Belladonna
griff.
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ACHTUNDZWANZIG
Sara drosselte den Motor, als sie sich dem Steg näherte. Jeb stand schon dort, zog seine orange Schwimmweste aus und wirkte so trottelig wie zuvor. Wie Sara trug er einen dicken Pullover und Jeans. Das Unwetter der letzten Nacht hatte die Temperaturen beträchtlich sinken lassen, und sie konnte sich nicht vorstellen, warum jemand heute auf den See hinauswollte, wenn er es nicht unbedingt musste.
«Lass mich dir helfen», bot er an und streckte die Hand nach dem Boot aus. Er griff eine der Leinen und ging auf dem Steg entlang. Er zog das Boot zur Winde.
«Mach's einfach hier fest», sagte Sara und kletterte vom Boot.
«Ich muss später noch zu meinen Eltern rüber.»
«Hoffentlich keine Probleme?»
«Nein», antwortete Sara, die die andere Leine festmachte. Sie warf einen Seitenblick auf Jebs Seil und den stümperhaften Knoten, mit dem er es am Poller befestigt hatte. Wahrscheinlich würde sich das Boot innerhalb von zehn Minuten losgerissen haben, aber Sara fehlte der Mut, ihm Nachhilfeunterricht im Vertäuen zu geben.
Sie griff ins Boot und nahm zwei Plastiktüten heraus. «Ich musste mir den Wagen meiner Schwester leihen, um zum Einkaufen zu fahren», erläuterte sie. «Mein Wagen ist immer noch beschlagnahmt.»
«Von -» Er hielt inne und blickte über Saras Schulter hinweg.
«Ja», antwortete sie. Sie ging den Steg entlang und fragte:
«Hast du deine Dachrinne repariert?»
Er schüttelte den Kopf, als er sie eingeholt hatte und ihr die Tüten abnahm. «Ich weiß einfach nicht, wo das Problem liegt.»
«Hast du schon mal daran gedacht, einen Schwamm oder so
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was unten reinzulegen?», fragte sie. «Vielleicht lässt sich das Geräusch dadurch dämpfen.»
«Das ist eine prima Idee», sagte er. Sie hatten das Haus erreicht, und sie öffnete ihm die Hintertür.
Er warf ihr einen besorgten Blick zu, als er die Tüten neben seine Bootsschlüssel auf den Küchentresen stellte. «Du solltest wirklich lieber abschließen, Sara.»
«Ich war doch nur ein paar Minuten weg.»
«Ist mir ja klar», sagte Jeb, «aber man kann nie wissen.
Besonders bei den Vorfällen in letzter Zeit. Du weißt schon -
mit den jungen Frauen.»
Sara seufzte. Er hatte ja gar nicht so Unrecht. Sie konnte und wollte aber nicht das, was in der Stadt geschah, auch auf ihre Privatsphäre beziehen. Es war, als fühlte sie sich durch die alte Regel «Ein Blitz schlägt nicht zweimal an derselben Stelle ein»
irgendwie beschützt. Aber natürlich hatte Jeb Recht. Sie sollte viel vorsichtiger sein.
Auf dem Weg zum Anrufbeantworter fragte sie: «Was macht das Boot?» Das Licht blinkte zwar nicht, aber eine Abfrage sagte ihr, dass Jeffrey in der vergangenen Stunde dreimal angerufen hatte. Was immer er zu sagen hatte, Sara würde es sich nicht anhören. Sie dachte schon daran, den Job als Leichenbeschauerin zu kündigen. Es musste doch einen besseren Weg geben, Jeffrey aus ihrem Leben zu verbannen. Es bedurfte der Konzentration auf die Gegenwart, und sie durfte nicht mehr der Vergangenheit nachtrauern. Und um ehrlich zu sein - die Vergangenheit war gar nicht so wunderbar gewesen, wie sie sich vormachte.
«Sara?», fragte Jeb und reichte ihr ein Glas Wein.
«Oh.» Sara nahm an, fand aber eigentlich, es sei für sie ein wenig zu früh, um Alkohol zu trinken.
Jeb hob sein Glas. «Prost.»
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«Prost», erwiderte auch Sara und setzte das Glas an die Lippen. Vom Geschmack des Weins musste sie würgen. «O
Gott», stieß sie aus und fasste sich an den Mund. Der scharfe Geschmack lag wie ein feuchter Stofffetzen auf ihrer Zunge.
«Was ist denn los?»
«Bäh», stöhnte Sara und hielt den Kopf unter den
Wasserhahn. Mehrere Male wusch sie sich den Mund aus, bevor sie sich wieder Jeb zuwandte. «Er ist umgekippt. Der Wein ist umgekippt.»
Er schwenkte das Glas unter der Nase und verzog das Gesicht.
«Riecht ja wie Essig.»
«Ja», sagte sie und nahm noch einen kräftigen Schluck Wasser.
«Mensch, das tut mir aber Leid. Hab ihn wohl ein bisschen zu lange aufbewahrt.»
Das Telefon klingelte, als sie den Wasserhahn zudrehte. Sara lächelte Jeb entschuldigend zu, während sie durchs Zimmer ging, um nachzusehen, wer anrief. Es war schon wieder Jeffrey.
Sie nahm nicht ab.
«Hier ist Sara», ertönte ihre Stimme vom Anrufbeantworter.
Sie wusste nie genau, auf welchen Knopf sie drücken musste, als der Pfeifton kam und Jeffreys Stimme zu hören war.
«Sara», sagte Jeffrey. «Ich bekomme
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