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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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eine halbe Sekunde, dann knöpfte er sein weißes Hemd auf und hielt es mir so hin, dass ich in die Ärmel schlüpfen konnte.
    Â»So schlimm?«
    Er grinste.
    Ich zog das Hemd über, dann knöpfte ich es über dem zerrissenen Kleid schnell zu. Jetzt hatte er natürlich kein Hemd mehr an, und es war unmöglich, sich davon nicht verwirren zu lassen.
    Â»Los, wir laufen um die Wette«, sagte ich und fügte warnend hinzu: »Aber diesmal lässt du mich nicht gewinnen!«
    Er ließ meine Hand los und grinste. »Achtung, fertig …«
    Es war leichter, den Weg zu meinem neuen Zuhause zu finden, als früher die Straße zu Charlies Haus entlangzufahren. Unser Geruch hatte eine deutliche Spur hinterlassen, der ich mühelos folgen konnte, selbst wenn ich so schnell rannte, wie ich konnte.
    Bis wir zum Fluss kamen, war Edward in Führung gegangen. Doch ich nutzte die Chance und sprang frühzeitig hinüber, um mit Hilfe meiner Kraft zu gewinnen.
    Â»Ha!«, jubelte ich, als ich hörte, dass ich als Erste mit den Füßen im Gras landete.
    Als ich auf seine Landung lauschte, hörte ich etwas Unerwartetes. Etwas, das sehr laut und viel zu nah war. Ein klopfendes Herz.
    In derselben Sekunde war Edward bei mir, er hielt mich an den Oberarmen fest.
    Â»Nicht atmen«, sagte er eindringlich.
    Ich versuchte, nicht in Panik zu geraten, als ich mitten im Atemzug die Luft anhielt. Meine Augen waren das Einzige, was sich bewegte, instinktiv hielt ich Ausschau nach der Geräuschquelle.
    Jacob stand an der Grenze zwischen dem Wald und der Wiese der Cullens, die Arme vor dem Körper verschränkt, der Kiefer hart. Unsichtbar im Wald hinter ihm hörte ich jetzt zwei größere Herzen und das schwache Knacken von Farn unter riesigen Pfoten.
    Â»Achtung, Jacob«, sagte Edward. Als Echo auf die Besorgnis in seiner Stimme ertönte ein Knurren aus dem Wald. »Vielleicht ist dies nicht die beste Art …«
    Â»Meinst du, es wär besser, sie gleich zu dem Baby zu lassen?«, unterbrach ihn Jacob. »Es ist sicherer, wenn wir erst mal gucken, wie Bella auf mich reagiert. Meine Wunden heilen schnell.«
    Stellten sie mich auf die Probe? Ließen sie mich erst auf Jacob los, um zu sehen ob ich widerstehen könnte, ihn zu töten? Durfte ich erst danach zu Renesmee und beweisen, dass ich auch sie nicht töten würde? Mir war auf eigenartige Weise elend – es hatte nichts mit meinem Magen zu tun, nur mit meinen Gedanken. War das Edwards Idee gewesen?
    Ã„ngstlich schaute ich zu ihm hinüber; er schien einen Augenblick zu überlegen, dann wechselte seine Miene von Besorgnis zu etwas anderem. Er zuckte die Achseln, und in seiner Stimme lag ein feindseliger Unterton, als er sagte: »Nun ja, es ist dein Hals.«
    Diesmal klang das Knurren aus dem Wald wütend; das war Leah, ganz sicher.
    Was hatte Edward bloß? Nach allem, was wir durchgestanden hatten, könnte er doch ein bisschen freundlicher zu meinem besten Freund sein. Ich hatte gedacht – was vielleicht dumm war –, Edward und Jacob wären jetzt auch so etwas wie Freunde geworden. Da hatte ich die beiden wohl gründlich missverstanden.
    Aber was hatte Jacob vor? Wieso bot er sich als Versuchskaninchen an, um Renesmee zu schützen?
    Ich kapierte überhaupt nichts. Selbst wenn unsere Freundschaft überlebt haben sollte …
    Und als ich jetzt seinem Blick begegnete, dachte ich, dass es vielleicht tatsächlich so war. Er sah immer noch aus wie mein bester Freund. Aber er hatte sich ja auch gar nicht verändert. Wie sah ich für ihn aus?
    Da lächelte er sein vertrautes Lächeln, das Lächeln einer verwandten Seele, und ich war mir sicher, dass unsere Freundschaft noch Bestand hatte. Es war genau wie früher, als wir in seiner selbstgezimmerten Werkstatt herumhingen, zwei Freunde, die sich die Zeit vertrieben. Unbeschwert und normal . Wieder merkte ich, dass das seltsame Bedürfnis nach ihm, das ich vor meiner Verwandlung gespürt hatte, wie weggeblasen war. Er war einfach nur mein Freund, wie es sein sollte.
    Aber ich verstand immer noch nicht, was in ihm vorging. War er wirklich so selbstlos, dass er mich – mit seinem eigenen Leben – davor bewahren wollte, in einem unkontrollierten Moment etwas zu tun, was ich für immer und ewig bereuen würde? Das war doch sehr viel mehr, als einfach nur hinzunehmen, was aus mir

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