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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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wurde das Auto noch schneller und wollte überholen, obwohl die Straße dafür zu schmal war. Es brach aus und schoß wie verrückt hin und her. Dann hörte Elizabeth ein ekelhaftes metallisches Krachen und Knirschen, als der andere Wagen den Kühler in ihre Tür rammte und am Kotflügel entlangschrammte. Es klang wie eine Registrierkasse, auf der die Reparaturrechnung oder die Versicherungsprämie ausgerechnet wird – beides gleich unangenehm.
    »Scheiße«, brüllte Elizabeth und beugte sich aus dem Fenster. »Sie Idiot!«
    Sie bremste und fuhr langsam weiter. Der andere Fahrer sah, was er angerichtet hatte, riß das Steuer verwirrt in die falsche Richtung und schnitt sie. Elizabeth trat mit aller Kraft auf die Bremse. Sie rutschten über das regennasse Pflaster. Rachel Patton knallte gegen die Windschutzscheibe. Elizabeth wurde gegen das Lenkrad gedrückt. Sie hatte keine Airbags, um den Aufprall zu mildern.
    Jetzt stand ihr Wagen, hatte aber den anderen seitlich erwischt. Rachel stöhnte und sank nach hinten. Ihr Kopf hatte die Scheibe in ein Spinnennetz mit einer Million Fäden verwandelt.
    Elizabeth rang nach Luft. Ihr war übel.
    Der betrunkene Idiot war ausgestiegen und schwankte zur Beifahrertür.
    »O mein Gott, tut mir leid, Ladies …« Er klang ziemlich betrunken. »Das Scheißgaspedal ist hängengeblieben … verdammt …« Sie erinnerte sich an den Kurs in Selbstverteidigung, den sie während ihrer Ausbildung im Orden absolviert hatte. Nonnen waren in Großstädten gefährdet. Sie hatte den einen oder anderen Trick gelernt.
    »Sie haben mich geblendet … Sie sind betrunken!« Dann fand sie keine Worte mehr. Sie beugte sich zu Rachel. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, ich schätze schon.« Rachel fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Mein Kopf tut weh.«
    »Hören Sie«, sagte der Mann. Er stand knapp einen Meter vor Rachels Tür. »Lassen Sie mich das wiedergutmachen, okay? Ist doch nicht nötig, unsere Versicherungen zu bemühen … Sie wissen schon.«
    Elizabeth stieß mit einem kräftigen Ruck ihre Tür auf Sie stieg aus und funkelte den Kerl wütend über die Kühlerhaube an.
    »Wir rufen die Polizei!« schrie sie. »Wir melden den Unfall! Sie sind betrunken und eine Gefahr für unsere Straßen.«
    »Ich gebe Ihnen fünfhundert … gleich hier … in bar … Sie können Ihren Wagen zu einem Freund von mir bringen. Er hat eine Karrosseriewerkstatt in Virginia …« Er blickte zu Rachel Patton. »Sagen Sie, Miss, Sie sehen so blaß aus … müssen Sie sich übergeben?« Er machte die Tür auf. Rachel taumelte heraus. Er stützte sie. »Mann, es tut mir so leid, meine Damen.« Dann schaute er Elizabeth an. »Ihrer Freundin wird gleich schlecht …«
    Rachel Patton entglitt seinem Griff, stieß ein gurgelndes Geräusch aus und sank auf die Knie. Gott sei Dank fing der Dreckskerl sie auf. Elizabeth hörte Rachel Patton stöhnen.
    »Ganz ruhig, Miss«, sagte er und blickte wieder zu Elizabeth. »Ich glaube, sie sollte sich hinlegen.«
    Elizabeth rang immer noch nach Luft. Sie ging hinten um ihren Wagen herum. Wieder hörte sie Rachel röcheln. Im Licht der Straßenlaterne sah sie, wie blutiger Schaum über ihre Lippen quoll und auf die Brust floß. Sie lag in einer Blutlache.
    Da wußte sie Bescheid.
    Der Mann über Rachel war einen Schritt zurückgetreten. »Sie sieht wirklich krank aus … ich rufe neun-eins-eins …«
    Elizabeth stürzte sich auf ihn und rammte ihm die Faust in den Unterleib. Er taumelte zurück, aber sie rutschte auf der Blutlache aus und stürzte. Ihr Kopf schlug gegen einen hervorragenden Pflasterstein. Alles drehte sich. Sie hörte, wie der Mann den Wagen anließ und wie er fortfuhr. Dann wurde es schwarz um sie.
     
    Ben konnte sie im Gepetto’s nicht entdecken.
    Die Männer vom Geheimdienst brauchten eine Stunde, sie mit Hilfe der Polizei zu finden. Driskill traf mit Herzklopfen und Magenkrämpfen kurz nach Bob McDermott im Saint Peter’s Krankenhaus ein. Mac regelte alles. Teresa Rowan hatte Männer vom Geheimdienst geschickt, falls die Mächtigen nochmals angegriffen würden, die sich im Krankenhaus versammelt hatten, als der erste Lichtschein am östlichen Horizont dämmerte. McDermott sah Driskill im Wartezimmer vor der Notaufnahme. Er ging zu ihm und schlang instinktiv die Arme um ihn. »Geben Sie die Hoffnung nicht auf, Ben. Sie ist eine Kämpferin, und sie lebt. Wir haben eine Wanze in ihrem Auto entdeckt. Jemand hat sie abgehört. Ich weiß nicht, was ich sagen

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