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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Stärke des Lichts hingegeben, damit es stets scheinen würde in der  Welt. Doch die Wächter der Herzen waren durch die Welt gezogen. Hatten für die Welt gekämpft.
    Waren für die Welt gestorben.
    Sie stammte von ihnen ab. Sie war eine von ihnen. Sie würde ihrem Weg folgen.
    Doch das hier … Das hier würde schlimmer sein als der Tod.
    Sie wusste, wie man den Käfig errichtete. Hatte es seit sechzehn Jahren gewusst, ohne es zu erkennen. Und weil es diesmal ihre Entscheidung sein würde, wusste sie, wie man die Tür dieses Käfigs verschloss und dicht versiegelte. So dicht, dass es kein Entrinnen gab.
    Vielleicht war es ganz gut, dass sie den Magier nicht schon früher getroffen hatte. So gab es viel weniger Erinnerungen. So viel weniger, um das sie trauern musste.
    Ephemera, hör mich an.
    Gestellte Fragen. Erhaltene Antworten. Es wäre in Ordnung. So viel konnte sie ihm geben. Und er würde der Wächter sein, als der er geschaffen wurde.
    Das Licht rief sie.
    Sie lächelte, als sie sah, wo ihre Wanderungen sie hingeführt hatten. Selbst als ihre Augen sich mit Tränen füllten, lächelte sie.
    Und ging den Schritt zwischen Hier und Dort.
     »Glorianna? Glorianna!«
    Michael hielt die Laterne hoch und sah sich um. Es war reine Atemverschwendung, zu fluchen, doch er tat es trotzdem. Ohne Feuer, aber mit einer ganzen Menge Kreativität. Die Frau mochte sich vielleicht an die wörtliche Bedeutung ihres Versprechens gehalten haben, doch den Geist hatte sie nicht erfüllt. Das würden sie ausdiskutieren, wenn er sie fand.
    Falls er sie finden konnte.
    Er würde sie finden. Oh, das würde er. Ein unter der Tür hindurchgeschobener Zettel war nicht, was er im  Sinn gehabt hatte, als er sagte, er wolle wissen, wohin sie gehe.
    Magier, ich bin im Garten spazieren. Wenn ich übertrete, wird es an einen Ort des Lichts sein. Und ich komme zurück.
    Nun gut. In Ordnung. Wann?
    Das Wilde Kind umkreiste ihn, ängstlich und verwirrt. Sollte es etwas erschaffen? Was? Was?
    Er blieb lange genug stehen, um seiner eigenen Gefühle Herr zu werden und zu überlegen, wo er war - und was geschehen könnte, wenn er zu sorglos damit umging, wie er seine Gefühle ausdrückte.
    »Nichts«, murmelte er. »Es ist nichts. Na ja …« Er hielt inne. Dachte nach. Es würde ihren Landschaften bestimmt nicht schaden, und gewiss würde es ihm und dem Wilden Kind helfen, sich zu beruhigen. »Vielleicht könnten wir einen Ort finden, um ein wenig Musik zu spielen, während wir auf ihre Rückkehr warten.«
    Hier hier hier. Hier entlang.
    Er folgte dem »Ziehen« in den Strömungen der Macht, nicht ganz sicher, wohin er lief. Doch da er sich noch immer in dem von Mauern umgebenen Garten befand, machte er sich keine Sorgen. Er hatte sich einen schweren Mantel besorgt, bevor Glorianna und er nach Dunberry übergetreten waren - dieses Mal eine Leihgabe von Jeb -, und so war ihm trotz der kühlen Herbstnacht warm genug. Im schlimmsten Fall würde er einfach auf den Sonnenaufgang warten, bevor er nach dem Tor suchte, das zurück zum Haus führte.
    Doch als er von einem Pfad auf einen anderen trat, war die Veränderung in der Atmosphäre stark genug, um ihn dazu zu bringen, innezuhalten.
    Dieser Teil des Gartens fühlte sich nicht an wie Glorianna.
    Das Klanggewirr des Landes strömte durch ihn hindurch, und er verspürte einen Juckreiz, von dem er wusste, er war nicht körperlich.
    Spannung. Möglichkeiten. Veränderung.
    Er stellte die Laterne ab und breitete die Arme aus, die Hände auf Schulterhöhe. Er schloss die Augen und wandte sein Gesicht dem Nachthimmel entgegen.
    Vor einem Monat wäre er sich albern vorgekommen, so dazustehen. Jetzt fühlte er die Macht und die Pflicht und die Freude dessen, was er war.
    »Ephemera, hör mich an«, sagte er sanft. »Ich bin es, Michael. Der Magier.«
    Er war ein Klang, der durch die Strömungen der Welt floss, die Lichten wie die Dunklen. Er war ein klares, mächtiges Lied. Er war ein Magier, und er hörte die Musik der Welt.
    Das Klanggewirr des Landes schob sich hin und her, bis es zu dem Ton passte, der ihn ausmachte, Teil des Liedes wurde, das er war.
    Am wichtigsten war, dass dieser seltsame Ort jetzt in Gloriannas Garten gehörte, obschon er sich nicht ganz so anfühlte wie der Rest.
    Dann öffnete er die Augen und blickte vor sich auf den Boden.
    »Herrin des Lichts, hab Erbarmen«, flüsterte er. »Was habe ich getan?«
     »Ihr seid früh auf«, sagte Glorianna, als sie die Küche des Gästehauses

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