Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
Spiegelbild â eine vollkommene Dublette seines vollkommenen Gesichts â mit einer brünetten Schönheit an seiner Seite. Ihre Haut war wie Pfirsich und Rosen, ihre Augen waren groà vor Erwartung und von dichten Wimpern umrahmt. Der schmal geschnittene Rock ihres glänzenden weiÃen Kleides war an der Schärpe leicht gewölbt, fast wie eine umgedrehte Calla, so gekonnt geschnitten, dass sie elegant und anmutig wirkte â jedenfalls wenn sie sich nicht bewegte.
Ehe ich blinzeln und die Schönheit in mich selbst zurückverwandeln konnte, erstarrte Edward plötzlich und wandte sich unwillkürlich um, als hätte ihn jemand gerufen.
»Oh!«, sagte er. Ganz kurz runzelte er die Stirn, um sie ebenso schnell wieder zu glätten.
Plötzlich lächelte er ein strahlendes Lächeln.
»Was ist?«, fragte ich.
»Ein überraschendes Hochzeitsgeschenk.«
»Wie bitte?«
Er gab keine Antwort, begann nur wieder zu tanzen und wirbelte mich in die entgegengesetzte Richtung herum als zuvor, fort von den Lichtern und in die Nacht hinein, die den erleuchteten Tanzboden umgab.
Er machte erst Halt, als wir in der Dunkelheit der riesigen Zedern angelangt waren. Dort schaute Edward geradewegs in den schwärzesten Schatten.
»Danke«, sagte Edward zu der Dunkelheit. »Das ist sehr ⦠freundlich von dir.«
»Freundlich ist mein zweiter Vorname«, antwortete eine vertraute heisere Stimme aus der Finsternis. »Darf ich dich ablösen?«
Ich fasste mir an den Hals, und hätte Edward mich nicht festgehalten, wäre ich umgefallen.
»Jacob!«, stieà ich mühsam hervor, als ich wieder Luft bekam. »Jacob!«
»Hi, Bella.«
Ich taumelte auf seine Stimme zu. Edward hielt mich am Ellbogen, bis zwei andere starke Hände mich in der Dunkelheit umfassten. Die Hitze von Jacobs Haut brannte durch das dünne Satinkleid, als er mich an sich zog. Er machte keine Anstalten zu tanzen, er umarmte mich nur, während ich das Gesicht an seiner Brust barg. Er beugte sich herab und legte die Wange auf meinen Kopf.
»Rosalie wird es mir nie verzeihen, wenn ich ihr den Tanz mit dem Bräutigam vorenthalte«, murmelte Edward, und ich wusste, dass er uns allein lieàâ sein Geschenk an mich, dieser Augenblick mit Jacob.
»Oh, Jacob.« Jetzt weinte ich, ich konnte nicht richtig sprechen. »Danke.«
»Hör auf zu heulen, Bella. Du ruinierst dir dein Kleid. Ich binâs doch nur.«
»Nur? Oh, Jake! Jetzt ist alles perfekt.«
Er schnaubte. »Ja â jetzt kann die Party losgehen. Der Trauzeuge hat es doch noch geschafft.«
»Jetzt sind alle hier, die ich liebe.«
Ich spürte, wie seine Lippen mein Haar streiften. »Tut mir leid, dass ich zu spät komme, Schatz.«
»Ich bin so glücklich, dass du da bist!«
»Das war der Sinn der Sache.«
Ich schaute zu den Gästen, doch die Tanzenden versperrten mir den Blick auf die Stelle, wo ich Jacobs Vater zuletzt gesehen hatte. Ich wusste nicht, ob er noch dort war. »Weià Billy, dass du hier bist?« Kaum hatte ich es gesagt, war mir auch schon klar, dass er es wissen musste â nur so war seine gute Laune zu erklären.
»Bestimmt hat Sam es ihm erzählt. Ich gehe zu ihm, wenn ⦠wenn die Party vorbei ist.«
»Er wird sich wahnsinnig freuen, dass du wieder zu Hause bist.«
Jacob trat einen kleinen Schritt zurück und straffte sich. Er lieà eine Hand auf meinem Rücken liegen, mit der anderen fasste er meine rechte Hand. Er legte unsere Hände an seine Brust; ich spürte seinen Herzschlag unter meiner Hand und nahm an, dass er sie nicht zufällig dort hingelegt hatte.
»Ich weià nicht, ob ich mehr bekomme als diesen einen Tanz«, sagte er und begann mich in einem kleinen Kreis herumzuführen, der nicht zu dem Rhythmus der Musik passte, die hinter uns erklang. »Ich mache lieber das Beste draus.«
Wir bewegten uns im Takt seines Herzens unter meiner Hand.
»Ich bin froh, dass ich gekommen bin«, sagte Jacob nach einer Weile ruhig. »Das hätte ich nicht gedacht. Aber es tut gut, dich zu sehen ⦠ein letztes Mal. Es ist nicht so traurig, wie ich erwartet hätte.«
»Ich will nicht, dass du traurig bist.«
»Ich weiÃ. Und ich bin heute nicht gekommen, um dir ein schlechtes Gewissen zu machen.«
»Nein ⦠ich freue mich so, dass du
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