Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
mit Charlie geredet?!
Jetzt war es Seth, der ins Straucheln geriet, meine heftige Reaktion überraschte ihn. Ich glaub, er ruft jeden Tag an, um zu hören, wie es ihr geht. Ihre Mutter meldet sich auch ab und zu. Bella klingt jetzt so viel besser, also hat sie ihm versichert, sie wär auf dem Wege der Besserung â¦
Auf dem Wege der Besserung? Was denken die sich blo� Soll Charlie sich Hoffnungen machen, damit er dann erst recht am Boden zerstört ist, wenn sie stirbt? Ich dachte, sie wollten ihn darauf vorbereiten! Warum führt sie ihn jetzt so an der Nase herum?
Vielleicht stirbt sie ja nicht , dachte Seth leise.
Ich holte tief Luft, versuchte mich zu beruhigen. Seth. Selbst wenn sie das durchsteht, dann auf keinen Fall als Mensch. Das weià sie, und die anderen wissen es auch. Auch wenn sie nicht stirbt, wird sie eine ziemlich überzeugende Vorstellung einer Leiche geben müssen, Kleiner. Entweder das oder ganz verschwinden. Ich dachte, sie wollten es für Charlie leichter machen. Wieso �
Ich glaub, es war Bellas Idee. Keiner hat was gesagt, aber Edward sah so aus, als ob er ungefähr genauso darüber denkt wie du.
Schon wieder auf der gleichen Wellenlänge mit dem Blutsauger.
Ein paar Minuten liefen wir schweigend. Ich wählte einen neuen Weg, Richtung Süden.
Lauf nicht zu weit.
Warum nicht?
Bella hat gesagt, ich soll dich bitten, noch mal vorbeizuschauen.
Ich biss die Zähne zusammen.
Alice möchte auch, dass du kommst. Sie sagt, sie ist es leid, auf den Dachboden verbannt zu sein wie eine Fledermaus im Glockenturm. Seth prustete los. Vorhin hab ich mich mit Edward abgewechselt. Wir haben versucht, Bellas Temperatur stabil zu halten. Mal kühlen,mal wärmen, wie es gerade nötig war. Wenn du nicht möchtest, könnte ich auch wieder hingehen â¦
Nein. Schon kapiert , fuhr ich ihn an.
Gut. Mehr sagte er nicht dazu. Er konzentrierte sich angestrengt auf den einsamen Wald.
Ich rannte weiter Richtung Süden und hielt Ausschau nach Veränderungen. Als ich in die Nähe eines Wohngebiets kam, machte ich kehrt. Ich wollte nicht, dass wieder Gerüchte über Wölfe die Runde machten. Wir waren jetzt schon eine ganze Weile brav und unsichtbar gewesen.
Auf dem Rückweg lief ich direkt zum Haus der Cullens. Ich wusste, dass es dumm war, aber ich konnte nicht anders. Ich hatte eindeutig einen Hang zum Masochismus.
Mit dir ist alles in Ordnung, Jake. Die Situation ist nicht gerade normal.
Bitte halt die Klappe, Seth.
Bin schon still.
Diesmal zögerte ich an der Tür nicht, ich ging einfach hinein, als wäre ich hier zu Hause. Ich stellte mir vor, wie Rosalie sich darüber ärgern würde, aber das war vergebliche Liebesmüh. Weder Rosalie noch Bella waren irgendwo zu sehen. Ich schaute mich verzweifelt um, in der Hoffnung, ich hätte sie übersehen; mein Herz presste sich auf merkwürdige, unangenehme Weise an meine Rippen.
»Es geht ihr gut«, flüsterte Edward. »Oder jedenfalls nicht schlechter, sollte ich sagen.«
Edward war auf dem Sofa, das Gesicht in den Händen; er hatte nicht aufgeschaut, als er sprach. Esme saà neben ihm, sie hatte den Arm fest um seine Schultern gelegt.
»Hallo, Jacob«, sagte sie. »Ich bin so froh, dass du zurückgekommen bist.«
»Ich auch«, sagte Alice mit einem tiefen Seufzen. Sie kam die Treppe heruntergetänzelt und schnitt eine Grimasse. Als käme ich zu spät zu einer Verabredung.
»Ja, hi«, sagte ich. Es war ein komisches Gefühl, höflich zu sein.
»Wo ist Bella?«
»Auf der Toilette«, sagte Alice. »Die viele Flüssignahrung, weiÃt du. AuÃerdem ist das wohl so, wenn man schwanger ist, hab ich mir sagen lassen.«
»Aha.«
Ich stand unbeholfen da und wippte auf den Fersen vor und zurück.
»Na super«, grummelte Rosalie. Ich schaute mich schnell um und sah sie aus dem Flur kommen, halb verdeckt von der Treppe. Sie hielt Bella zärtlich im Arm, während sie für mich nur einen höhnischen Blick übrighatte. »Mir war doch so, als ob ich etwas Garstiges riechen würde.«
Und auch diesmal strahlte Bella wie ein Kind an Weihnachten. Als hätte ich ihr das allergröÃte Geschenk mitgebracht.
Es war so gemein.
»Jacob«, hauchte sie. »Du bist gekommen.«
»Hi, Bella.«
Esme und Edward standen beide auf. Ich beobachtete, wie behutsam Rosalie Bella aufs
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