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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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wischte mir mit dem Arm das Gesicht ab und versuchte mein Kleid zu richten. Die Krallen, die an meiner Haut nichts ausrichten konnten, hatten mit dem dünnen Satin mehr Erfolg gehabt.
    Â»Hmm«, machte Edward. Ich schaute auf und sah, wie er lässig an einem Baumstamm lehnte und mich nachdenklich beobachtete.
    Â»Das hätte ich wohl besser hinkriegen können.« Ich war über und über beschmutzt, meine Haare waren zerzaust, mein Kleid blutbefleckt und zerfetzt. So kam Edward nicht von seinen Jagdausflügen nach Hause.
    Â»Du warst sehr gut«, versicherte er mir. »Es ist nur … es hätte mir nicht so schwerfallen dürfen, dir dabei zuzusehen.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch, ich wusste nicht, was er meinte.
    Â»Es geht mir gegen den Strich«, erklärte er, »dich mit Raubkatzen kämpfen zu lassen. Ich hatte die ganze Zeit Angstzustände.«
    Â»Dummerchen.«
    Â»Ich weiß. Alte Gewohnheiten lassen sich schwer ablegen. Doch dein Kleid gefällt mir so sehr viel besser.«
    Jetzt wäre ich rot geworden, wenn ich gekonnt hätte. Ich wechselte das Thema. »Warum hab ich jetzt immer noch Durst?«
    Â»Weil du jung bist.«
    Ich seufzte. »Aber ich fürchte, es gibt nicht noch mehr Pumas in der Nähe, oder?«
    Â»Dafür jedoch reichlich Wild.«
    Ich verzog das Gesicht. »Das riecht aber nicht so gut.«
    Â»Pflanzenfresser. Der Geruch der Fleischfresser ist dem der Menschen ähnlicher«, erklärte er.
    Â»So ähnlich nun auch wieder nicht«, widersprach ich und versuchte, mich nicht daran zu erinnern.
    Â»Wir könnten zurückgehen«, sagte er in ernsthaftem Ton, aber in seinen Augen glitzerte der Spott. »Falls es Männer waren, die dort herumliefen, würde ihnen der Tod gewiss nicht viel ausmachen, wenn du ihn bringst.« Er ließ den Blick wieder übermein zerfetztes Kleid wandern. »Sie würden vermutlich denken, sie seien schon tot und im Himmel, sobald sie dich sehen.«
    Ich verdrehte die Augen und schnaubte. »Los, dann jagen wir eben ein paar stinkende Pflanzenfresser.«
    Auf dem Rückweg stießen wir auf eine große Herde Maultierhirsche. Jetzt, da ich den Dreh raushatte, jagte Edward mit mir zusammen. Ich erlegte einen großen Hirsch, aber viel gesitteter als bei dem Puma ging es dabei nicht zu. Edward hatte schon zwei Tiere ausgesaugt, bevor ich mit dem ersten fertig war, und er war nicht ein bisschen zerzaust und hatte keinen Fleck auf seinem weißen Hemd. Wir jagten die zerstreute, zu Tode erschrockene Herde, doch anstatt noch einmal zu trinken, schaute ich diesmal genau zu, wie er es schaffte, so ordentlich zu speisen.
    Wenn ich mir früher gewünscht hatte, Edward würde mich bei seinen Jagdausflügen nicht zurücklassen, war ich insgeheim auch immer ein kleines bisschen erleichtert gewesen. Denn ich war mir sicher, dass es ein erschreckender Anblick sein müsste. Gruselig. Dass er mir, wenn ich ihn auf der Jagd sehen würde, schließlich doch mehr wie ein Vampir vorkommen würde.
    Natürlich war es aus dieser Perspektive ganz anders, jetzt, da ich selbst ein Vampir war. Doch ich war mir fast sicher, dass die Schönheit selbst meinen Menschenaugen nicht entgangen wäre.
    Es hatte etwas erstaunlich Sinnliches, Edward beim Jagen zu beobachten. Sein weicher Sprung war wie die geschmeidige Bewegung einer Schlange, wenn sie zustößt; seine Hände waren so sicher, so stark, so völlig unausweichlich; seine Lippen waren vollkommen, als sie sich anmutig über seinen glänzenden Zähnen öffneten. Er war wunderbar. Stolz und Verlangen durchzuckten mich plötzlich. Er war mein . Jetzt konnte uns nichts mehr trennen. Ich war zu stark, um von seiner Seite gerissen zu werden.
    Er war sehr schnell. Er drehte sich zu mir um und schaute neugierig in mein beglücktes Gesicht.
    Â»Nicht mehr durstig?«, fragte er.
    Ich zuckte die Schultern. »Du hast mich abgelenkt. Du kannst das viel besser als ich.«
    Â»Jahrhundertelange Übung.« Er lächelte. Seine Augen waren jetzt von einem beunruhigend schönen Honiggold.
    Â»Nur ein Jahrhundert«, verbesserte ich ihn.
    Er lachte. »Genügt es dir für heute? Oder möchtest du noch weitermachen?«
    Â»Ich glaube, es reicht.« Ich fühlte mich sehr satt, fast kurz davor, überzuschwappen. Ich war mir nicht sicher, wie viel Flüssigkeit noch in meinen Körper passen

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