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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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vermissen. Ich werde ihn beinahe so vermissen wie meinen Vater.‹«
    Ben Driskill seufzte. »Ich vermisse ihn verflucht mehr als meinen Vater …«
    Britt Yamamoto, Expertin für Meinungsumfragen beim Sender, berichtete. Sie sah sehr gut aus, wirkte gefaßt, aber Bens Meinung nach hätte sie besser an eine Universität gepaßt. Sie sprach zu dem unsichtbaren Moderator.
    »Für den Präsidenten sieht es immer düsterer aus, John«, sagte Miss Yamamoto. »Aufgrund unserer Umfragen der vergangenen Nacht beträgt der Vorsprung des Präsidenten in New York und Pennsylvania – noch vor einem Monat fast zehn Prozent – jetzt nur noch ein Prozent, und das liegt, wie alle wissen, innerhalb der Grenzen eines statistischen Irrtums. Das heißt, daß Präsident Bonner und sein Herausforderer Bob Hazlitt in diesen großen Staaten, wo die Vorwahlen so hart umkämpft waren, praktisch Kopf an Kopf liegen, wobei sich für Hazlitt ein Aufwärtstrend abzeichnet. Ich habe heute mit Clark Beckerman gesprochen, dem Vorsitzenden des Democratic National Comittee. Er meinte, er sei nicht beunruhigt, der neue Junge in der Klasse bekomme immer Aufmerksamkeit. Aber, fügte er hinzu, er sei fest überzeugt, daß die Delegierten auf dem Parteitag in Chicago, wenn sie ihre Stimmen abgeben, sich an alles erinnern, was Präsident Bonner für sie und dieses Land getan hat, und dann werden sie das Richtige tun.« Miss Yamamoto blickte zweifelnd drein, allerdings nicht weniger schön als wenige Sekunden zuvor. »Außerdem habe ich mich bei Arch Leyden erkundigt, dem republikanischen Minderheitenführer des Hauses, der heute hier in New York gesprochen hat, er meinte nur, es sähe für Bob Hazlitt recht gut aus, seine Republikaner müßten nur weiter ackern. Er machte allerdings nicht klar, ob zugunsten von Price Quarles oder ob er dem Schwenk der Demokraten zugunsten Bob Hazlitts folgen wollte. Eine Nominierung Hazlitts würde die Republikaner zweifellos Stimmen kosten. John?«
    »Noch eins, Britt. Hat jemand gesagt, welche Wirkung die Meldung von Drew Summerhays’ Tod wohl auf den Parteitag haben könnte?«
    »Nein, John. Die Meldung war noch nicht durchgekommen. Aber morgen haben wir mit Sicherheit etwas für Sie.« Es regnete immer noch, als Ben vor dem Willard ausstieg, das renoviert worden war, um im ursprünglichen Glanz – oder noch heller – zu erstrahlen. Der Marmor und die Palmen und das glänzende Messing machten die Eingangshalle zu einer der schönsten der Welt. In seiner Glanzzeit war das Willard das Hotel des Präsidenten gewesen, das Zentrum eines Großteils des politischen Lebens in Washington. Jetzt war es nicht mehr so. Die Zeit war weitergewandert, andere Lokalitäten waren in Mode gekommen. Trotzdem war der Anblick des Hotels immer noch atemberaubend. Driskill ging durch die Halle, dann den langen, von Palmen gesäumten Korridor entlang. Die Palmen waren so regelmäßig aufgestellt, als sollten sie als Übung für die Wahrnehmung von Perspektive dienen. Er bog nach rechts und betrat die kleine Round Robin Bar, wo seit langem Jimmy residierte, den Gore Vidal den großartigsten Barkeeper der Welt genannt hatte. Jimmy war auf seinem Posten. Ben sah ihn zwischen den Menschen, die sich um die Bar drängten. Er polierte irgend etwas, wenn er nicht gerade einen Drink mixte oder einen seiner geliebten Weine dekantierte. Die Tische unter den Karikaturen der großen Männer der Republik waren besetzt.
    Driskill bahnte sich einen Weg durch die Menge und fand einen leeren Barhocker. Fünf Sitze weiter saßen zwei Senatoren, und der Vorsitzende des Bewilligungskomitees des Repräsentantenhauses hielt in einer Ecke hof.
    »Guten Abend, Mr. Driskill. Wie schön, Sie in Washington zu sehen.« Er hätte ein Stammgast sein können. Jimmys Gedächtnis war phänomenal. »Es tut mir wegen Mr. Summerhays furchtbar leid. Zeitweise war er sehr oft hier.«
    »Danke, Jim.«
    »Was darf ich Ihnen bringen?«
    »Wodka-Tonic, aber schwach auf der Brust, bitte.«
    Jimmy ließ die Eiswürfel ins hohe Glas fallen. Es war eine Labsal, seine ruhige Stimme zu hören. Nachdem Driskill ihn ermuntert hatte, erzählte er von einer Reise, die er vor kurzem nach Kalifornien zu seinen Lieblingswinzern gemacht hatte. Es war faszinierend. Jimmy wußte, welche Reben auf welcher Straßenseite in welchen Weinbergen wuchsen, wieviel Sonne jedes Anbaugebiet bekam, einfach alles.
    »Und was erzählt man sich denn so in letzter Zeit, Jim?«
    Jimmy hatte Driskill den Drink

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