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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sicherzugehen, dass es keine Anzeichen gab, dass der Weltenfresser einen Weg in eine ihrer Landschaften gefunden hatte. Und sie musste mit Nadia sprechen.
    Lee sah sie missbilligend an, da er sie gut genug kannte, um auf den Grund für die Verzögerung zu kommen, doch er sagte nichts. Er konnte nichts sagen, schließlich wusste er, er würde auch nicht früh zu Bett gehen, sondern sich stattdessen Notizen über mögliche Landschaften machen, die mit der Weißen Insel oder Lighthaven verbunden werden könnten.
    Lee stemmte sich aus dem Stuhl hoch, dann ging er dazu über, Tassen und Schüsseln auf das Tablett zu stapeln. Er hob das Tablett auf und lächelte Shaela an: »Kann ich Euch beim Abräumen zur Hand gehen?«
    Nicht sehr dezent, dachte Glorianna, als sie zusah, wie Shaela bei seinem kaum verhüllten Befehl, den Raum zu verlassen, stutzte, aber nicht so unverblümt, wie er hätte sein können.
    »Euer Bruder hat etwas«, sagte Brighid, als sie alleine waren.
    »So kann man es auch ausdrücken«, erwiderte Glorianna lächelnd.
    Brighid erwiderte das Lächeln nicht. »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.«
    »Ihr gehört nicht hierher.«
    Brighid schloss die Augen. »Ich gehöre nicht hierher. Ich sollte es … aber ich tue es nicht.«
    Als Brighid die Augen aufschlug, erblickte Glorianna Verwirrung, doch es steckte keine Verwirrung in der Sehnsucht, die Brighids Herz aussandte. Dieses Herz brauchte das Licht - und mehr als das Licht.
    »Müsst ihr so einsam leben?«, fragte Glorianna.
    Brighid schüttelte den Kopf. »Ich habe mich mein ganzes Leben auf die eine oder andere Art einsam gefühlt. Als ich nach Ravens Hill gegangen bin, um mich um die Kinder zu kümmern, hatte ich gehofft …« Sie verstummte und Trauer legte sich über ihr Gesicht.
    Nein, dachte Glorianna. Für einen Nachkommen der ersten Wahrer des Lichts wären die Mühen der Welt zu schwer zu ertragen gewesen - vor allem in diesem Haus. Doch es gab eine Möglichkeit für Brighid, im Licht zu wandeln und der Welt zu begegnen.
    »Fühlt ihr Euch gesund genug, morgen mit uns zu reisen?«, fragte Glorianna.
    »Ich denke schon.«
    »Wenn dem so ist, gehen wir morgen zum Hafen der Liebsten, um nach Caitlins Garten zu suchen.« Glorianna lächelte. »Und dann zeige ich Euch die Heiligen Stätten.«
     

Kapitel 23
    Kannst du es fühlen, Caitlin?«, fragte Glorianna und trat neben das zitternde Mädchen. »Kannst du fühlen, wie sich all die Knoten und Schlingen entwirren, je näher wir dem Hafen kommen? Kannst du spüren, wie sich diese Lichten und Dunklen Strömungen anfühlen, wenn sie ungehindert fließen?«
    »Vielleicht«, sagte Caitlin, ihre Stimme fast zu leise, um sie zu hören. »Ich weiß es nicht.« Ihre Kehle bewegte sich, als versuche sie, etwas Unangenehmes herunterzuschlucken - oder etwas zurückzuhalten. »Es tut mir leid, die Welt zerbrochen zu haben. Ich wusste nicht, dass ich das konnte. So etwas ist vorher noch nie geschehen.«
    Jedenfalls nicht bewusst, dachte Glorianna - und konnte das Zittern nicht ganz verbergen, das sie durchlief. Wie hatte die Welt diese Verbindung aus Unkenntnis und Macht nur überlebt? Wie viele Landschaften waren verschwunden, weil das Herz einer unausgebildeten Landschafferin den klaren Ton des Zornes ausgesandt hatte?
    »Bist du auch nervös?«, fragte Caitlin.
    »Ja.« Aber nicht für mich selbst. »Ich gehe nach hinten und spreche mit Kapitän Kenneday. Möchtest du mitkommen?« Als Caitlin den Kopf schüttelte, ging Glorianna zurück zum Steuerrad, wo Kenneday sein Schiff an den Anleger lenkte. Michael und Lee standen in der Nähe.
    »Sieht so aus, als wüsste jemand von unserer Ankunft«, sagte Michael und hob das Kinn, um auf die Leute zu deuten, die man an der Anlegestelle zusammenlaufen sah.
    »Nein«, erwiderte Kenneday. »Jemand entdeckt Segel am Horizont und sagt es weiter. Wenn das Schiff anlegt, wartet das ganze verdammte Dorf darauf, es zu begrüßen. Das ist bisher jedes Mal passiert, wenn ich hier eingelaufen bin. Als würden sie alle immer auf etwas warten.«
    »Oder auf jemanden«, sagte Glorianna leise. »Wenn diese Menschen von den Wächtern des Herzens und ihrer Verbindung zur Welt gewusst haben …«
    »Wie viele Generationen ist es her, seit eine Landschafferin unter ihnen gelebt und sich um ihren Garten gekümmert hat?«, fragte Lee und griff den Gedanken auf. »Wie viele Jahre kommen sie schon in der Hoffnung, ein Nachkomme ihrer Liebsten sei nach Hause zurückgekehrt, an den

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