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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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unüblich - und erfreulich - warm für diese Jahreszeit, und so trug sie ein altes Paar Hosen, die sie knapp unter dem Knie abgeschnitten hatte, und eines von Lees alten Baumwollhemden - mit gekürzten Ärmeln -, das ihre Mutter zu den Putzlumpen geworfen hätte, wenn es nicht von Glorianna aus dem Haus geschmuggelt worden wäre, nachdem sie beschlossen hatte, es sei hervorragend zum Warm-Wetter-Gärtnern geeignet. Die Absätze ihrer Schuhe waren abgelaufen und die Schuhe selbst so abgetragen, dass durch ein Loch an der Zehe ihre gestreifte Socke herausguckte. Sie hatte ihr schwarzes Haar unter einen verbeulten Strohhut gestopft, dessen Bänder im leichten Wind flatterten. Nadia nannte es ihren Straßenkind-Aufzug, doch der Garten - und Ephemera selbst - kümmerten sich nicht darum, ob sie sich modisch kleidete und hübsch aussah.
    Niemand kümmerte sich wirklich darum, wie sie sich kleidete oder ob sie hübsch aussah.
    Wenn ich mich jemals verliebe, hatte sie Lee einst gesagt, wird es ein Mann sein, der mich in meinem Straßenkind-Aufzug sieht und mich immer noch wunderschön findet.
    Natürlich würde dieser Mann über die Tatsache hinwegsehen müssen, dass sie eine Ausgestoßene war, und all die anderen Landschafferinnen, die ihre Welt schützten, sie fürchteten und verachteten.
    »Wenn du dich nach Romantik sehnst, Mädchen, dann lies ein Buch«, murmelte sie, als sie das Tor entriegelte und ihm einen Stoß mit der Hüfte versetzte, damit es weit genug aufschwang, um sie hindurchschlüpfen zu lassen. »Das ist der einzige Ort, an dem du einen Mann  finden wirst, der genug Mut hat, um zu einer Frau zu stehen, die Ephemera so beherrschen kann wie du.« Wie keine andere Landschafferin, nicht einmal ihre Mutter, es konnte.
    Dann erstarrte sie, alle Gedanken an einen angenehmen Tag im Garten und jede romantische Vorstellung vergessend, als sie vor Schreck über das, was ihre Sinne berührte, Gießkanne und Korb fallen ließ.
    »Wächter und Wahrer«, flüsterte sie.
    Eine Dissonanz in ihrem Garten. Etwas, das nicht hierher gehörte. Etwas, das nicht ihre Resonanz trug.
    Sie suchte nach etwas, das sie als Waffe benutzen konnte, und nahm die Hacke und die Gartenharke mit dem kurzen Stiel aus dem Korb. Ein schneller Rundblick überzeugte sie davon, dass in den Beeten in ihrer Nähe nichts durcheinander war, also schloss sie die Augen und verlangsamte ihren Atem. Ihr Garten bedeckte beinahe zwei Morgen Land, doch er verkörperte die Sicherheit und das Wohlergehen Tausender Menschen, die in den Landschaften in ihrer Obhut lebten. Sie musste die Dissonanz finden und ihre Quelle ausmerzen, bevor sie alles verseuchte.
    Hatte der Weltenfresser trotz ihrer Wachsamkeit einen Ankerpunkt in einer ihrer Landschaften gefunden, die mit diesem Garten verbunden waren? Hatte er sich irgendwo verborgen, wie dunkles, bösartiges Unkraut, und wartete, bis sie nahe genug herankam, bevor er in der Hoffnung, sie zu vernichten, eine Seiner albtraumhaften Kreaturen auf sie losließ?
    Dann spürte sie, wie Ephemera sich regte und versuchte, sich den Gefühlen anzupassen, die ihr Herz aufwühlten. Die Welt vertraute ihr, wie sie wenigen anderen vertraut hatte, seit der Zeit der ersten Landschafferinnen, bekannt als Wächter des Herzens. Sie würde ihre Gefühle Gestalt annehmen lassen, weil sie dachte, das sei, was sie wollte - selbst wenn es bedeutete, einen Zugangspunkt  zu schaffen, durch den der Weltenfresser eindringen konnte.
    Sie musste die Kontrolle über sich selbst wiedergewinnen. Sie musste denken anstatt zu fühlen. Sie musste für Ephemera und für sich selbst denken, weil es ihre Bestimmung war; dies war der Grund, aus dem die Welt ihresgleichen überhaupt erst geschaffen hatte.
    Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Dissonanz. Als der erste Schreck darüber, dass etwas in ihren Garten eingedrungen war, nachließ, erhaschte sie einen leisen Hauch ängstlicher Enttäuschung - eher wie ein Welpe, der ein kleines Tier gefangen und nach Hause gebracht hatte, und dem jetzt nicht das erwartete Lob zuteil wurde.
    Ephemera hatte das hier getan? Warum?
    Sie öffnete die Augen und ging mit großen Schritten zu der beunruhigenden Stelle hinüber. Der Ort, an dem der Gegenstand lag, versteckt in einem ungenutzten Teil des Gartens, der mit den Heiligen Stätten verbunden war, sandte eine neue Welle des Unbehagens durch ihren Körper, doch sie ging in die Hocke, um sich das ungebetene »Geschenk« anzusehen.
    An dieser einen

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