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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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mit mir. Was soll ich denken?«
    »Ich spreche über den äußeren Schein. Die Zeitungen und das Fernsehen werden diese Geschichte aufgreifen. Die Sarrabian-Masche, werden sie es nennen. Die Medien werden begeistert sein. Dann rede ich mit dem Präsidenten, vielleicht auch mit den Leuten im Justizministerium. Tatsächlich habe ich gehört, daß sich die Justiz bereits sehr für Ihre Investitionen interessiert …«
    »Sie verschwenden Ihre Zeit, Mr. Driskill. Ballard Niles behauptet, ich sei mit den größten Hunden des Rudels im Bunde und darin beruhe meine Sicherheit. Und in diesem Punkt hat er recht, das versichere ich Ihnen. Sie sind in mein Haus gekommen und haben mich beleidigt, als wäre ich ein gewöhnlicher Dieb oder Börsengauner. Jetzt reicht es mir …«
    »Ich dachte, so wie Sie das Leben betrachten, wären wir alle Diebe und Schwindler, weil das nun mal der menschlichen Natur entspricht. Das glauben Sie doch, oder etwa nicht? Aber, es gibt Menschen, die das jetzt über den Präsidenten sagen – und er ist mein Freund. Und Drew Summerhays, der beste Mensch, den ich je gekannt habe, ist wegen alledem tot, und der Weg hat mich zurück zu Ihnen geführt. Ich wollte einfach mal herkommen und Ihnen das sagen. Vielleicht haben Sie noch Zeit, um sich vor einem teuflisch tiefen Sturz zu retten. Denken Sie nur mal an die Anwaltsgebühren. Und den Gesichtsverlust.« Driskill zuckte mit den Schultern. »Sie sind ein Mann, der Selbstinteresse versteht. Wenn Sie involviert sind, habe ich die Absicht, Sie leiden zu lassen.«
    »Wir haben nicht dieselbe Wellenlänge. Das müssen Sie ein für allemal akzeptieren.«
    Driskill hatte nicht gehört, daß die Tür geöffnet wurde. Sarrabian drehte den Kopf
    »Mr. Driskill, ich muß mich wirklich auf der Geburtstagsparty zeigen. Jeffers wird Ihnen den Weg aus diesem Irrgarten zeigen. Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht helfen konnte, aber ich bin froh, daß wir Gelegenheit hatten, uns zu unterhalten. Leider habe ich das Gefühl, daß Sie ein völlig falsches Bild von mir haben.« Er grinste wie ein freundliches Raubtier.
    »Es war riesig«, sagte Driskill und stand auf. »Jeffers, schreiten Sie voran.«
    »Auf Wiedersehen, Ben. Denken Sie nicht soviel nach«, fügte Sarrabian zynisch hinzu. Dann ging er durch die Terrassentüren hinaus auf den Rasen. Ein kleines Mädchen löste sich aus einer Gruppe und lief ihm mit ausgestreckten Armen entgegen.
    Driskill folgte Jeffers in die Eingangshalle. Dabei erhaschte er einen Blick in den Ballsaal. Impulsiv blieb er stehen. »Sagen Sie, Jeffers, dürfte ich mir den Ballsaal mal ansehen? Mr. Sarrabian wollte ihn mir zeigen, aber wir wurden abgelenkt.«
    »Selbstverständlich, Sir. Es ist ein wunderschöner Raum. Der Architectural Digest hat darüber berichtet, Sir.«
    »Wie schön.«
    Der Saal war ganz in Gold und Weiß gehalten, mit ein paar Akzenten in Königsblau. An jedem Ende hätte ein Torpfosten locker Platz gehabt. Das gepflegte Parkett glänzte im Licht der Nachmittagssonne. Durch die Front der hohen Fenster sah man den Potomac. Die Geburtstagsparty war in vollem Schwung. Der Clown mit der roten Perücke und den riesigen Schuhen brachte die Kinder zum Lachen. Sarrabians Frau, ein zierliches, dunkelhaariges Wesen, half ihm, irgendein Spiel zu dirigieren.
    »Und hier drüben«, erklärte Jeffers, »ist der Grund, warum der Saal im Architectural Digest stand. Er ist nach einem Raum in einem französischen Palast entworfen worden. Leider kann ich Ihnen nicht sagen, wie der Palast heißt, aber man hat sich größte Mühe gegeben.«
    Driskill drehte sich um. An der langen Wand hingen Spiegel in Goldrahmen, die den Fenstern genau entsprachen. Wenn man in die Spiegel blickte, sah man die Party draußen auf dem Rasen. Die Spiegel waren riesig und verwirrend.
    »Ein wunderschöner Spiegelsaal«, sagte er.

KAPITEL l6
    Der Rock Creek Croquet Club war eine Art Dinosaurier, dessen Tradition in den dreißiger Jahren begonnen hatte und der bis heute an jedem Tag des Jahres ein Machtzentrum bildete. In jenen frühen Tagen pflegten sich Schriftsteller, Lobbyisten, Geldleute und Politiker zu treffen und bei einem dieser Männer vor dessen Herrenhaus über dem Rock Creek Park Krocket zu spielen. Hauptsächlich betranken sie sich, fielen hin und jagten den Ball den Abhang hinunter. Sie aßen zuviel und kritisierten ›diesen Mann im Weißen Haus‹, Franklin Delano Roosevelt, heftig. Roosevelt hatte sie alle überlebt und ihnen den Spaß

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