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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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positive
    Identifikation verfügte.
    Jeffrey hatte sich noch nie für einen gefühlsbetonten Menschen gehalten, aber jetzt verspürte er einen Schmerz in der Brust, der einfach nicht vergehen wollte. Er wollte unbedingt mit Sara sprechen, aber er hatte schreckliche Angst davor, etwas Falsches zu sagen. Auf der Fahrt zur Arbeit war er im Geist immer wieder durchgegangen, was er zu ihr sagen würde, und manchmal hatte er es auch laut ausgesprochen, um zu hören, wie es klang. Aber nichts konnte ihn zufrieden stellen, und schließlich saß Jeffrey dann geschlagene zehn Minuten mit der Hand auf dem Telefon in seinem Büro, bevor er genügend Mut zusammenhatte, um Saras Nummer in der Klinik zu wählen.
    Nachdem er Nelly gesagt hatte, dass es sich nicht um einen
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    Notfall handelte, er aber dennoch gern mit Sara gesprochen hätte, wurde er nur mit einem schnippischen ‹Sie ist bei einem Patienten› abgefertigt, bevor man den Hörer aufknallte. Das bewirkte bei Jeffrey zuerst enorme Erleichterung, aber dann verspürte er auch Abscheu vor seiner Feigheit.
    Er wusste, dass er um ihretwillen stark sein musste, aber Jeffrey fühlte sich zu sehr überrumpelt, um zu etwas anderem fähig zu sein, als loszuschluchzen wie ein Kind, sobald er daran dachte, was Sara widerfahren war. Er war verletzt, dass sie ihm nicht genug vertraut hatte, um zu erzählen, was ihr in Atlanta geschehen war. Andererseits war er auch wütend, dass sie ihn rundheraus belogen hatte. Die Narbe an der Seite war bagatellisiert worden als Überbleibsel einer Blinddarmoperation, obwohl Jeffrey sich im Rückblick erinnerte, dass die Narbe gezackt und vertikal gewesen war, so ganz anders als der saubere Schnitt eines Chirurgen.
    Dass sie keine Kinder haben konnte, war etwas, weswegen er ihr nie zugesetzt hatte, es handelte sich ja um ein ziemlich heikles Thema. Es fiel ihm auch nicht schwer, sie in dieser Hinsicht in Ruhe zu lassen. Er nahm an, es gäbe da ein medizinisches Problem, oder vielleicht war sie auch, wie so manche Frau, einfach nicht dazu ausersehen, ein Kind auszutragen. Er war doch ein Cop, ein Detective, und daher hatte er alles, was sie sagte, für bare Münze genommen. Sara war eine Frau, die immer die Wahrheit sagte. Oder zumindest hatte er sie dafür gehalten.
    «Chief?», sagte Maria und klopfte an die Tür. «Jemand aus Atlanta hat angerufen und lässt ausrichten, alles sei vorbereitet.
    Wollte keinen Namen hinterlassen. Sagt Ihnen das etwas?»
    «Ja», antwortete Jeffrey und sah in der Akte, die er in der Hand hielt, noch einmal nach, ob der Ausdruck auch da war. Er starrte das Bild nochmals an, obwohl er das unscharfe Foto praktisch schon im Gedächtnis gespeichert hatte. Er streifte Maria auf dem Weg in den Flur. «Nach der Sache hier fahr ich
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    gleich nach Atlanta. Ich weiß nicht, wann ich wieder zurück bin.
    Frank übernimmt hier so lange das Kommando.»
    Jeffrey ließ ihr keine Zeit zu einer Erwiderung. Er öffnete die Tür zum Verhörraum und trat ein.
    Buddy sagte vorwurfsvoll: «Wir sitzen hier schon seit zehn Minuten.»
    «Und wir werden auch nur noch weitere zehn Minuten hier sitzen, wenn Ihr Klient sich zur Kooperation entschließt», sagte Jeffrey und setzte sich Buddy gegenüber auf einen Stuhl.
    Jeffrey war sich nur einer einzigen Sache sicher, und zwar, dass er Jack Allen Wright umbringen wollte. Außerhalb des Football-Spielfeldes war Jeffrey nie ein gewalttätiger Mensch gewesen, aber den Mann, der Sara vergewaltigt hatte, wollte er töten, koste es, was es wolle.
    «Können wir jetzt endlich anfangen?», fragte Buddy und klopfte mit der Hand auf den Tisch.
    Jeffrey sah durch das kleine Fenster in der Tür nach draußen.
    «Wir müssen nur noch auf Frank warten», sagte er. Er fragte sich, wo der Mann nur blieb. Gleichzeitig hoffte er, dass er sich um Lena kümmerte.
    Die Tür wurde geöffnet, und Frank betrat den Raum. Er sah aus, als hätte er die ganze Nacht nicht geschlafen. Sein Hemd hing an der Seite aus der Hose, und auf seiner Krawatte war ein Kaffeefleck. Jeffrey warf einen anzüglichen Blick auf seine Uhr.
    «Tut mir Leid», sagte Frank und setzte sich auf den Stuhl neben Jeffrey.
    «Also schön», sagte Jeffrey. «Es gibt da einige Fragen, die wir Gordon stellen müssen. Sollte er sich entgegenkommend verhalten, verzichten wir auf eine strafrechtliche Verfolgung wegen Drogenbesitzes.»
    «Scheiß drauf», fauchte Gordon. «Ich hab Ihnen doch gesagt, es war nicht meine Hose.»
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    Jeffrey

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