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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Ihnen nicht schaden. Niemand kann das gegen Sie auslegen.«
    Benbow entfaltete das Blatt. Driskill beobachtete ihn scharf, als er es betrachtete. Dann drehte er es um, blickte nochmals drauf und ließ es auf den Tisch flattern.
    »In Ordnung, ich habe es mir angesehen.«
    »Sagt es Ihnen irgend etwas? Haben Sie es je zuvor gesehen?«
    Benbow betrachtete ihn mit diesem Lächeln um die Mundwinkel und schüttelte den Kopf. »Nein und nochmals nein.«
    »Falls Ihnen irgendeine Bedeutung einfallen sollte, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir Bescheid gäben.«
    »Ach ja? Natürlich wären Sie das. Aber warum haben Sie mich gefragt?«
    »Hayes Tarlow. Vielleicht war es das letzte, was er getan hat, als er dieses Blatt bei der Post aufgegeben hat. Er hatte den Nachmittag mit Ihrem Mandanten, Herb Varringer, verbracht. Und dann wurde er ermordet. Und Herb ebenfalls. Soweit ich weiß, ist dieses Stück Papier das einzige Souvenir, das wir haben. Er hat es sich selbst per Post zugeschickt, anstatt es bei sich zu behalten. Ich frage mich, warum. Das ist alles.«
    Benbow zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.« Er stand auf und streifte den Blazer ab. »Gentlemen, in fünfzehn Minuten fängt mein Golfspiel an. Bis dahin muß ich noch an meinem Slice arbeiten. Vorsicht, Nick, sobald ich die Gelegenheit habe, werde ich dir in die Stiefel pissen. Darauf kannst du dich verlassen! Du bist ein Gauner, weil du Mr. Driskill Hoffnung gemacht hast, ich könnte nützlich für ihn sein. Mr. Driskill, ich kann Ihnen nicht helfen. Aber ich bin sicher, daß Sie das verstehen. Wer weiß, vielleicht treffen wir uns mal wieder – aber im Moment finde ich, der Präsident sollte aufhören, seine Nase in unsere Angelegenheiten zu stecken, und lieber seinen Dreck in Washington wegschaffen. Er hat tote Berater, er hat das Problem mit den Aktien, das so aussieht, als sei es nur die Spitze eines Eisbergs, und seinen Job wird er auch bald los sein. Woher sollen wir wissen, ob er nicht versucht, seine eigenen Spuren zu verwischen?«
     
    Driskill war vier Stunden und neunundzwanzig Minuten in Saints Rest gewesen, als Nick Wardell zum zweitenmal an diesem Tag den Flughafen ansteuerte. In fünfzehn Minuten ging ein Flug nach Chicago, von dort aus konnte Ben einen Anschlußflug nach Washington erreichen.
    »Ein kurzer Besuch, Ben«, sagte Wardell. »Es tut mir furchtbar leid, daß Benbow ein Schuß in den Ofen war.«
    »Rein, raus – niemand verletzt.« Driskill dankte ihm für den Hinweis auf Lad Benbow. »Sie hatten trotzdem recht. Es war den Versuch wert.«
    »Wissen Sie, Ben, da war noch etwas. Das ist mir gerade eingefallen. Vielleicht können Sie damit etwas anfangen.«
    Sie standen am Schalter. Die Dame in Uniform stellte gerade das Ticket mit Driskills Kreditkarte aus. »Schießen Sie los. Versuchen wir’s«, sagte er zu Wardell.
    »Es war etwas, das Tarlow gesagt hat. Er hat mich an jenem Tag noch mal angerufen. Ich habe gerade Golf gespielt; es hat in Abständen immer wieder geregnet. Julie, meine Sekretärin, war unterwegs. Deshalb hat er auf den Anrufbeantworter gesprochen. Er sagte: Falls irgend etwas Seltsames passieren würde, während er in Saints Rest sei – ich habe mich gewundert, was er meinen könnte –, dann sollte ich eine bestimmte Person anrufen. Er wollte mir gerade die Telefonnummer nennen, da war das Scheißband voll und hat ihn abgeschnitten. Aber ich erinnere mich an den Namen – er ist mir gerade eingefallen. Ich hatte ihn noch nie gehört. Der Name lautete Rachel Patton.«
    »Ich werde der Sache nachgehen, Nick. Und vielen Dank für alles.« Driskill hatte Gänsehaut an den Armen. Er schaute Nick nach, wie er zum Auto ging. Dann ging er zum Flugsteig.
    Ben Driskill hatte soeben herausgefunden, daß Rachel Patton echt war. Sie gehörte zu den Guten …
    Wo immer sie sein mochte.

KAPITEL 15
    Die Menschenmengen in O’Hare hatten sich bereits verlaufen, als Driskill die Treppe vom Zubringerflugsteig hinaufkam und durch den Terminal zum Anschlußflug nach Washington ging. Es war irgendwie unheimlich, wie seine Schritte in den beinahe menschenleeren Fluren hallten. Vor vierundzwanzig Stunden waren er und Elizabeth von Fort Ticonderoga zurück nach Washington gefahren. Langsam fragte er sich, wie lange er das Tempo durchhalten konnte. Elizabeth hatte recht: Er war kein Jüngling mehr.
    Am Flugsteig mußte er fünfzehn Minuten warten, ehe er an Bord gehen konnte. Er sah ein Telefon und wählte eine Nummer in

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