Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
sich kaum je, starke Gefühle jedoch können zu bleibenden Veränderungen führen. Doch er sagte, darüber brauchte ich mir keine Gedanken zu machen â du habest mich bereits vollkommen verändert.« An dieser Stelle wirkte sein Lächeln aufrichtiger.
»Ich sprach auch mit meinen Brüdern. Sie sagten, es sei ein sehr groÃes Vergnügen. Nur übertroffen von dem Genuss menschlichen Bluts.« Eine Falte trat auf seine Stirn. »Doch ich habe dein Blut geschmeckt und etwas Stärkeres kann es für mich nicht geben. Ich glaube eigentlich nicht, dass sie irrten. Nur, dass es bei uns anders war. Noch mehr.«
»Es war mehr. Es war alles.«
»Das ändert nichts daran, dass es falsch war. Selbst wenn es möglich wäre, dass du tatsächlich auf diese Weise empfindest.«
»Was soll das heiÃen? Glaubst du, ich denke mir das nur aus? Warum sollte ich?«
»Um mich von meiner Schuld zu befreien. Ich kann die Beweise nicht ignorieren, Bella. Und auch nicht deine Neigung, mich zu entlasten, wenn ich Fehler begehe.«
Ich fasste ihn am Kinn und beugte mich vor, so dass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. »Jetzt hör mir mal gut zu, Edward Cullen. Ich spiele dir nicht um deinetwillen irgendwas vor, klar? Ich wusste noch nicht mal, dass es dafür einen Grund gibt, bis du anfingst zu jammern. Ich bin noch nie in meinem Leben so glücklich gewesen, nichts reicht da heran â nicht der Augenblick, als du beschlossen hast, dass deine Liebe zu mir gröÃer ist als dein Appetit auf mich, nicht der erste Morgen, als ich aufwachte und dich sah, wie du auf mich wartetest ⦠nicht der Moment, als ich deine Stimme im Ballettstudio hörte« â bei der Erinnerung daran, wie ich beinahe dem Tracker James zum Opfer gefallen wäre, zuckte er zusammen, aber ich redete einfach weiter â, »oder als du sagtest ⺠Ich will â¹ und ich begriff, dass ich dich tatsächlich für immer bei mir haben werde. Das sind meine glücklichsten Erinnerungen, und das hier ist besser als alle zusammen. Damit musst du jetzt leben.«
Er fuhr über die senkrechte Linie zwischen meinen Augenbrauen. »Jetzt mache ich dich unglücklich. Das wollte ich nicht.«
»Dann hör du auf unglücklich zu sein. Das ist das Einzige, was hier nicht stimmt.«
Er kniff die Augen zusammen, dann atmete er tief durch und nickte. »Du hast Recht. Was geschehen ist, ist geschehen, undich kann es nicht mehr ändern. Es hat keinen Sinn, dass ich dir mit meiner trüben Stimmung die Laune verderbe. Jetzt werde ich alles tun, um dich glücklich zu machen.«
Ich betrachtete argwöhnisch sein Gesicht, aber er lächelte mich ruhig an.
»Wirklich alles?«
Im selben Moment knurrte mein Magen.
»Du hast Hunger«, sagte er schnell. Im Nu war er aus dem Bett und wirbelte dabei eine Federwolke auf.
»Und wieso genau hast du nun beschlossen, Esmes Kissen zu zerstören?«, fragte ich, setzte mich auf und schüttelte noch mehr Federn aus dem Haar.
Er hatte schon eine bequeme Khakihose angezogen und stand an der Tür, zauste sich das Haar und schüttelte noch ein paar Federn heraus.
»Ich weià nicht, ob ich letzte Nacht irgendetwas beschlossen habe«, murmelte er. »Wir haben nur Glück, dass es die Kissen waren und nicht du.« Er holte tief Luft und schüttelte den Kopf, als wollte er die düsteren Gedanken vertreiben. Ein sehr echt aussehendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, aber bestimmt kostete es ihn groÃe Anstrengung.
Ich rutschte vorsichtig von dem hohen Bett und streckte mich wieder, jetzt spürte ich die Schmerzen und die wunden Stellen stärker. Ich hörte, wie er nach Luft schnappte. Er wandte sich ab und ballte die Fäuste, dass die Knöchel weià hervortraten.
»Seh ich so hässlich aus?«, fragte ich und gab mir Mühe, locker zu klingen. Er atmete wieder regelmäÃig, aber er wandte sich nicht um, wohl um sein Gesicht vor mir zu verbergen. Ich ging ins Bad, um mich zu betrachten.
In dem groÃen Spiegel hinter der Tür begutachtete ich meinen nackten Körper.
Ich hatte auf jeden Fall schon schlimmer ausgesehen. Ãber einem Wangenknochen war ein undeutlicher Schatten, und die Lippen waren leicht geschwollen, aber abgesehen davon war mein Gesicht unversehrt. Mein Körper war mit blauen und lila Flecken
Weitere Kostenlose Bücher