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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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Schwellungen und Verfärbungen erschrecken.« Er blickte auf die Uhr. »Lassen Sie uns noch ein oder zwei Stunden, okay?«
    »Danke, Doc«, sagte Charlie Bonner. »Das war eine klare Information. Elizabeth liegt uns sehr am Herzen.«
    »Mr. President, daran bin ich gewöhnt. Fast jeder liegt einem anderen am Herzen.«
    Der Präsident sah ihm nach. Dann wendete er sich an Driskill. »Ben, ich muß mit dir reden. Ich habe gehört« – er deutete auf Larkspur –, »daß Rachel Patton auf die gleiche Art wie Hayes gestorben sei. Bist du derselben Meinung?«
    »Ja. Mit Sicherheit war es kein Straßenräuber, der zufällig zugestochen hat. Dieser Mann ist ein Profi. Wieder wurde jemand ermordet, der etwas mit dem Geheimkanal zu tun hat.«
    »Wenn es nicht dieser gottverdammte Geheimkanal ist«, schimpfte Bonner, »dann der gottverdammte Hazlitt. Allmählich denke ich, du hättest ihm im Krocketclub eins aufs Maul geben sollen – ach was, Scheiße! Ich lasse nur Dampf ab. Larkie hat mir erzählt, daß du ihn angeklagt hast, Varringer und Tarlow ermordet zu haben. Hast du das wirklich getan, Ben? Das wollte ich dich schon gestern nacht fragen, habe es aber dann vergessen.«
    »Jawohl, habe ich. Die Gelegenheit war zu günstig, um sie auszulassen. Ich wollte ihn aufrütteln und zu einem Fehler verleiten oder zu einem Geständnis, aber Taylor hat ständig beschwichtigt und wieder von Politik gesprochen, daß du Amerika zerstörtest und sie das Land retten müßten … die übliche Scheiße.«
    »Mein Gott, ihnen muß leid tun, daß du je das Licht der Welt erblickt hast.«
    »Ich hätte gern viel mehr Druck auf Hazlitt ausgeübt. Ich bin fest überzeugt, daß diese Morde irgendwie zusammenhängen, Charlie …«
    »Aber Varringer hatte mit dem Geheimkanal nichts zu tun.«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich zerbreche mir ja den Kopf, okay?« Larkspur zupfte an seiner Fliege und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ben, was hast du als nächstes vor?«
    »Charlie hat mich gestern nacht aufgefordert, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Du hast ihn gehört.«
    »Ich bemühe mich, dich zu überzeugen, daß ich mit der ganzen Scheiße absolut nichts zu tun habe, Ben«, sagte der Präsident. »Ich brauche mich vor der Wahrheit nicht zu fürchten. Aber jetzt haben wir Rachel Patton tot und Elizabeth im Operationssaal.« Der Präsident blickte Driskill mehrere Sekunden forschend in die Augen. »Ben, du kannst von mir aus jederzeit aussteigen. Gestern hatte ich keine Ahnung, daß uns derartige Schicksalsschläge bevorstünden. Ich mache dir keine Vorwürfe – am liebsten würde ich selbst aussteigen.«
    Driskill nickte. »Nicht jetzt«, sagte er und seufzte tief. »Jetzt möchte ich meine Frau sehen.«
     
    Im Stationszimmer der Intensivstation waren sie bereits auf ihn vorbereitet.
    »Selbstverständlich, Mr. Driskill«, sagte die Schwester und warf einen Blick auf die Uhr, die an einer Kette vorn an ihrer Schwesterntracht hing. »Wir haben Sie schon erwartet. Dr. Lucas hat die Erlaubnis erteilt, Sie zu Ihrer Frau zu bringen. Wir haben neben dem Bett einen Stuhl hingestellt. Es ist nicht allzu bequem dort. Tag und Nacht herrscht Unruhe.« Die schwarze Frau in mittleren Jahren lächelte, als wollte sie sich entschuldigen. Sie sprach mit einem leichten Jamaica-Akzent. »Aber Sie können so lange bleiben, wie Sie wollen.« Wieder lächelte sie.
    »Wie geht es ihr?«
    »Sie braucht viel Schlaf. Ihr Körper und ihr Verstand haben einen schrecklichen Schock erlitten. Ich sage immer: Wenn jemand im Koma liegt, wollen sich Körper und Verstand ausruhen. Haben sie genug geruht, wachen sie wieder auf.« Sie öffnete die Schwingtür zur Intensivstation. Die Atmosphäre hier war seltsam, wie eine andere Welt. Viele Betten und überall lebenserhaltende und diagnostische Apparate, Millionen von Dollar wert. Ein bläuliches Licht gestattete den Schwerkranken zu schlafen, während das Treiben um sie herum niemals aufhörte. »Dort drüben, Mr. Driskill. Da liegt sie.«
    Elizabeth lag wie eine Statue im Bett. Nur das Heben und Senken der Brust verriet, daß sie lebte. Der Kopf war bandagiert, viele Leitungen führten zu den elektronischen Monitoren. Die Schwester ließ sie allein. Er beugte sich über das Bett und berührte mit den Fingerspitzen ihren Arm und küßte sie auf die Wange. Sie fühlte sich warm und weich an und roch sogar gut. Ihre Lider flatterten. Er glaubte, sie würden sich öffnen, aber das war eine Illusion. Nur ein Zucken. Er

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