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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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dich getan hat, diente mir als Beispiel, Sara. Dafür möchte ich mich bei dir bedanken. Im Namen der vielen Frauen, die seither gekommen sind, und ich meine im biblischen Sinn, entbiete ich dir meinen aufrichtigen Dank.»
    «O mein Gott», hauchte Sara und hielt sich den Mund zu. Sie hatte gesehen, was er seiner Schwester angetan hatte, Sibyl Adams und Julia Matthews. Das sollte seinen Anfang genommen haben, als sie von Jack Wright vergewaltigt worden war? Der Gedanke drehte Sara den Magen um. «Du Ungeheuer», zischte sie. «Du Mörder.»
    Er richtete sich auf, und sein Gesicht war plötzlich von Wut verzerrt. Jeb verwandelte sich vom stillen und bescheidenen Apotheker in den Mann, der mindestens zwei Frauen vergewaltigt und ermordet hatte. Seine Körperhaltung spiegelte die Wut wider. «Du hast sie sterben lassen. Du hast sie umgebracht.»
    «Sie war bereits tot, als sie zu mir gebracht wurde», entgegnete Sara, darauf bedacht, mit fester Stimme zu sprechen. «Sie hatte zu viel Blut verloren.»
    «Das ist nicht wahr.»
    «Du hast nicht alles rausbekommen», sagte sie. «Sie verfaulte innerlich.»
    «Du lügst doch!»
    Sara schüttelte den Kopf. Hinter ihrem Rücken bewegte sie die Hand, suchte das Schloss am Fenster. «Du hast sie umgebracht.»
    «Das ist nicht wahr», wiederholte er. Sie erkannte jedoch an der Veränderung in seiner Stimme, dass er ihr irgendwo auch glaubte.
    Sara fand das Schloss und bemühte sich, es zu öffnen. Doch es gab nicht nach. «Auch Sibyl ist durch deine Schuld gestorben.»
    «Es ging ihr gut, als ich sie verließ.»
    «Sie bekam einen Herzanfall», klärte Sara ihn auf und drückte dabei gegen das Schloss. «Sie starb an einer Überdosis. Sie bekam einen Krampfanfall, genau wie deine Schwester.»
    In dem Schlafzimmer klang seine Stimme Furcht erregend laut, und die Scheibe hinter Sara vibrierte, als er schrie: «Das ist nicht wahr!»
    Sara ließ von dem Schloss ab, als er einen Schritt auf sie zukam. Noch hielt er das Messer am Oberschenkel, aber die Bedrohung war unverkennbar. «Ich möchte mal wissen, ob deine Fotze noch immer so süß ist, wie sie es für Jack war», sagte er leise. «Ich weiß noch, wie ich Tag für Tag bei deinem Prozess war und mir alle Einzelheiten angehört habe. Zuerst wollte ich mir Notizen machen, aber nach dem ersten Tag stellte ich schon fest, dass es nicht nötig war.» Er griff in seine hintere Hosentasche und zog ein Paar Handschellen hervor. «Hast du noch den Schlüssel, den ich dir dagelassen hab?»
    Sie gebot ihm mit Worten Einhalt. «Ich werde das nicht noch einmal mitmachen», sagte sie mit Bestimmtheit. «Vorher musst du mich umbringen.»
    Er blickte zu Boden. Seine Schultern waren entspannt. Für einen kurzen Moment empfand sie Erleichterung, bis er wieder zu ihr aufsah. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. «Wieso meinst du, dass es für mich interessant ist, ob du tot bist oder nicht?»
    «Du willst mir also ein Loch in den Bauch schneiden?»
    Vor Schreck ließ er die Handschellen fallen. «Was?», flüsterte er.
    «Du hast keine Sodomie mit ihr getrieben?» Sie sah, dass ein Schweißtropfen an seiner Schläfe hinunterrann. Er fragte: «Mit wem?»
    «Mit Sibyl. Wie sonst hätte Scheiße in ihre Vagina gelangen sollen.»
    «Das ist ekelhaft.»
    «So?», fragte Sara. «Hast du sie auch gebissen, während du sie in das Loch in ihrem Bauch gefickt hast?»
    Heftig schüttelte er den Kopf. «Das hab ich nicht getan.»
    «Die Abdrücke deiner Zähne befanden sich auf ihrer Schulter, Jeb.»
    «Kann gar nicht sein.»
    «Ich hab sie aber gesehen», widersprach Sara. «Ich hab alles gesehen, was du ihnen angetan hast. Ich hab gesehen, dass du ihnen allen wehgetan hast.»
    «Sie hatten keine Schmerzen», beharrte er. «Ihnen hat gar nichts wehgetan.»
    Sara ging auf ihn zu, bis ihre Knie das Bett berührten. Er stand auf der anderen Seite und sah sie beinahe verzweifelt an. «Sie haben gelitten, Jeb. Sie haben beide gelitten, genau wie deine Schwester. Ebenso wie Sally.»
    «Ich hab ihnen nie wehgetan», flüsterte er. «Ich hab ihnen nicht wehgetan. Du bist diejenige, die sie hat sterben lassen.»
    «Du hast ein dreizehnjähriges Mädchen vergewaltigt, eine blinde Frau und eine labile Zweiundzwanzigjährige. Ist es das, was dir deinen Kick verschafft, Jeb? Über hilflose Frauen herzufallen? Sie unter deine Kontrolle zu bekommen?»
    Seine Kiefer mahlten. «Du machst es für dich immer nur noch schlimmer.»
    «Fick dich, du krankes

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