gar nicht richtig im Haus war. Pfui. Und es war laut. Jemand lachte zu laut. Ein vertrautes Lachen, aber eines, das nicht zu dem Geruch passte. Nicht dazugehörte.
Stöhnend machte ich die Augen auf. Der Himmel war dunkelgrau â es war Tag, aber ich hatte keine Ahnung, wie spät es war. Vielleicht schon fast Abend â es war ziemlich dunkel.
»Das wurde aber auch Zeit«, murmelte Blondie aus nicht allzu weiter Entfernung. »Deine Imitation einer Kettensäge wurde allmählich etwas langweilig.«
Ich drehte mich um und zwang mich zum Sitzen. Währenddessen wurde mir klar, woher der Geruch kam. Jemand hatte mir ein breites Federkissen unter das Gesicht gestopft. Vermutlich war das freundlich gemeint. Wenn es nicht von Rosalie kam.
Kaum hatte ich den Kopf von den stinkenden Federn erhoben, schnappte ich andere Gerüche auf. So etwas wie Schinken und Zimt, vermischt mit dem Vampirgestank.
Blinzelnd schaute ich mich im Zimmer um.
Es hatte sich nicht sonderlich verändert, auÃer dass Bella jetzt auf dem Sofa saà und keine Infusion mehr bekam. Blondie saÃihr zu FüÃen, den Kopf an Bellas Knie gelehnt. Wenn ich sah, wie selbstverständlich sie Bella berührten, bekam ich immer noch Gänsehaut, auch wenn das bei genauerer Ãberlegung ziemlich dämlich war. Edward war
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