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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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seine Beweise. Stimmt es nicht, wird es ihm verflucht schwerfallen, Aktien und Fotokopien von Transaktionen zu zeigen – falls er dann noch die Sache weiterverfolgen will. Du sagst, du wärst sauber … dann kann er doch nichts beweisen …«
    »Ach, zum Teufel, Kerle wie LaSalle können alles beweisen. Sie wedeln mit gefälschten Unterlagen – so wie der alte Joe McCarthy und diese Scheißkommunisten im Innenministerium. Schau, ich habe bereits in deiner Kanzlei Drews Unterlagen und den Blindfond durchsehen lassen. Der vorläufige Bericht lautet: Es gibt keine LVCO-Aktien.«
    Ben schüttelte traurig den Kopf. »Charlie, Charlie … du bist in diesem schmutzigen Geschäft lange genug, um zu wissen, daß es immer irgendein Papier gibt, auf dem steht, daß Drew dafür gesorgt hat, daß die Aktien verkauft oder in einen Blindfond deponiert wurden. Und ein Blindfond nützt uns im Augenblick wenig, da LVCO die ganze Zeit Regierungsaufträge kassiert hat und immer größer und fetter geworden ist … und wer war das Staatsoberhaupt? Du, Charlie. Der Blindfond ist einen Scheißdreck wert. Du hättest trotzdem wissen können, daß LVCO sich die Verträge unter den Nagel gerissen hat. Glaube mir: Wenn die Dokumente dich nicht stützen, kannst du dir denken, wo sie auftauchen werden …«
    »In LaSalles Sendung«, sagte der Präsident niedergeschlagen. »Stimmt. Er klettert nicht so weit auf einen Ast, um dann auf den Arsch zu fallen.« Im Dämmerlicht der menschenleeren Kirche, wo es still und kühl wie im Grab war, wagte Driskill, kühner als sonst mit dem Präsidenten zu sprechen. In der Dunkelheit war Bonner vieler seiner üblichen Machtrequisiten beraubt und war nur ein Mensch, der tief in Schwierigkeiten steckte. »Charlie, in meiner langen Anwaltspraxis habe ich mit Familienstreitigkeiten über ein großes Erbe zu tun gehabt und wie Besitzer die eigenen Firmen ausrauben, mit den Gewerkschaften, die Pensionskassen für illegale Geschäfte zweckentfremdet haben. In dieser Zeit habe ich auch so einige Schiebungen gesehen. Gut, wir sind uns einig, daß du nichts gewußt hast. Jemand spielt hier mit einem hohen – unglaublich hohen – Einsatz. Und diese Leute sind sicher, daß sie dich total schuldig aussehen lassen können. LaSalle ist zu gerissen, um eine Geschichte zu bringen und danach zu hoffen, die Beweise dafür zu bekommen. Ihm ist scheißegal, wer Präsident ist. Du bist nur das arme Schwein, das gerade dieses Amt innehat – er ist hinter der Geschichte her. Jemand hat dich geleimt, Charlie. Wir müssen herausfinden, wer das ist.« Driskill holte tief Luft und sprach weiter.
    »Noch was. Warum hat Nick Wardell mich aus Iowa angerufen? Du hast bereits gewußt, daß Hayes Tarlow tot war, als ich aus Big Ram ins Weiße Haus gekommen bin – du hast mir aber nichts gesagt. Nick muß dich angerufen haben – also: Warum hat er mich auch angerufen?«
    »Er hat Clark Beckerman bei der DNC angerufen. Und Clark hat mich angerufen. Ich habe Clark gebeten, in meinem Namen zu bitten, dich anzurufen …«
    »Was? Was redest du da? Du hast mich aus dem Verkehr gezogen, bei Hayes und allem anderen …«
    »Ben, ich habe jemanden gebraucht! Jemanden, der für mich die Kartoffel aus dem Feuer holt. Kapierst du denn nicht: Es gibt niemand, dem ich trauen kann … wirklich trauen. Ich hatte Angst, du würdest ablehnen, wenn ich dich darum bitten würde. ›Charlie, alter Kumpel, ich möchte bei deinen verdammt dreckigen politischen Intrigen nicht mitmachen.‹ Du hättest gesagt: ›Drew hat Hayes rausgeschickt, und der ist ermordet worden. Ich bin doch nicht verrückt und trete in seine Fußstapfen.‹ Das konnte ich dich nicht sagen lassen. Aber du bist so beschissen berechenbar. Ich habe dich aus dem Verkehr gezogen. Mir war klar, daß du dich so verdammt ärgern würdest, daß du die Sache selbst in die Hand nehmen wirst. Du warst dein ganzes Leben so … Ich habe getan, was ich tun mußte.« Der Präsident stand mit den Händen in den Taschen da und lehnte sich gegen eine Säule. Er betrachtete Driskill mit – wie es diesem vorkam – besorgtem Lächeln. »Das ist die wahre Geschichte, Kumpel.«
    »Herrgott. Du kannst mir direkt Angst einjagen …«
    »Ben, wer hat das Team bei Notre Dame eigentlich wirklich geführt? Der heiße Quarterback? Ich? Du hast immer so getan, als würdest du das glauben. Aber der wahre Führer, der Bursche, für den sie durch eine Ziegelmauer gerannt wären, warst du – weil sie wußten, daß du

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