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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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mit der er seine Hoffnung ausdrückte, sie möge beim Interview mitmachen. Sie trat lächelnd zurück – nein, keine Chance. Charlie küßte sie. Dann ging sie zurück zu den Fernsehbossen. Ellen Thorn kam zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Alles war bestens. Alles war normal. Natürlich war alles eine Illusion.
    Dann fing die Show an.
    McDermott zündete sich eine Zigarette an und bestellte Cheeseburger und Bier bei einem Assistenten. Sie spitzten die Ohren, um zu hören, was auf den Monitoren gesagt wurde, als der Präsident und Koppel langsam unter den Trauerweiden zum Froschteich schlenderten. Schwanenboote schaukelten auf dem Wasser. Jemand drehte die Lautstärke auf.
    Es ging um Außenpolitik, hauptsächlich um Mexiko. Die Antworten waren so vorhersehbar wie die Fragen. Koppel kam so schnell wie möglich zum Thema Gerüchte und welche Wirkung diese auf Bonners Wahlkampf gehabt hätten. Er bemühte sich, den Präsidenten zu Spekulationen über die mögliche Quelle zu verleiten.
    »Was möchten Sie, daß ich sage, Ted? Daß Bob Hazlitts diese Lügen gutheißt? Wie soll ich das wissen?«
    »Nun, Mr. President, heute wird sich Mr. Hazlitt zum erstenmal gegen die Gerüchte und Andeutungen aussprechen, sich von ihnen distanzieren und sie so deutlich wie möglich verurteilen.«
    »Freut mich, das zu hören, Ted. Wieviel es wert ist, werden wir sehen.«
    »Was haben Sie dazu zu sagen, daß Sherman Taylor aus dem Republikanerrudel ausgebrochen ist und Hazlitt unterstützt?«
    Der Präsident schenkte ihm ein Lächeln. Diese Zähne! »Es ist ein freies Land, Ted. Ich habe mit dem bevorstehenden Parteitag alle Hände voll zu tun. Da kann ich mir wirklich nicht den Kopf darüber zerbrechen, was General Taylor und Mr. Hazlitt tun oder nicht tun. Wir können gewinnen. Es liegt bei uns, dem Team der Demokraten.«
    »Nun gut, lassen Sie uns über das Team der Demokraten reden. Viele Beobachter haben den Eindruck, daß es ziemlich in Auflösung begriffen ist. In den letzten Tagen hat die Nation vom Tod – die Polizei von Long Island spricht jetzt von Mord – der legendären Gestalt Drew Summerhays erfahren. Und gestern und heute ist dazu noch der Bericht über einen Mord gekommen, der sich einen halben Kontinent entfernt abgespielt hat. Der Mord an dem langjährigen Privatdetektiv für die Demokratische Partei, Hayes Tarlow. Das ›Team‹ hat zwei Spieler verloren, Mr. President, und heute stand noch eine damit zusammenhängende Meldung in dem World Financial Outlook, die Drew Summerhays mit dem Finanzier und Lobbyisten Tony Sarrabian verbindet – und deshalb muß ich Ihnen jetzt die Frage stellen: Was hatte Drew Summerhays mit einem Mann zu tun, der eigentlich von Natur aus ein Feind sein sollte: Tony Sarrabian?«
    »Ted, ich habe keine Ahnung. Aber Tony Sarrabian ist in Washington ein Fakt des Lebens. Er kennt jeden, alle kennen ihn, er gibt Riesenparties, und wie Sie selbst genau wissen, sind Parties für die Arbeit in Washington lebenswichtig. Ich halte es für völlig irrelevant, was er und Drew gemacht haben. Daher halte ich das, was Ballard Niles heute über Drews im Outlook geschrieben hat, für unbegründet und unverzeihlich. Ansonsten«, der Präsident zuckte mit den Schultern, »habe ich dazu nichts mehr zu sagen.«
    »Ich muß aber noch die Frage über Hayes Tarlow stellen, der vorige Woche in Iowa ums Leben kam – einen Tag vor Drew Summerhays’ Tod. Kannten Sie Hayes Tarlow, Mr. President?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, ist mir Mr. Tarlow vor beinahe dreieinhalb Jahren nach der Wahl vorgestellt worden. Sie wissen schon … so ganz allgemein. Tarlow hat dem DNC geholfen, aber ich erinnere mich nur vage, nicht genau. Es war keine Angelegenheit, die man sich hätte einprägen müssen.«
    Die nächsten Fragen brachten auch nichts Konkreteres über Hayes Tarlow. Dann folgte Werbung. Mac schluckte den Rest des Cheeseburgers runter und blickte Driskill an.
    »Es gibt Rädchen in den Rädern, Ben. Und ich laufe nur noch im Kreis herum. Herrgott, ich komme mir so ausgegrenzt vor, und es ist sicher, daß wir alle im Stab dieses Gefühl haben.« Er drückte die Zigarette in einem uralten Aschenbecher aus.
    Koppel und der Präsident kamen zum Schluß. Koppel stellte die abschließende Frage: »Werden Sie gewinnen? Wird man Sie auf dem Parteitag der Demokraten nominieren? Das ist doch der springende Punkt, nicht wahr, Mr. President?«
    »Ich möchte hier auf einige Fragen antworten, Ted, die ich in

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