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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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dass sich irgendwer von uns damals irgendwelche Gedanken darüber gemacht hat. Ihre Eltern waren tot, und dann gab es da noch eine Tante, die jahrelang bei ihnen gelebt hat und irgendeiner von diesen fundamentalistischen Kirchengemeinden angehörte. Zum Teil hat Mary Ellen bestimmt dagegen rebelliert, dass man ihr nie erlaubt hat, sich zu schminken oder Jeans anzuziehen oder so was. Aber im Nachhinein denke ich, dass da noch etwas anderes war, etwas, das zwischen ihr und ihrem Bruder nicht ganz richtig lief.“
    „Willst du damit sagen, dass in Franks Verhalten etwas … Unnatürliches war?“
    „Kann sein. So wie sie sich in dieser letzten Nacht verhielt und ein paar Sachen, die sie sagte, legen zumindest den Verdacht nah. Aber ganz sicher werden wir es nie wissen.“
    April schüttelte langsam den Kopf. „Ich kann es nicht glauben. Arme Mary Ellen.“
    „So was gibt es.“
    „Ja“, sagte April leise. „Aber was war in dieser letzten Nacht? Warum war sie bei dir, nachdem du mich nach Hause gebracht hattest?“
    „Ich fuhr auf dem Weg nach Chemin-a-Haut durch die Stadt nach Hause. Auf dem Platz vor dem Gericht entdeckte ich Roan und Kane, die mit noch ein paar anderen von unserer Clique dort rumhingen, deshalb hielt ich an. Ich ließ den Motor laufen, während ich kurz zu ihnen rüberging, um ihnen irgendwas zu erzählen – ich weiß nicht mehr was, aber in dem Moment erschien es mir wichtig. Ich sah, dass Mary Ellen auch dabei war, doch ich dachte mir nichts dabei. Und noch während wir da rumstanden und redeten, hörte ich meine Autotür zufallen. Mary Ellen hatte sich hinters Steuer gesetzt.“
    In Aprils Augen leuchtete Überraschung auf. „Du meinst, sie … vergiss es. Ich wollte dich nicht unterbrechen.“
    Luke war dankbar für ihre Geduld, weil er bald das sagen musste, was er zu sagen hatte, bevor ihm der Mut abhanden kam. „Sie war aufgeregt. Sie hatte ein paar Biere getrunken und das, was sie sagte, machte nicht viel Sinn, obwohl ich kapierte, dass sie mit Frank Krach gehabt hatte. Sie hatte sich mein Auto ausgesucht, weil es gerade da war, aber auch, weil sie hoffte, ich würde sie vor Frank beschützen. Zuerst versuchte ich mit ihr zu reden. Kane und Roan überließen mich meinem Schicksal und fuhren nach Hause. Nach ein paar Minuten schaute Mary Ellen an mir vorbei und sagte, dass Frank hinter ihr her wäre. Sie schrie mir zu, dass ich mir mein Auto schon holen müsse, wenn ich es zurückwollte. Ich konnte gerade noch durchs offene Fenster auf den Beifahrersitz hechten, bevor sie loszischte wie eine Rakete.“
    „War Frank wirklich hinter ihr her?“ fragte April mit gerunzelter Stirn.
    Luke war in Versuchung zu lügen. Aber er konnte es nicht. Es war einfach zu wichtig, diesmal alles richtig zu machen. „Kann sein, aber ich habe ihn nicht gesehen. Hinter uns war jedenfalls niemand. Noch ehe wir zwei Meilen gefahren waren, begann ich zu fürchten, dass sie vorhatte, uns beide umzubringen.“
    „Sie … aber warum?“
    „Sie sagte, dass ich, wenn ich mir schon zu gut wäre, um mit ihr zu schlafen, ich vielleicht wenigstens mit ihr sterben könnte.“
    „Du hast nicht mit ihr geschlafen?“ Der kurze Blick, mit dem sie ihn streifte, wirkte angespannt und ein bisschen skeptisch.
    „Himmel, April, du warst damals das erste und einzige Mädchen, mit dem ich zusammen war. Ist dir das nie zu Ohren gekommen?“
    „Wie sollte es, wenn du der einzige Junge warst, mit dem ich je ausgegangen bin, ganz zu schweigen davon, dass ich mit einem anderen geschlafen hätte. Aber ich bin immer davon ausgegangen, dass ihr beide in jener Nacht noch etwas anderes gemacht habt, als durch die Gegend zu fahren.“
    „Wie alle anderen auch“, sagte er bitter. „Aber hinterher, nachdem ich meinen Spitznamen weghatte, dachte ich mir, dass ich es genauso gut genießen kann.“
    Diesem Gedankengang konnte April offenbar nicht ganz folgen, das sah er ihr an. Aber sie ging nicht weiter darauf ein, sondern fragte: „Dann saß also Mary Ellen am Steuer, als ihr die Stadt verlassen habt. Wann habt ihr die Plätze getauscht?“
    „Wir haben sie nicht getauscht.“
    „Frank sagte …“
    „Frank war nicht dabei, woher will er es dann wissen? Aber alle haben ihm damals geglaubt. Sogar du.“
    „Weil es einleuchtend klang. Du bist schon immer zu schnell gefahren, und du hattest mir selbst erzählt, dass du deinen Motor frisiert hast. Im Sommer vorher hast du mit Kane und Roan am NASCAR-Rennen teilgenommen.“
    „Das

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