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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Fourth Street bis zu dem Pub dort drüben.«
    »Erzählen Sie mir von Varringer. Warum war er wegen Heartland so besorgt? Was hatten Sie damit zu tun?«
    »Herb Varringer und ich sind mit Bekannten im vorigen Winter auf die Jagd gegangen. Sie wissen ja, wie es auf einem Jagdausflug so zugeht. Wir waren oben in Nordminnesota. Da ist es schweinekalt. Herb und ich saßen eines Tages vor dem Kamin der Jagdhütte. Alle anderen waren draußen auf der Jagd, aber uns war es zu verdammt kalt. Wir haben ein paar Gläser gelüpft, und Herb hat angefangen zu reden. Das bißchen Feuerwasser hatte ihm die Zunge gelöst, schätze ich. Und er hatte den Kopf voll, jawohl. Er hatte sein Leben Heartland und Bob Hazlitt geweiht, und jetzt war er, gelinde gesagt, tief enttäuscht. Er hat keine Details genannt, aber er hat gesagt, ich würde nie glauben, was für eine Scheiße bei Heartland liefe. Seiner Meinung nach kam alles daher, weil Heartland zuviel Geld hatte – Geld für dieses und jenes, Geld etwas zu bauen, von dem niemand auch nur geträumt hätte –, Geld in Hülle und Fülle und mehr Kredit, als Sie zählen könnten. Er meinte, er hätte selbst verdammt viel Geld für Heartland verdient, damit träfe ihn auch eine gewisse Schuld, und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Können Sie mir so weit folgen?«
    »Klar.« Driskill dachte an Brad Hokansen und das Geld, das ihm Sorgen bereitete, und daran, daß offenbar Sarrabian Hokansen einen Tip gegeben hatte, bei Heartland gründlich nachzubohren.
    »Varringer redete weiter darüber, wie Heartland machtsüchtig und korrupt geworden sei und sich benehme, als gehöre der Firma die Welt, samt dem Weltraum darum. Er war unglücklich. Er fühlte sich ausgenutzt. So viele Jahre hatte er mit Hazlitt gearbeitet. Und jetzt machte Heartland aus Geldgier genauso schmutzige Geschäfte wie alle anderen.«
    »Haben Sie Beispiele?«
    »Nein.«
    »Sicher?«
    Nick Wardell blickte in die Wirbel des Mississippi, der vor seinen Füßen ans Ufer schlug. Man roch bei der Hitze den scharfen Geruch des Flusses. Er ballte eine Faust und dachte nach.
    »Was noch, Nick?«
    »Varringer traute Bob Hazlitt und allem, wofür er stand, nicht mehr. Ja, er haßte ihn. Nicht persönlich, sondern in größerem Rahmen. Er sagte zu mir: ›Wissen Sie, Nick, Bob ist kein so großes Arschloch, wie er klingt, wenn er zu den armen Irren spricht, die tatsächlich glauben, er hätte eine Lösung für jedes Problem. Bob will die Menschen überzeugen, daß allein Amerika wichtig ist und daß alles andere zum Teufel gehen kann. Aber Bob würde auch an eine Sache wirklich glauben: absolute nationale Sicherheit. Wenn die gewährleistet ist, kannst du allen Ausländern sagen, sie sollen dich am Arsch lecken – Bobs Worte.‹ Na ja, Herb meint auch, daß Bob ein Lügner sei, daß es eine Außenpolitik gäbe, die funktioniert, die aber nicht die Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika sei … sondern Bobs, Heartlands. Ben, schauen Sie mich nicht so an. Ich kann nicht mehr sagen, weil ich nicht mehr weiß – mehr hat Herb damals nicht gesagt, und später hat er nie wieder mit mir über dieses Thema gesprochen. Damit bin ich bei meiner Frage an Sie: Wenn der alte Herb recht hatte, wenn Bob diese ganze Macht hat – müssen wir uns dann auf den Präsidenten Hazlitt gefaßt machen? Mit diesem blutrünstigen Sherm Taylor an den Rockschößen hängend?«
    »Das können Sie mir besser sagen. Wie wird sich die Delegation aus Iowa entscheiden?«
    »Leider muß ich sagen: drei zu eins für Hazlitt, den Mann aus Iowa.« Wardell zuckte mit den breiten Schultern. »Wir streiten uns, wie lang wir Hazlitt verpflichtet sind. Aber seine Leute haben hart gearbeitet und sind über die Demokratische Organisation wie ein Bienenschwarm hergefallen und haben ihre Delegierten gewählt. Wir haben aber ein paar loyale Anhänger Bonners. Ich bearbeite noch ein paar Leutchen und mache ihnen klar, daß sie – falls sie Hazlitt unterstützen und er nicht nominiert werden sollte – für den Rest ihres Lebens mit dem Sammelnamen Scheiße rumlaufen müssen, weil sie einen amtierenden demokratischen Präsidenten im Stich gelassen haben.«
    Sie saßen in der Ecke des Pubs und genossen die kühle, nach Bier duftende Atmosphäre. Sie tranken Wild Boar. Ben betrachtete den Schrotturm, wo Hayes Tarlow gestorben war. Wardell entschuldigte sich. »Ich muß schnell mal telefonieren, Ben. Bin gleich wieder da.«
    Die beiden Männer an der Bar baten den

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