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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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servierte ein Büfett und baute alles so umständlich auf, daß Driskill ernsthaft überlegte, ihn aus dem Fenster zu werfen. Larkspur unterschrieb die Rechnung. Ellen blickte auf die Uhr und meinte, es sei Zeit für Arnaldo LaSalles Show. Mac stöhnte, schaltete aber den Fernseher wieder ein.
    Man merkte sofort, daß etwas nicht stimmte. LaSalles finsteres Gesicht, die Brauen zusammengezogen, um theatralisch tiefe Sorge auszudrücken. Er war live auf Sendung. Ellen gebot allen Schweigen.
    »Wir wollten am heutigen Abend eine Diskussion um den runden Tisch bringen, bei der politische Reporter und Kolumnisten aus dem ganzen Land analysieren sollten, wo die Kandidaten so kurz vor dem Parteitag der Demokraten in Chicago stehen. Wir haben diese Runde bereits heute nachmittag in Washington aufgezeichnet.
    Doch in der Nachrichtenberichterstattung muß man immer flexibel sein: Nichts darf uns von unserer Verantwortung Ihnen, dem Volk, gegenüber abhalten, und heute abend sind wir mitten in einer atemberaubenden Geschichte, die – Sie werden uns zustimmen – Vorrang vor unseren ursprünglichen Plänen haben muß. Es ist eine Geschichte, die wieder großen Ärger für die Bonner-Regierung verspricht – und insbesondere für diesen Wahlkampf. Wir sind gleich nach der Werbung wieder da – gehen Sie nicht weg.«
    »Was ist das für eine Scheiße?« flüsterte Ellen und leckte sich die Mayonnaise von der Unterlippe. Larkspur machte ein besorgtes Gesicht. Mac sagte: »Herrgott noch mal, jemand sollte gegen dieses Arschloch etwas unternehmen.« Er packte sein Glas so heftig, daß der Drink herausschwappte, und kippte die Hälfte mit einem Zug weg. Larkspur murmelte: »Was hat er jetzt wieder vor?« Landesmann fuhr sich mit der Hand über die krausen Locken und blinzelte wie ein schläfriger Frosch. Dabei schüttelte er langsam den Kopf hin und her.
    LaSalle erschien wieder. Nahaufnahme seines Gesichts. Dann fuhr die Kamera zurück. Man sah hinter ihm ein riesiges Foto von Drew Summerhays’ Haus auf Big Ram. »Sie erinnern sich gewiß, daß hier, in seinem Landhaus auf Long Island, Drew Summerhays in der Nacht von Freitag auf Samstag ums Leben kam. Vielleicht haben Sie die Meldungen gehört, wonach die Polizei jetzt offiziell erklärt hat, daß Mr. Summerhays das Opfer einer Gewalttat wurde.« Drews Gesicht füllte den Bildschirm. Dann verwandelte es sich langsam in Hayes Tarlow. »Und Sie wissen inzwischen auch, daß ein kleiner Privatdetektiv namens Hayes Tarlow in Iowa ermordet wurde, in einer Kleinstadt am Mississippi, in Saints Rest. Vielleicht haben Sie auch gehört, daß Mr. Tarlow unter der Bonner-Regierung bekanntermaßen für das Democratic National Committee als auch für das Weiße Haus gearbeitet hat, und – um das Bild vollständig zu machen – es ist ferner bekannt, daß Mr. Tarlow häufig für die bekannte Kanzlei Bascomb, Lufkin und Summerhays tätig war. ja, derselbe Drew Summerhays. Damit haben wir eine Verbindung zwischen den beiden ermordeten Männern: Beide waren eng verknüpft mit dem DNC, dem Weißen Haus und der Bascomb-Kanzlei. Wir haben mit Leuten gesprochen, die bestätigt haben, daß Summerhays und Tarlow sich kannten, und die es für denkbar halten, daß Summerhays Mr. Tarlows Dienste für die Kanzlei in Anspruch genommen hat …« Er wartete, bis das Foto von Saints Rest, das Tarlows Gesicht verdrängt hatte, verblaßte und sich ein neues Gesicht abzuzeichnen begann, das der Computer langsam und qualvoll deutlich werden ließ.
    »Jetzt hat unseren Reportern für On Deadline eine private Quelle, die aus Gründen der eigenen Sicherheit anonym bleiben muß, mitgeteilt, daß« – er schaute auf das Gesicht, das immer deutlicher wurde – »dieser Mann … Anwalt Benjamin Driskill, einer der Senior-Partner der Bascomb-Kanzlei …« Wieder blickte er auf Driskills Foto. Ben hatte plötzlich das Gefühl, gleich kotzen zu müssen. Landesmann würgte an einem Sandwich. Er wischte sich den Mund ab und schaute Driskill mit großen Augen vorwurfsvoll an. »… und ein geschätzter Berater Präsident Bonners, sein Freund aus alter Zeit, als die beiden bei Notre Dame Football spielten … Ja, dieser Mann hat sich mit Drew Summerhays auf Big Ram Island in der Todesnacht getroffen.«
    Die Kamera kehrte zu LaSalles Gesicht zurück. »Wir haben mit einem Zeugen gesprochen, der Mr. Driskill in jener stürmischen Nacht auf der Fähre nach Shelter und beim Betreten des Besitzes gesehen hat. Doch ich möchte

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