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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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nach New York und sorge dafür, daß in der Firma alles glattgeht.« Er machte eine Pause. »So, jetzt haben wir reinen Tisch gemacht.«
    »Ich schlage vor, daß du Ollie Landesmann im Auge behältst, mein Freund. Wenn du einen Ochsenziemer benutzen mußt, tu es. Wenn du einen Feind im Inneren hast, sieh dir als ersten Ollie an.«
    »Gute Nacht, Ben.«
    Driskill hörte das Klicken. Er war erleichtert, daß die Freundschaft noch mal gerettet war. Charlie hatte erkannt, daß er es ernst gemeint hatte.
    Er war zu wach, um wieder einzuschlafen. Er ging in die Küche, um sich ein Glas Eiswasser zu holen. Dabei kam er an dem schlafenden, friedlich schnarchenden Mac vorbei. Wieder im Schlafzimmer, überlegte er die nächsten Schritte. Landesmann hatte die Kanzlei, seine ›Familie‹, beim Präsidenten schlechtgemacht. Lag jetzt eine dunkle Mißtrauenswolke darüber? Möglich. Wenn Ollie etwas damit zu schaffen hatte, könnte er etwas an die Presse durchsickern lassen. Aber die Bascomb-Kanzlei konnte auf sich selbst aufpassen. Keine Kanzlei in Amerika konnte herrischer und eisig selbstgerechter sein als die Bascomb-Sozietät. Das Problem war der Mord an Hayes Tarlow. Was hatte er in Iowa, Bob Hazlitts Staat, gewollt? Wer hatte seinen Tod gewollt?
    Er schaltete den kleinen Fernseher neben dem Bett ein. Vielleicht kam etwas von der Westküste. Es war halb zwölf. Er fand eine Sondersendung von Nightline. Ted Koppel sprach mit sehr ernstem Gesicht.
    »Dicht auf den Fersen des Todes von Drew Summerhays, dem langjährigen Berater des Präsidenten, dessen Tod die Long-Island-Polizei als ›mysteriös‹ betrachtet, haben wir vielleicht noch wichtigere und schlimmere Nachrichten für Präsident Charles Bonner. Der frühere Präsident Sherman Taylor ist heute abend in St. Louis bei einer Rede vor den Veteranen der Kriege im Ausland in die Arena getreten, doch nicht für die Kandidatur seines ehemaligen Vizepräsidenten Price Quarles, eines Republikaners. Vor weniger als einer Stunde hat Sherman Taylor die größte Bombe des Wahlkampfes geworfen: Er hat die Partei gewechselt. Seit heute abend ist Sherman Taylor Demokrat und hat seine gesamte beträchtliche Unterstützung dem Milliardär aus Iowa, Bob Hazlitt, zugesagt, der Präsident Bonner die Nominierung der Demokratischen Partei streitig macht. Doch sehen wir selbst.«
    Auf dem Bildschirm war plötzlich das Podium in St. Louis aus einiger Entfernung zu sehen, dann – in Nahaufnahme – das hagere, entschlossene, etwas herrschsüchtige Gesicht des einstigen Generals der Marineinfanterie, des republikanischen Präsidenten Sherman Taylor. Der kühle Blick der klaren Augen, in denen Führungsstärke leuchtete, das kurzgeschnittene Haar mit grauen Schläfen. Er lächelte und nickte, als die Menge jubelte. Dann Schnitt: Taylor mitten in der Rede, die Zähne unnatürlich weiß, Muskelspiel an den Kinnladen. »Sie alle … und ich … wissen, was es bedeutet, Amerikaner unter Beschuß zu sein. Wir wissen, daß die Zeit voller Gefahren ist. Und wir müssen den besten Mann für die Aufgabe finden, diese großartige Nation zu führen. Lassen Sie mich sagen, daß ich für den ehrenwerten Price Quarles, den mit Sicherheit nominierten Kandidaten der Republikanischen Partei, größte persönliche Hochachtung hege und daß ich Achtung, ja sogar freundschaftliche Gefühle für den Mann empfinde, der vor vier Jahren meine Kandidatur zu Fall gebracht hat: Charles Bonner. Aber aus Gewissensgründen muß ich bekanntgeben, daß mein klarer Wunschkandidat als nächster Präsident … Bob Hazlitt ist, der Mann aus dem großartigen Nachbarstaat im Norden: Iowa!« Langer Applaus übertönte ihn.
    Koppel war wieder auf dem Bildschirm. »Wir haben Parker Dennis in St. Louis und werden nach der Werbung von ihm einen Bericht hören …«
    Driskill hatte Kopfschmerzen bekommen. So, noch ein Knaller. Das mußte die Katastrophe sein, über die LaSalle gemunkelt hatte. Sherm Taylor, der heldische General, der Präsident geworden war, unterstützte jetzt einen Demokraten, nur um Bonner aufzuhalten – aber wie sollte das laufen? Würden die Demokraten auf den früheren republikanischen Präsidenten hören? Würde er Republikaner mitziehen?
    Jetzt meldete sich Parker Dennis aus St. Louis, und Koppel fragte ihn, was er in diesem Moment empfinde.
    »Ja, Ted, ich habe mit General Taylor gesprochen, und er hat die Absicht geäußert, morgen nach Minneapolis zu fliegen, wo Hazlitt im Hubert H. Humphrey Metrodome eine

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