Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
Aufschub?«
»Ich wollte meine Flitterwochen nicht mit quälenden Schmerzen verbringen.«
»Wie willst du sie dann verbringen? Mit Damespielen? Haha.«
»Sehr witzig.«
»War nur ein Scherz, Bella. Aber im Ernst, das kapier ich nicht ganz. Richtige Flitterwochen kannst du mit deinem Vampir doch sowieso nicht haben, warum also so tun, als ob? Sag doch einfach, wie es ist. Das ist ja nicht das erste Mal, dass du es aufgeschoben hast. Und das ist doch auch richtig so«, sagte er, plötzlich ernst. »Du brauchst dich deswegen nicht zu schämen.«
»Ich schiebe überhaupt nichts auf«, sagte ich heftig. »Und klar kann ich richtige Flitterwochen haben! Ich kann alles machen, was ich will! Halt du dich da raus!«
Abrupt beendete er unseren langsamen Tanz. Einen kurzenMoment fragte ich mich, ob er jetzt doch gemerkt hatte, dass ein anderes Lied gespielt wurde, und zerbrach mir den Kopf, wie ich unseren kleinen Streit beilegen könnte, bevor Jacob sich verabschiedete. Es wäre nicht schön, so auseinanderzugehen.
Da traten plötzlich seine Augen hervor, er schaute mich an, gleichermaÃen verwirrt und entsetzt.
»Was?«, stieà er hervor. »Was sagst du da?«
»Was meinst du � Jake? Was ist?«
»Was soll das heiÃen? Richtige Flitterwochen? Solange du noch ein Mensch bist? Das meinst du nicht ernst. Das ist ein geschmackloser Witz, Bella!«
Wütend starrte ich ihn an. »Halt dich da raus, habe ich gesagt. Das geht dich absolut nichts an. Ich hätte überhaupt nicht ⦠Wir hätten darüber gar nicht reden sollen. Das ist eine intime â¦Â«
Mit seinen riesigen Pranken packte er mich an den Oberarmen, umfasste sie ganz, seine Finger griffen übereinander.
»Aua, Jake! Lass mich los!«
Er schüttelte mich.
»Bella! Hast du den Verstand verloren? So dumm kannst du doch nicht sein! Sag mir, dass das ein Witz ist!«
Er schüttelte mich wieder. Fest wie ein Druckverband lagen seine Hände um meine Arme, zitterten, lieÃen mich bis in die Knochen erbeben.
»Jake â hör auf!«
Plötzlich tat sich etwas in der Dunkelheit.
»Lass sie sofort los!« Edwards Stimme war eiskalt, rasiermesserscharf.
Hinter Jacob erklang ein leises Knurren in der schwarzen Nacht, dann noch eins, das das erste überlagerte.
»Jake, Mann, halt dich zurück. Du vergisst dich.«
Jacob war wie erstarrt, die Augen hatte er vor Entsetzen weit aufgerissen.
»Du tust ihr weh«, flüsterte Seth. »Lass sie los.«
»Sofort!«, knurrte Edward.
Jacob lieà die Hände sinken, und es schmerzte fast, als endlich wieder Blut in meine Adern strömte. Bevor ich irgendetwas anderes wahrnehmen konnte, traten kalte Hände an die Stelle der heiÃen, und plötzlich zischte die Luft an mir vorbei.
Ich blinzelte und stand auf einmal zwei Meter weiter hinten als gerade eben noch, Edward in angespannter Haltung vor mir. Zwischen ihm und Jacob standen zwei gigantische Wölfe, doch sie wirkten nicht angriffslustig. Eher, als wollten sie einen Kampf verhindern.
Und Seth â der schlaksige, fünfzehnjährige Seth â hatte die langen Arme um Jacobs bebenden Körper geschlungen, er zog ihn fort. Wenn Jacob sich jetzt verwandelte, mit Seth so nah â¦
»Komm schon, Jake. Wir gehen.«
»Ich bring dich um«, sagte Jake, seine Stimme vor Wut so erstickt, dass sie nicht lauter als ein Flüstern war. Der Blick, mit dem er Edward ansah, loderte vor Zorn. »Ich bring dich eigenhändig um! Jetzt sofort!« Krampfhafte Schauder durchfuhren ihn.
Der gröÃte Wolf, der schwarze, knurrte heftig.
»Seth, geh mir aus dem Weg«, zischte Edward.
Wieder versuchte Seth Jacob wegzuziehen. Jacob war in seinem Zorn so durcheinander, dass Seth ihn ein paar Meter zurückzerren konnte. »Tuâs nicht, Jake. Komm mit. Los.«
Sam â der gröÃere, schwarze Wolf â sprang Seth zur Seite. Er drückte seinen gewaltigen Kopf gegen Jacobs Brust und schob ihn zurück.
Und dann verschwanden die drei in der Finsternis â Seth zog, Jake zitterte und Sam schob.
Der andere Wolf starrte ihnen nach. In dem schwachen Licht konnte ich die Farbe seines Fells nicht genau erkennen â schokoladenbraun vielleicht? War es Quil?
»Es tut mir leid«, flüsterte ich dem Wolf zu.
»Es ist alles gut jetzt, Bella«, murmelte
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