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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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die Brogans …« Drew ignorierte die Frage. »Na ja, wir können auch am Montag drüber sprechen, nehme ich an. Gleich als erstes. Frühstück im Harvard Club?«
    »Ich komme. Und ich werde mich ordentlich benehmen.«
    »Da bin ich aber erleichtert«, sagte Summerhays trocken. »Acht Uhr. Ich laß mich vom Hubschrauber um halb sieben herbringen.«
    »Verbringst du das Wochenende in Big Ram?«
    »Ja, da ist es ein bißchen kühler. Außerdem soll ein schöner Sturm kommen. Perfekt zum Nachdenken. Ich lese gerade eine herrliche Biographie Evelyn Waughs.« Der Gedanke schien ihn zu freuen. »Ich fahre ins Cottage, um zu lesen und alles zu überdenken. Vielleicht ist es tatsächlich am besten, wenn wir uns Montag treffen.« Er blickte auf die CNN-Bilder, stumm zeigten sie Zerstörung und Schmerzen. »Ich habe noch nicht Zeit gehabt, alles zu verdauen. Vielleicht habe ich einen Plan … ist ein vertracktes Geschäft, ehrlich.«
    »Was für ein Geschäft, Drew?«
    »Montag ziehe ich dich ins Vertrauen. Dann kann ich dir auf alle Fälle mehr sagen.«
    »In Ordnung, Drew.«
    »Möge Gott dich segnen und schützen, Sohn.« Es lief einem immer kalt über den Rücken, wenn Drew Summerhays Gottes Segen erbat. Es klang jedesmal, als glaubte er, man würde ihn ziemlich nötig haben. Er war schon aus der Tür. Nur seine Stimme ertönte: »Liebe Grüße an Elizabeth.«
     
    Als Driskill mit Liam und Carol fertig war, bemerkte er die Regentropfen auf dem Bürofenster. Die Markisen tief unten über den Tischen der Cafés blähten sich im Wind; die Menschen liefen hinein. Die Wolken waren näher gekommen. Hoffentlich war die Temperatur gefallen. Er warf Lesestoff fürs Wochenende in den Aktenkoffer, nahm seinen Blackwatch-Regenmantel und den Portiersregenschirm, den Elizabeth ihm geschenkt hatte, und stellte vor dem Gebäude fest, daß es immer noch so heiß war.
    Er kaufte noch bei J & R Zigarren. Dann fand er, daß es zu heiß war, um die Subway zu nehmen. Er wartete an der Park Row auf ein Taxi und war für den extragroßen Schirm dankbar. Es war ungewöhnlich dunkel geworden, die Taxis fuhren bereits mit Licht durch die Pfützen. Endlich bekam er eins und ließ sich mit den feuchten Sachen auf die Polster sinken. Sie brauchten bis zur oberen East Side eine halbe Stunde. Er hatte das Fenster offen, ab und zu sprühte ihm der Regen ins Gesicht. Er gab sich größte Mühe, nicht an Drew zu denken, sich nicht zu fragen, was in Washington schieflief. Aber es gelang ihm nicht.
    Im Radio war eine Talkshow eingestellt. Der Moderator sprach über das Thema des Tages. »In Anbetracht des Erdbebens, das heute morgen die Grenze zu Mexiko erschüttert hat, mag es zynisch klingen, wenn man spekuliert, aber: Wie wird sich diese Naturkatastrophe auf Präsident Bonners Bemühungen auswirken, zu helfen, dort eine Kompromißregierung zu etablieren, die den Bürgerkrieg beendet? Wir müssen an unsere eigene nationale Sicherheit denken – schließlich handelt es sich um Mexiko, nicht um Hindustan. Dieses Erdbeben wird zu Plünderungen führen und zu Übergriffen, wenn nicht zu noch Schlimmerem. Amerikaner sind betroffen und sterben … So, Leitung eins, ja …? Hallo, lieber Anrufer, Sie sind auf Sendung …«
    Der Zirkus ging weiter und weiter. Driskill wurde wieder bewußt, wie tief Charlie in der Scheiße saß. Der Taxifahrer drehte leiser und blickte zurück. »Können Sie sich vorstellen, Sie hätten Verwandte da unten? Meine Frau hat einen Vetter, der in Arizona arbeitet, und sie sagt, daß er halb verrückt vor Angst ist, weil seine Familie da unten ist. Sie sagt, er wünschte, wir würden endlich irgendwas tun, Sie wissen schon, was ich meine, nicht wahr?«
    Er ging durch das schwarze schmiedeeiserne Tor an der Straße, schloß die schwere Eingangstür auf und ging in die vordere Halle, stellte den Regenschirm in den Messingbehälter, ging zur Küche und schenkte sich sorgfältig einen großen Wodka-Tonic ein, viel Eis und viel Limone. Das leere Haus machte die üblichen leisen Geräusche: der Kühlschrank, die Klimaanlage, das Summen der Luftbefeuchter, ein Radio spielte leise klassische Musik, auf dem Absatz im ersten Stock tickte die Standuhr. Er wünschte, Elizabeth würde fürs Wochenende heimkommen, aber – falls er ihren Terminplan nicht falsch im Kopf hatte – sie war unterwegs. Vielleicht in Kalifornien, um den Pulsschlag der Wähler zu messen. Oder irgendwo anders. Sie fehlte ihm. Sie fehlte ihm immer.
    Er nahm den Drink mit auf

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