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Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Ben Driskill - 02 - Gomorrha

Titel: Ben Driskill - 02 - Gomorrha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gifford
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sagte sie: »Mr. Driskill, Mrs. Driskill – Elizabeth – hat mir mehr geholfen, als ich sagen kann, und … ich muß Ihnen vertrauen, oder? Und ich muß auf das vertrauen, was Mr. Tarlow mir gesagt hat: Falls ihm etwas zustieße, sollte ich mich an Sie wenden.«
    »Das ist gut, Rachel. Hayes würde Sie nicht in die Irre schicken. Also, kommen wir zur Sache.« Ben streifte das Jackett ab und warf es auf die Couchlehne. »Mein Gott, das wird ein langer, heißer Sommer«, murmelte er. Elizabeth nickte lächelnd. Er setzte sich in einen Armsessel. »Mal sehen. Ist Ihnen jemand nach Washington gefolgt?«
    »Ich bete zu Gott, daß er nicht hier ist«, sagte die junge Frau. »Aber ich denke … vielleicht schon.« Elizabeth stellte zwei Eisbehälter und das Tablett mit den alkoholfreien Drinks auf den Tisch zwischen den Sofas, die vor dem Kamin der Suite standen.
    Elizabeth zog die tabakfarbene Leinenjacke aus und legte sie neben Bens Jackett. »Diät-Cola«, sagte sie und zeigte auf den Couchtisch.
    »Traumfrau«, sagte Driskill. »Und zwei Eimer mit Eis. Mir war noch nie so heiß – in Boston ist es grauenvoll.« Er leerte die Cola über die Eiswürfel. »Rachel? Elizabeth?«
    Er schenkte ihnen Cola ein. »Okay, Rachel. Lassen Sie uns anfangen. Was ist mit diesem Beschatter?«
    »Er verändert sich ständig … ändert sein Aussehen … ich habe ihn nur erkannt, wenn ich Gelegenheit hatte, ihn längere Zeit zu beobachten … Ich weiß nicht, wie er es macht, aber er sieht immer anders aus. Manchmal wie ein Mann in mittleren Jahren, dann wieder wie ein Doktorand in Georgetown.«
    »In Ordnung – fangen Sie mit dem Anfang an. Ich möchte darüber etwas hören, dann entscheiden wir, was wir machen, okay?«
    Elizabeth beugte sich vor und drückte seine Hand. Es war wie ein Reflex. Er drückte zurück und fragte sich einen Moment lang, warum er wegen ihres engen Terminplans so die Fassung verlor. Aber der Grund war: Er vermißte sie einfach, wenn sie nicht bei ihm war. Unbestreitbar war Elizabeth das Beste, das ihm je widerfahren war. In gewisser Weise hatte sie ihn zivilisiert und die Wut aus ihm herausgezogen – und das tat sie auch weiterhin.
    Rachel Pattons Stimme war leise und rauchig. Sie sprach immer noch zögernd, als würde sie sofort aus dem Zimmer stürzen, wenn man sie erschreckte. »Irgendwie kann ich es nicht begreifen, daß ich jetzt hier bin und mit Ihnen spreche – so viele schreckliche Dinge mußten geschehen, um mich herzubringen … und Sie geben mir das Gefühl, ein kleines Kind zu sein … aber ich meine es ernst, das schwöre ich Ihnen. Es gibt nichts Ernsteres. Sie müssen mir glauben.« Sie hatte Angst. Sie war übervorsichtig. Sie war nicht sicher, wie es ausgehen würde, aber sie war bereit, das Risiko einzugehen. Wenn auch nur widerwillig. Das hörte man an ihrer Stimme und in den Pausen.
    »Sehen Sie – Hayes hat mir gesagt, ich soll Sie anrufen, sollte ihm je etwas zustoßen. Wenn er ›nach Westen reite‹ – so hat er es immer ausgedrückt. Er sagte, Sie wären in der Bascomb-Kanzlei in New York. Aber als ich hörte, daß er tot war, konnte ich Sie nicht finden. Sie waren nicht in der Kanzlei. Endlich habe ich einen Freund bei der DNC getroffen, der mir Mrs. Driskills Nummer in Washington besorgt hat. Als ich sie erreicht habe, beschloß ich, ihr alles zu erzählen und zu sehen, ob sie mich für verrückt hielt – na ja, ich wußte nicht, was ich sonst hätte tun können.« Sie schaute Elizabeth an. »Sie hat mich aber nicht für verrückt gehalten … und jetzt bin ich hier.« Sie rang die Hände. Die roten Nägel der beiden Zeigefinger waren abgekaut – der einzige Schönheitsfehler. Sie trug eine marineblaue Bluse, sorgfältig gebügelte Leinenhosen mit Uhrentäschchen. Ein hellgrauer Blazer mit Marineknöpfen lag über einer Stuhllehne. Sie wirkte wie die Tochter aus reichem Hause.
    »Ich habe früher bei der Justiz gearbeitet. Aber die Sache hat nichts mit Justiz zu tun, sondern war ganz anders. Hayes hat Ihnen gegenüber keine Andeutungen gemacht?«
    »Ich tappe völlig im dunkeln, Rachel. Ich versuche herauszufinden, was er vorgehabt hat – nur so kann ich herausfinden, wer ihn umgebracht hat. Ich nehme an, die Behörden wissen nichts von Ihrer Verbindung zu Hayes?«
    »Niemand weiß das.«
    »Sie müssen mir helfen, Rachel.«
    »Es gab einen geheimen Kanal« ,flüsterte sie. Sie war nur schwer zu verstehen, aber er wollte sie nicht durch die Bitte, lauter zu sprechen,

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