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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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verschrecken. »Ich habe schreckliche Angst, daß meine Wohnung abgehört wird … oder dieses Zimmer. Das ist mein wunder Punkt, Mr. Driskill – es gibt fast keine Chance, sich zu verteidigen, wenn sie wissen, wo man ist, und dieses Zimmer ist nicht elektronisch abgeschirmt. Das habe ich im Justizministerium gelernt. Ich schwöre Ihnen, daß es stimmt.« Sie atmete schwer und gab sich Mühe, ihr Herzklopfen zu beschwichtigen.
    »Sprechen Sie weiter. Ein Geheimkanal.« Hinter diesen Augen pochte es. Es gab in Washington kein angsteinflößenderes Wort als Geheimkanal. Kissinger hatte einen während der Iran-Contra-Affaire, hinter Reagans Rücken … alles Geheimkanäle, die irgend jemandem Unglück gebracht hatten.
    »Ja, zwischen dem Büro des Präsidenten und Mr. Summerhays und noch jemandem.«
    »Zwischen dem Präsidenten und Drew Summerhays?«
    »Bitte, hören Sie genau zu, was ich sage. Das habe ich nicht gesagt.«
    »Schon gut«, meinte er geduldig. »Wie sind Sie in die Sache hineingeraten?«
    »Ich habe Untersuchungen über Sarrabian und Konsorten durchgeführt. Dabei bin ich auf eine Firma gestoßen, die LVCO hieß, und damit war das DNC beteiligt. Deshalb habe ich meinen Vorgesetzten im Justizministerium angerufen. Er hat mich mit Mr. Summerhays zusammengebracht. Er hatte mich gerufen, weil er der emeritierte Vorsitzende des DNCs war. Wir haben uns gut verstanden. Schließlich hat er mich gebeten, für ihn zu arbeiten.« Sie seufzte bei dieser Erinnerung.
    »Und Sie sind Sekretärin?«
    »Ich bin Anwältin. « Sie zog die Füße hoch und machte es sich im Sessel bequem. »Nicht Sekretärin.«
    »Tut mir leid, aber Sie sehen so jung aus.«
    »Na ja.« Sie lächelte kurz. »Ich bin auf der Rangleiter so tief, daß ich viel Sekretariatsarbeiten erledige. Gelegentlich halblegale Aufgaben. Mr. Summerhays hat es gefallen, daß ich so jung aussehe. Er meinte, niemand würde Verdacht schöpfen, daß ich an einem Geheimkanal beteiligt sein könnte … und er wußte, daß ich ehrgeizig bin. Er wußte, daß ich gern mitten drin in einer Sache bin. Und dann haben sie ihn ermordet.«
    »Warum sagen Sie das? Sie …«
    »Hören Sie, Mr. Driskill, sehen Sie die Fakten: Sie haben ihn ermordet.«
    »Wer hat ihn ermordet?«
    »Das weiß ich nicht. Ich hoffe zu Gott, Sie glauben nicht, daß ich wüßte, wer es getan hat. Wenn sie Mr. Summerhays und Mr. Tarlow umgebracht haben, werden sie mit Sicherheit nicht zögern, mich auch umzubringen. Niemand würde mich vermissen. Keine Titelseite für Rachel Patton.«
    »Wann sind Sie in die Sache hineingezogen worden?«
    »Vor etwa sechs Wochen.«
    »Dieser geheime Kanal – Summerhays, jemand im Weißen Haus … und wer war die vierte Person? Wie hat es funktioniert?«
    »Ich weiß nicht, wer die vierte Person ist. Ich weiß auch nicht, ob sie im Weißen Haus ist. Ich weiß nur von Mr. Summerhays und Mr. Tarlow. Alles, was ich getan habe, war, Informationen, die ich durch das Justizministerium und das DNC erhielt, weiterzugeben. Es kam Material – mit dem Vermerk: persönlich, vertraulich. Ich habe es als einzige gesehen. Niemand war mißtrauisch, wenn ich etwas aus dem Weißen Haus bekam. Ich war nur eines dieser jungen Dinger im Justizministerium. Jeder bekam irgendwann Sachen aus dem Weißen Haus, nichts Wichtiges. Ich bekam Post und schickte sie an Mr. Summerhays weiter.« Sie holte wieder tief Luft, als näherte sie sich dem Ende eines Marathons. »Ja, ich habe es an Mr. Summerhays weitergeleitet. Oder an Mr. Tarlow. Oder zwischen beiden. Kein Grund, daß jemand davon erfuhr. Es geschah alles offen, nichts, was Mißtrauen erregen könnte. Wäre es an einen der beiden adressiert gewesen, hätte es Aufmerksamkeit erregt.«
    »Und das ist nie durch das Büro der Generalstaatsanwältin gegangen?«
    »Nein. Ich hatte meine Anweisungen von Mr. Summerhays. Wir haben Privatadressen in Washington und New York benutzt. Und eine in Georgetown.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wer der Mann …«
    »Oder die Frau«, unterbrach ihn Elizabeth.
    »… im Weißen Haus war? Oder wer der andere Mann war?«
    »Manchmal hat Mr. Tarlow die vierte Person ›Spiegelmann‹ genannt, aber ich habe nie erfahren, was das bedeutete. Aber Mr. Summerhays hat mir oft gesagt, daß alles fürs Weiße Haus sehr wichtig sei. Nein, ›lebenswichtig‹ war das Wort, das er benutzt hat … lebenswichtig. «
    »Und wo und wie ist Tarlow da hineingekommen?«
    »Er hat mir manchmal Material geschickt.

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