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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adora Belle
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der Hölle, was weiß ich? - scheint derjenige, der dafür zuständig ist, mir das Leben schwer zu machen, in letzter Zeit permanent Überstunden zu schieben, oder?
    Der mit dem Hund bleibt erst mal im Hintergrund, während die beiden Anderen sich dicht vor mir aufbauen.
    „Hast du keine Augen im Kopf?“, herrscht mich der Linke an und der rechts von ihm blafft: „Willst du Ärger, oder was? Kannste haben!“
    Er rückt mir auf die Pelle und schubst mich mit seinem breiten Brustkasten von sich weg. Ich versuche nach hinten auszuweichen, aber da ist schon der Erste wieder und stößt mich heftig zurück. Ein paar Mal schieben sie mich zwischen sich hin und her, der Dritte lässt dem Köter die Leine länger, und ich bekomme echt Angst, dass der mich erwischt!
    Mein Blick geht hilfesuchend in die Runde, doch es ist niemand in der Nähe.
    „Ich will keinen Ärger! Wirklich nicht!“, beteuere ich, aber das scheint die Drei nur noch weiter anzuheizen. Die Stöße werden härter, und schließlich schleudert Einer mich so heftig von sich, dass ich am Boden lande. Ich reiße die Arme hoch, will den Kopf schützen und habe die Zähne des mittlerweile buchstäblich rasenden Hundes dicht vor Augen. Ein Tritt trifft mich in die Seite, gleich darauf ein zweiter und dritter, dass ich mich zusammenkrümme. Noch ein Tritt, diesmal in den Rücken, etwa auf Nierenhöhe, und dann plötzlich ertönt von weitem eine Stimme: „Hey, ihr da! Lasst den Mann in Ruhe!“
    Schnelle Schritte, ich höre etwas von „Polizei gerufen“ und „Los, weg!“ und bin auf einmal allein. Im nächsten Augenblick kniet sich jemand neben mich, und als ich mühsam den Kopf drehe, ist es Manuels Gesicht, das sich zu mir runterbeugt.
    „Ben?“, fragt er und legt seine Hand behutsam an meine Wange. „Wo haben sie dich erwischt? Kannst du aufstehen, oder soll ich lieber einen Krankenwagen rufen?“
    Ich bemühe mich abzuwinken und schüttle gleichzeitig den Kopf, während ich mich mühsam aufrichte.
    „Nee, lass mal. Geht schon.“
    Aber der Versuch, mich hoch zu stemmen scheitert kläglich. Meine Rippen jaulen im Takt mit meinen Nieren und lassen es nicht zu, dass ich auf die Füße komme. Schließlich fasst Manuel mit zu und hilft mir hoch, hält mich untergefasst und schleift mich buchstäblich nach Hause.
    Als wir fast da sind, kommt uns ein älteres Paar entgegen, und ich sehe trotz meiner Schmerzen wie sie missbilligend die Gesichter verziehen. Auf gleicher Höhe mit uns, beugt sich der Mann zu der Frau und sagt laut: „Siehst du, Hilde? DAS hätte es früher nicht gegeben! Wir hätten uns geschämt, um diese Zeit so betrunken zu sein, dass wir nicht mehr allein hätten gehen können!“ Und sie pflichtet ihm kopfschüttelnd bei: „Recht hast du, Georg! Eine Schande ist das! Diese jungen Leute heutzutage!“
    Manuel reagiert nicht darauf, aber mich packt bei diesem blöden Geschwätz die blanke Wut. Ich vergesse für den Moment meine Blessuren, richte mich auf und mache mich von meinem Begleiter los, drehe mich den Herrschaften zu und fauche: „Zu ihrer Zeit? Dass ich nicht lache! War es zu ihrer Zeit auch schon üblich über andere Menschen zu lästern, obwohl man sie nicht kennt und keine Ahnung hat? Ach nee – zu Ihrer Zeit – war da nicht dieser Typ an der Macht, wie hieß er doch noch gleich – irgendwas mit H.? Aber das können Sie ja mal die Kerle fragen, denen ich gerade in die Hände gefallen bin. Die zuschlagen, weil es ihnen Spaß macht! Die Typen mit Glatze und Springerstiefeln! Wenn Sie sich beeilen, holen Sie sie vielleicht noch ein!“
    Das Paar starrt mich konsterniert an, und Manuel legt mir beschwichtigend eine Hand auf die Schulter.
    „Lass gut sein, Ben!“, sagt er und fasst mich wieder um die Taille. Was auch gut ist, denn im nächsten Moment durchfährt mich ein so heftiger Schmerz, dass ich ohne seine Unterstützung vermutlich wieder den Boden geküsst hätte.
    „Herr Lewin?“, spricht der Mann jetzt Manuel an. „Was soll das bedeuten? Waren das etwa wieder diese Skinheads?“
    „Ja, Herr Rosen“, erwidert der. „Sie haben also sicher Verständnis, wenn ich Herrn Böttinger jetzt unverzüglich nach Hause schaffe, nicht wahr?“
    „Ja. Ja, natürlich!“, ruft er uns nun nach. „Soll ich nicht doch die Polizei rufen?“, will er noch wissen, aber Manuel schüttelt den Kopf.
    „Nein, vielen Dank! Die sind sowieso schon über alle Berge! Aber passen Sie auf sich auf, wenn Sie spazieren gehen!“
    Mir ist

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