Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
ein Stück von mir entfernt stehen, so dass der Abstand zwischen uns etwas gröÃer war, als er normalerweise zwischen zwei Menschen ist, die miteinander reden. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er Distanz hielt.
»Apropos Jagd«, begann er düster. »Das wird für uns allmählich ein Problem. Wenn ich es richtig verstehe, ist unser ursprünglicher Waffenstillstand im Moment auÃer Kraft, deshalb hätte ich gern deinen Rat. Wird Sam auÃerhalb des Umkreisesjagen, den du abgesteckt hast? Wir wollen nicht das Risiko eingehen, jemanden aus deiner Familie zu verletzen â oder einen von uns zu verlieren. Wie würdest du vorgehen, wenn du in unserer Haut stecken würdest?«
Ich beugte mich zurück, ein wenig überrascht, dass er mich um Rat fragte. Was wusste ich schon, wie es war, in der versteinerten Haut eines Blutsaugers zu stecken? Aber er hatte Recht, ich kannte Sam.
»Es ist riskant«, sagte ich und versuchte die Blicke der anderen zu ignorieren. »Sam hat sich zwar ein wenig beruhigt, aber ich bin mir sicher, dass der Vertrag in seinen Augen ungültig ist. Solange er glaubt, dass der Stamm oder irgendein Mensch in Gefahr ist, wird er nicht lange fragen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Allerdings geht es ihm vor allem um La Push. Sie sind nicht genug, um die Menschen dort zu bewachen und gleichzeitig eine groÃe Jagd zu veranstalten. Ich wette, er entfernt sich nicht sehr weit von zu Hause.«
Carlisle nickte gedankenverloren.
»Also ich würde sagen, zieht sicherheitshalber lieber zusammen los. Und vielleicht besser tagsüber, denn sie würden eher nachts damit rechnen. Wie es bei Vampiren üblich ist. Ihr seid schnell â verschwindet über die Berge und jagt möglichst weit weg; so weit würde er niemanden schicken.«
»Und Bella ohne jeden Schutz hierlassen?«
Ich schnaubte. »Und was sind wir, Leberknödel etwa?«
Carlisle lachte, dann wurde sein Gesicht wieder ernst. »Jacob, du kannst nicht gegen deine Brüder kämpfen.«
Ich machte die Augen schmal. »Ich sag ja nicht, dass es einfach wäre, aber wenn sie wirklich kommen würden, um sie zu töten â dann könnte ich sie aufhalten.«
Carlisle schüttelte besorgt den Kopf. »Nein, ich habe nichtgemeint, dass du ⦠das nicht schaffen würdest. Aber es wäre ganz und gar verkehrt. Das kann ich nicht auf mich nehmen.«
»Sie wären nicht dafür verantwortlich, Doc. Es wäre ganz allein meine Verantwortung. Und die kann ich übernehmen.«
»Nein, Jacob. Wir werden sicherstellen, dass es nicht so weit kommt.« Er runzelte nachdenklich die Stirn. »Wir werden jeweils zu dritt gehen«, entschied er dann. »Das ist vermutlich das Beste, was wir tun können.«
»Ich weià nicht, Doc. Sich aufzuteilen, ist nicht die beste Strategie.«
»Wir haben einige zusätzliche Fähigkeiten, die das ausgleichen. Wenn Edward mitkommt, kann er uns einen Sicherheitsradius von einigen Kilometern verschaffen.«
Wir schauten beide zu Edward. Als Carlisle seinen Gesichtsausdruck sah, machte er schnell einen Rückzieher.
»Es gibt auch noch andere Möglichkeiten«, sagte er. Im Moment war der Durst offenbar noch nicht so groÃ, dass man Edward von Bella wegbekommen hätte. »Alice, du könntest doch sicher sehen, welche Routen wir vermeiden sollten?«
»Die Routen, die verschwinden«, sagte Alice und nickte. »Das ist leicht.«
Edward, der sich bei Carlisles erstem Plan verkrampft hatte, entspannte sich jetzt wieder. Bella sah Alice unglücklich an, sie hatte die vertraute kleine Falte zwischen den Augen.
»Also gut«, sagte ich. »Dann wäre das geregelt. Ich mach mich jetzt mal auf den Weg. Seth, gegen Abend übernimmst du wieder, also halt zwischendurch ein Nickerchen, okay?«
»Klar, Jake. Ich verwandle mich, sobald ich aufgegessen habe. Es sei denn â¦Â« Er zögerte und schaute zu Bella. »Brauchst du mich noch?«
»Sie hat Decken«, fuhr ich ihn an.
»Ich komme zurecht, Seth, danke«, sagte Bella schnell.
Und dann flitzte Esme ins Zimmer, einen groÃen zugedeckten Teller in der Hand. Hinter Carlisles Ellbogen blieb sie zögernd stehen und sah mich mit ihren groÃen, dunkelgoldenen Augen an. Sie streckte den Arm mit dem Teller aus und trat schüchtern einen Schritt näher.
»Jacob«, sagte sie leise. Ihre Stimme
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