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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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na ja, vielleicht hat Drew in der Tiefe seines Herzens daran geglaubt. Entweder er hat daran geglaubt, oder er wurde erpreßt, mitzumachen. Das halte ich für möglich. Und dann haben sie ihn ermordet.« Er legte die Hand auf Ben Driskills Arm. »Du mußt die Wahrheit herausfinden, Sportskamerad.«
    »Und was ist, wenn sie Ihnen nicht gefällt, Mr. President?«
    Der Präsident lachte leise. »Aber du vergißt, Ben, die Wahrheit wird uns frei machen. So oder so. Stimmt’s? Bist du dabei?«
    »Wenn du es mich auf meine Art machen läßt. Blankovollmacht …?«
    »Alles, was du willst, Ben.«
    »Dann bin ich dabei.«
    Der Präsident blickte zu den dunklen Kirchenbänken. »Haben Sie das gehört, Larkie?«
    Driskill drehte sich um. Larkspur kam aus dem Dunkel.
    »Selbstverständlich, Mr. President. Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie müßten nur an seine besseren Instinkte appellieren. Tatsache ist, daß Drew Summerhays tot ist. Aber dieser Bursche ist der Beste, den wir nach ihm finden können.«
    »Ihr spielt verdammt rauh«, sagte Driskill. »Erst erschrickst du mich mit Rachel Patton, dann erschreckt er mich mit dir – ich habe Angst, was mich beim nächstenmal erwartet, wenn ich durch die Tür komme.«
    »Du hast doch keine Angst, Ben«, sagte der Präsident. »Du doch nicht.« Er streckte die Arme aus, um das Blut schneller fließen zu lassen. »Und was ist mit Rachel Patton? Wann bekomme ich sie zu sehen?« Er blickte von Larkspur zu Driskill. »Wann?«
    »Warum nicht gleich? Sie ißt mit Elizabeth in Georgetown bei Gepetto’s Pizza. Wenn du mich von ein paar Geheimdienstlern hinfahren läßt, übergebe ich sie ihnen.«
    »Perfekt. Sie schläft heute nacht im Weißen Haus! Das geht schon, Ben. Alles wird gut ausgehen … und du wirst feststellen, daß ich kein Gauner bin.«
    Larkspur lachte leise, als sie aus der Kathedrale gingen.

KAPITEL l8
    Als sie durch die Straßen der Hauptstadt fuhr, hatte sie die Scheibenwischer wegen des Nieselregens auf Intervall gestellt. Er war hinter ihr und hörte aufgrund der Wanze alles. Sie hatte von Observierung keine Ahnung. Sie und die Zielperson waren unbeschwert, da sie sich in Sicherheit wähnten. Die Zielperson hatte ihren Beschatter nicht gesehen. Sie war sicher, er hätte aufgegeben, als sie untergetaucht war. Ihr Gespräch war erstaunlich bedeutungslos, blödes Geplapper. Die beiden waren alberne Gänse. Die Welt würde ohne sie ein besserer Ort sein. Jedenfalls ohne die eine. Sein Auftrag bezog sich nur auf diese. Das durfte er nicht vergessen. Die andere, Driskills Frau, beeindruckte ihn tatsächlich in mehrfacher Hinsicht. Deshalb war er jetzt über ihr hohles Geschwätz im Auto enttäuscht. Aber dann kam ihm die Erleuchtung: Sie bemühte sich, ihre Nerven unter Kontrolle zu halten. Sie machte sich Sorgen, ob die junge Frau das auch schaffte …
    Er sah sie vom Lincoln Memorial kommen, das majestätisch und eindrucksvoll, aber verlassen im Regenschleier dastand. Er bewunderte Lincoln. Früher hatte er zehn verschiedene Miniatur-Lincolns besessen. Lang, lang ist’s her …
    Sie stiegen nicht aus. Er wartete hinter ihnen. Seine Gedanken wanderten.
    Dann folgte er ihnen zum Jefferson Memorial, wo der einstige Präsident stumm dasaß und alles durch den Regenschleier beobachtete. Sie absolvierten die historische Stadtrundfahrt. Zeit totschlagen. Er behielt sie im Auge und wartete auf eine günstige Gelegenheit. Jetzt fuhren sie am Vietnam Memorial vorbei. Dieses Denkmal hatte für ihn eine ganz besondere Bedeutung. Sein Vater hatte dort gekämpft.
    Er folgte ihnen weiter durch Georgetown. Am Kanal entlang, dann die M-Street, wo zu dieser späten Stunde nicht mehr viel Verkehr herrschte. Es war kurz nach Mitternacht. Dann bogen sie bei einer Buchhandlung nach rechts ab, dann nochmals rechts. Jetzt waren sie im Gewirr der engen Straßen, die mehr oder weniger parallel zur M-Street verliefen. Es war dunkel. Es war still, und der Nieselregen legte sich auf die Windschutzscheibe. Die Pflastersteine waren rutschig …
     
    »Ich parke nicht gern auf der M-Street«, sagte Elizabeth. »Manchmal kommen die Leute angetrunken aus den Bars. Vor ein paar Monaten wurde in diesen Wagen eingebrochen. Scheibe kaputt. CD-Spieler geklaut.«
    »Ich finde es schrecklich, wenn so was passiert«, meinte Rachel Patton.
    Hinter ihnen hatte ein Auto aufgeblendet und fuhr schwänzelnd die enge Straße hinab.
    »Sehen Sie, was ich meine? Irgendein Besoffener will nach Hause fahren.«
    Plötzlich

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