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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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reindrücken. Man will den Eindruck erwecken, als sei der Präsident irgendwie in einen Mord verstrickt. Wenn Menschen das einmal glauben, gibt es keine Möglichkeit, ihre Meinung zu ändern – es haftet!« 
    Larkspur hatte sich erholt. Er streckte die langen Beine unter dem Couchtisch aus und legte das Kinn auf die Brust. »Die Generalstaatsanwältin. Sie hat gewußt, daß du dort warst, Ben. Ich würde sie gern fragen, ob sie es für gerechtfertigt hielt, es jemandem zu sagen.«
    »Na schön«, meinte Ellen. »Wir können Teresa befragen, aber jetzt sollten wir uns alle unbedingt zu erinnern versuchen, ob einer von uns diese Information mit jemandem geteilt hat. Konnte jemand ein Gespräch belauschen? Irgend jemand?« Sie machte eine Pause. »Ich bin sicher, ich nicht. Es sieht so aus, daß Mac der einzige ist, mit dem ich darüber geredet habe. Was ist mit Ihnen, Larkie?«
    Larkspur schüttelte den Kopf »Nicht nach dem Treffen im Weißen Haus. Ich kann mir nicht vorstellen, daß einer von uns geplaudert hat. Ollie?«
    »Selbstverständlich nicht. Schließlich war ich der, der gedacht hat …«
    »Wir wissen, was Sie gedacht haben, Ollie«, unterbrach ihn Driskill. »Aber wenn Sie mich jetzt ein Arschloch nennen, hilft uns das auch nicht weiter. Irgend jemand hat geplaudert, und es gibt nicht gerade einen großen Kreis Verdächtiger. Natürlich haben wir eine Person ausgelassen …«
    »Was reden Sie da?« sagte Mac.
    »Ja, wir haben den Präsidenten ausgelassen«, sagte Driskill. »Hat er es Linda erzählt? Hat er es irgend jemand in der Regierung erzählt? Ist er selbst die undichte Stelle?« Er hörte Teresa Rowans Stimme: Paß auf deinen Rücken auf, Ben! Wollte Charlie die Polizei von sich ablenken? Gab es eine geheime Parole: Traue niemandem?
    »Nun«, meinte Larkspur ruhig, »wir können der Sache im Augenblick nicht nachgehen, Ben, so gescheit es auch klingt. Aber wir müssen einen Plan erarbeiten, wie wir vorgehen, und uns alle darauf einigen. Wir müssen zum Beispiel davon ausgehen, daß die Bullen auch gehört haben, was LaSalle gesagt hat – falls die Information nicht von ihnen stammt. Wahrscheinlich werden sie dir ein Gespräch aufdrängen, Ben …«
    »Die Bullen sind nichts im Vergleich mit dem, was die Presse mit Ihnen machen wird, Ben«, unterbrach ihn Ellen. »Sie müssen eine Pressekonferenz geben, Ben …«
    »Ich werde keine Pressekonferenz abhalten. Meine einzige Antwort kann nur absolutes Leugnen sein. Alles andere führt zwangsläufig zu einer öffentlichen Kreuzigung in den Medien.«
    Landesmann hatte die Lider gesenkt, als schliefe er. »Haben Sie Hayes Tarlow dem Präsidenten vorgestellt, Benjamin?«
    »Sie werden begeistert sein, Ollie. Ja, habe ich. Ich habe die Aufmerksamkeit des DNC und des Präsidenten auf Tarlow gelenkt – durch die gute Kanzlei von Drew Summerhays. Ja, ich bin der Meisterkriminelle hinter der ganzen häßlichen Sache. Schuldig, Ollie, schuldig wie die Sünde!«
    »Benjamin, reißen Sie sich zusammen …«
    »Herrgott, klinge ich verärgert? Ich kann mir gar nicht vorstellen, was in mich gefahren sein könnte. Wahrscheinlich bin ich übersensibel. Aber Sie sind so ein Oberarschloch, Ollie. Sie fördern das Schlimmste in mir zutage – was soll ich sagen?«
    »Mauern, das ist die Antwort. Ben hat recht.« Das war Larkspur. »Ich stamme noch aus den Nixon-Tagen. Darin kannte man sich damals aus: Es war nicht immer eine schlechte Idee. Hätte er diese verdammten Bänder verbrannt und hätten alle eisern gemauert, hätte er wohl überlebt. Seine Präsidentschaft hätte überlebt.«
    Landesmann sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. »Sind wir jetzt schon so tief gesunken, daß wir uns Nixon als Vorbild nehmen? Darf ich Sie an die seltene Gelegenheit erinnern, als Bob Dole recht hatte? Sie erinnern sich bestimmt daran, wie er Carter, Ford und Nixon nannte: Höre nichts Böses, sieh nichts Böses und das Böse.«
    »Bei R.N.s Beerdigung war er tief bewegt«, sagte Larkspur unparteiisch. »Ich übrigens auch. R. N. war in vieler Beziehung ein Schwein, aber auf seine Art auch erstaunlich mutig. Wie er sich gegen diese Jungs aus Bohemia Grove gewehrt hat – o ja, das hat er getan. Er ging das Risiko ein, ermordet zu werden, als er den Krieg in Vietnam beendete. Ehrlich gesagt, hätte ich jeden Betrag gewettet, daß man ihn deshalb umbringen würde. Wenn sie ihren Kopf durchgesetzt hätten, wäre dieser Krieg immer noch Bestandteil unseres täglichen Lebens. Na ja, er

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